The liquorice milkvetch is a sweet-tasting plant with unusual-looking flowers. The botanical species name “glycyphyllos” also reflects the “sweetness” of the plant.
Occurrence and distribution: The liquorice milkvetch is found in bushes, hedges and on embankments. The plant prefers warm, alkaline loamy soils in summer. It is particularly common in southern and eastern Germany. Liquorice milkvetch can be found from the mountains to the lowlands. It is a low-nutrient indicator (usually only on nutrient-poor to moderately nutrient-rich soils) 1 2 In Bavaria, the plant can be found at an altitude of up to 1,100 metres. In Tyrol at up to 1,400 metres and in the Steuermark / Graubünden at up to 1,700 metres. In Gams (Lower Valais), the plant has also been found at up to 1,930 metres (see Hegi).
Plant description
Growth form: The liquorice milkvetch is a perennial herbaceous plant. It belongs to the hemicryptophytes (overwintering buds are above ground). The plant has an elongated stem, which is often lying down. This can reach a length of between 40 and 80 cm (rarely up to 150 cm). The opposite leaves develop on the stems. The end of the stems is covered with inflorescences. Root lumps form under the soil. These are filled with nitrogen-binding bacteria. The plant is a deep-rooting plant with a taproot (gnarled structure).
Blätter: Die Blätter haben eine Länge zwischen 10 bis 20 cm. Sie bestehen aus neun bis fünfzehn elliptische Teilblättern. Die einzelnen Blattteile sind unpaarig gefiedert und haben eine hellgrüne Färbung, seltener auch rötlich überlaufen. Auf der Oberseite sind sie nur spärlich behaart. Die Unterseite ist hingegen deutlich behaart.
Blüten: Der Blütenstand besteht aus 8 bis 30 einzelnen Blüten. Die Blüten sind gelbgrün gefärbt und besitzen rötliche, zusammengewachsene Hüllblätter mit kurzen Spitzen. Sie haben eine leicht aufwärts gekrümmte Form. Es handelt sich um eine zygomorphe Schmetterlingsblume – eine typische Blütenform bei den Hülsenfrüchtlern. Die Blütezeit reicht von Mai bis in den Juli.
Früchte: Die Früchte sind längliche Schoten und haben bei voller Reife eine braune Färbung. In der Mitte der Früchte haben sie eine deutliche Kerbe. Die einzelnen Früchte sind nach oben gebogen. Sie sind auf der Oberfläche kahl. Pro Samenkammer bilden sich bis zu 10 Samen aus. Bei den Samen handelt es sich um einen Kältekeimer. Die Ausbreitung erfolgt durch Tiere (v.a. Huftiere). Zum Teil ist auch die Windausbreitung möglich. Die Fruchtreife wird im August bis September erreicht.
Besonderheiten der Pflanze
Besonderheiten der Blüten: Die Bestäubung der Blüten erfolgt bei den Schmetterlingsblumen durch Hummeln und Falter. Vor allem Erdhummeln beißen aber die Kronröhren an der Seite auf. Die Hummeln können so den Nektar entnehmen ohne die Bestäubung der Blüte auslösen. Im Inneren der Blüte bilden sich 10 Staubfäden aus. Von diesen sind 9 Staubfäden miteinander verwachsen. Der zehnte Staubfaden ist freistehend. Der Griffel ist ebenfalls im Inneren der Blüte enthalten.
Volkstümliche Namen 3 4
Volkstümliche Namen: Der Süßholz-Tragant ist im Schwäbischen unter verschiedenen volkstümlichen Namen bekannt. Zu diesen zählen unter anderem „falsches Süßholz“ und „Adderkraut“. Der Name „Adderkraut“ leitet sich laut Hegi von der niederliegenden, kriechenden Wuchsform der Stängel ab. Das schwäbische Wort „Adder“ lässt sich auf den schwäbischen Namen für „Natter“ zurückführen. Auf der Schwäbischen Alb ist sie daher als Aderekraut [Natternkraut] bezeichnet. Zu den weiteren, durch Dr. Hegi gesammelten Namen zählen „süße Bärenschote, Wolfschote, Wirbelkraut, Erdmöhre, Steinwicke, wildes Süßholz sowie wildes Bockskraut. Nach der volksmedizinischen Verwendung ist die Pflanze in der Steiermark unter dem Namen „Harnwindkraut“ bekannt.
Namensherkunft 5
Namensherkunft: Der botanische Gattungsname „Astragalus“ leitet sich von dem altgriechischen Wort “αστράγαλος” (astrágalos) – zu deutsch “Sprungbein, Würfelbein (=tálus) – ab. Bereits bei Dioskurides wurde der Name für die Leguminose verwendet. Laut Hegi soll sich der Name wohl aus den eckigen Samen (ähnlich zu einem Würfel) ableiten. Gleiches wird in “Die etymologie der phanerogamennomenclatur” 6 von Friederich Kanngiesser beschrieben.
Der botanische Artname „glycyphyllos“ leitet sich aus den altgriechischen Worten „γλυκύς“ (glykys) – zu deutsch „süß“ – sowie „φύλλον“ (phýllon) – zu deutsch „Blatt“ – ab. Er lässt sich daher mit „süßblättrig“ ins Deutsche übersetzen.
Der deutsche Name “Süßholz-Tragant” setzt sich aus zwei Namensteilen zusammen. Der Bezug zum “echten Süßholz” ergibt sich aus der leichten Süße der Blätter sowie der Wurzel der Pflanze. Laut Gerhard Köbler, in seinem Etymologischen Wörterbuch, leitet sich der Name “Tragant” von dem altgriechischen Wort “τραγάκανθα” – zu deutsch: Bocksdorn – ab. Es handelt sich hierbei um ein Gummi (Polysaccharid), dass von Pflanzen der Gattung Astragalus produziert wird. 7
Der Beiname “Bärenschote” deutet auf die Form der Fruchtstände hin, da diese einer Bärentatze ähnlich sind. Einen Original-Beleg für diese Behauptung konnte ich nicht ermitteln.
Gefährdung der Pflanze
Gefährdung der Pflanze: Der Süßholz-Tragant wird auf der Roten Liste Deutschlands als ungefährdet eingestuft.
Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2, F, K (Nordwesten seltener anzutreffen)
- FloraWeb Verbreitungskarte – Süßer Tragant (Unterart) ↩︎
- Ökologie-Seite ↩︎
- Schwäbische Flora – Schwäbischer Albverein, Theo Müller, 2. Auflage ↩︎
- Illustrierte Flora von Mitteleuropa von Dr. Gustav Hegi, IV. Band, 3. Teil, Seite 1420 ↩︎
- Illustrierte Flora von Mitteleuropa von Dr. Gustav Hegi, IV. Band, 3. Teil, Seite 1402 ↩︎
- Die etymologie der phanerogamennomenclatur : Eine erklärung der wissenschaftlichen, der deutschen, französischen, englischen und holländischen pflanzennamen aus dem Jahr 1908 von Kanngiesser, Friederich ↩︎
- Gerhard Köbler, Etymologisches Wörterbuch, Eintrag “dragant” ↩︎