Drachenbaum-Agave

Vorkommen und Verbreitung: Die Drachenbaum-Agave (Agave attenuata) ist in Mexiko auf einer Höhe zwischen 1.900 bis 2.500 Metern auf Felsensteppen und in Kiefernwäldern verbreitet. Sie ist zudem als eingebürgerte Pflanze auf den Kanaren und Madeira zu finden. Im Mittelmeerraum gibt es auch verschiedene Fundorte (v.a. aufgrund des Klimas) – v.a. in Sizilien und dem Süden Spaniens entlang der Küste 1. Die Pflanze bevorzugt einen halbschattigen Standort, kommt aber auch mit voller Sonne teilweise zurecht. Die Drachenbaum-Agave ist in unseren Breitengraden nicht winterhart / frostempfindlich und sollte daher im Wintergarten geschützt überwintert werden.

Erstbeschreibung der Pflanze: Die Erstbeschreibung der Drachenbaum-Agave erfolgte durch den Hobby-Botaniker „Josef Fürst zu Salm-Dyck (1773-1861)“. Er war einer der bedeutendsten Sammler und Erforscher von Sukkulenten im 19. Jahrhundert. Seine Sukkulenten-Sammlung wurde im Werk „Hortus Dyckensis“ festgehalten 2.

Wuchsform: Direkt über dem Boden bildet sich eine Grundblattrosette mit einer Vielzahl von Blättern aus. Aus dieser Rosette bildet sich der aufrechte Blütenstand aus. Die Pflanze kann eine Höhe von bis zu 1,5 Metern erreichen. Bei älteren Exemplaren der Pflanze kann beobachtet werden, dass die unteren Teile der Blattrosette verholzen und somit die Blätter weiter nach oben schieben. Oft bilden sich kleinere Gruppen von Pflanzen nebeneinander aus.

Blätter: Die einzelnen Blätter sind auf der Oberseite blaugrün gefärbt und besitzen im Gegensatz zu anderen Agaven-Arten keine scharfkantigen Dornen – dies ist ungewöhnlich für Agaven! Die Blätter sind fleischig und oft sehr dick. Sie können eine Länge von bis zu 70 cm erreichen und laufen am Ende spitz zusammen. Sie haben einen breit lanzettlichen bis spachtelförmigen Aufbau. Auf der Oberseite sind sie mit einem „feinen Pulver“ überzogen. Es sind keine Blattnerven erkennbar. Die Unterseite der Blätter ist dunkelgrün. Die Blattrosette kann einen Durchmesser von bis zu 1,5 Metern erreichen.

Blüte: Nach mehreren Jahren entwickelt die Drachenbaum-Agave einen zunächst aufrechten – später gebogenen Blütenstand – aus. Der Blütenstand kann dabei eine beträchtliche Länge erreichen. In den meisten Fällen bildet sich erst nach 10 bis 20 Jahren eine Blütenstand aus! Daher ist es etwas besonderes eine Blüte zu erleben.

Besonderheiten der Blätter: Die fleischige Beschaffenheit der Blätter dient zur Speicherung von Wasser und ermöglicht der Pflanze auch in trockenen Bedingungen zu überleben. Sie bevorzugt aber ein Klima mit einer hohen Luftfeuchte und einem durchlässigen Boden. Die Oberfläche der Blätter ist leicht wachsartig um den Wasserverlust über die Blätter zu minimieren. Am Ende der Blätter fehlt der eigentlich für Agaven typische scharfkantige Enddorn.

Besonderheiten der Blüten: Die Blüten sitzen in dichten Gruppen rund um den Blütenstand. Die Agave beginnt von unten nach oben zu blühen und öffnet nicht gleichzeig alle Blüten. Die unzählige kleinen, gelblich-grünen Blüten besitzen besitzen sechs Blütenblätter und eine deutlich herausstehende Blütennarbe sowie zugehörige längliche Staubblätter. Die Staubbeutel sind rundlich-langgezogen und haben eine dunkelgelbe Färbung. Die Blüten sind eine wertvolle Nahrungsquelle für nachtaktive Tiere. Sie wird vor allem durch Fledermäuse und Motten bestäubt.

Deutscher Namen: Der Name „Drachenbaum-Agave“ und „Schwanenhals-Agave“ stammt möglicherweise von dem Blütenstand, da dieser an den geschwungenen Hals eines Drachen / Schwan erinnert.

Botanischer Gattungsname: Der botanische Name „Agave“ soll sich von der Tochter des Kadmos (griechische Mythologie) ableiten, da diese „Agaue“ genannt wurde. Eine Erklärung hierfür ist das altgriechische Wort „ἀγαυός“ (agavous), welches sich wiederum von ἄγαν (dorische Form von ἄγα (Bewunderung) ableiten könnte. Das Wort „ἀγαυός“ lässt sich mit „edel, prachtvoll oder erhaben“ übersetzen 3.

Botanischer Artname: Der botanische Name „attenuata“ leitet sich vermutlich von den zum Grunde hin stark verjüngten Blätter ab. „attenuata“ lässt sich mit „verdünnt“ oder „verschmälert“ ins Deutsche übersetzen.

Verbreitungs-Codes: keine – alle Pflanzen in D synthetisch!


  1. GBIF – Verbreitung von Agave attenuata Salm-Dyck – abgerufen am 21.02.2025 ↩︎
  2. Hortus Dyckensis: Oder Verzeichniss Der in Dem Botanischen Garten Zu Dyck Wachsenden Pflanzen – Seite 303 ↩︎
  3. „Taschenwörterbuch der botanischen Pflanzennamen“ von Franz Boerner – Seite 53, 4. Auflage ↩︎

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