Die„große Sterndolde“ (Astrantia major) fällt sofort auf den Almen der Alpen durch die strahlend weißen Blüten auf.
Vorkommen und Verbreitung: Die große Sterndolde kommt in Schlucht- und Auenwäldern, Gebüschen, Nadelmischwäldern, auf Bergwiesen und Hochstaudenfluren vor. Sie ist zudem auf nordalpinen Goldhafer-Wiesen (Astrantio-Trisetion-Verbund) zu finden. Die Pflanze wächst dabei auf kalkhaltigen Lehmböden. Die natürliche Verbreitung reicht von den Spanischen Gebirgen über die Alpen (sowie in Deutschland in den südlichen Mittelgebirgen), bis zum Balkan und Kaukasus. 1
Pflanzenbeschreibung
Wuchsform: Die große Sterndolde ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die eine Wuchshöhe zwischen 30 bis 100 cm (seltener auch bis zu 150 cm) erreichen kann. Die Stängel sind kantig gefurcht und wächst aufrecht nach oben. An den Stängeln sitzen jeweils wechselständig, wenige, kleinere Laubblätter. Der Stängel ist im inneren hohl und besitzt keine Behaarung. Im oberen Teil sind die Stängel vor allem im Blütenstand verzweigt.
Blätter: Über dem Boden bildet sich eine Art von Grundblattrosette aus. Die einzelnen Laubblätter sind fünf bis siebenteilig aufgebaut. Die Grundblätter sind 10 bis 20 cm breit und in etwa auch so lang. Sie besitzen einen länglichen Stängel. Die Ränder der Blätter sind grob gezähnt. Die beiden seitlichen Blätterteile sind jeweils zu dritt miteinander verwachsen.
Blüten: Die Blütenstände bestehen aus mehreren Blütendolden. Die einzelnen Blütenköpfe haben eine Halbkugelform und bestehen wiederum aus vielen Einzelblüten. Sie sind mit vielen – auf der Oberseite weiß und der Unterseite grün überlaufenen – Hüllblättern umgeben. Die Einzelblüten sitzen am Ende von länglichen, rosa gefärbten Stängeln. Die Kelchzähne laufen sehr spitz zusammen und sind nur wenig länger als die ebenfalls herausstehenden Kronblätter. In der Mitte bilden sich wiederum die dünnen Staubblätter mit den Staubbeuteln heraus. Es handelt sich somit um eine dreifache Blütendolde. In der Mitte der Stängel laufen die Blütendolden zusammen. Die Blütezeit reicht von Juni bis in den August (seltener bei guter Witterung bereits im Mai bis September). Die Bestäubung erfolgt vor allem durch Selbstbestäubung da eine Insektenbestäubung nur selten vorkommt.
Früchte: Die Früchte bestehen aus Doppelachänen. Die Oberfläche ist mit deutlichen Rillen besetzt. Einzelne Samen haben zudem ein vertrocknetes Anhängsel am oberen Ende (hierbei handelt es sich um die vertrockneten Staubblätter). Die Samen sind klein und erreichen die Fruchtreife erst im September bis Oktober. Sie sind Kältekeimer und benötigen den Frost zum keimen!
Namensherkunft & Volkstümliche Namen
Volkstümliche Namen 2: Die Sterndolde ist unter verschiedenen volkstümlichen Namen bekannt. Zu diesen zählen unter anderem „Doldenstern, Thalstern, schwarze Meisterwurz“. Der Name „Thalstern“ wurde vor allem in den österreichischen und schweizer Alpen verwendet. Wie es zum Namen „schwarze Meisterwurz“ kam ist mir auch nach den Recherchen leider nicht erklärbar.
Namensherkunft: Der botanische Gattungsname „Astrantia“ leitet sich nach der Meinung im „Taschenwörterbuch der botanischen Pflanzennamen“ von Franz Boerner vermutlich von „aster“ – zu deutsch: „Stern“ ab. Hieraus soll sich auch der deutsche Name zusammen mit der Blütenform – „Sterndolde“ – entwickelt haben. Der botanische Artname „major“ lässt sich mit „groß / größer“ ins Deutsche übersetzen. Hierbei wird auf die großen Blütenköpfe hingewiesen.
Gefährdung der Pflanze
Gefährdung der Pflanze: Die große Sterndolde steht noch als ungefährdet auf der Roten Liste Deutschlands. Zum Teil ist sie auch auf einigen regionalen Roten Listen vertreten. Da die Verbreitung aber vor allem auf den Süden Deutschlands und das Alpenvorland hier beschränkt ist, kommen auch höhere Gefährdungsgrade vor. Die einzelnen Gefährdungsgrade sind wie folgt:
- Deutschland: ungefährdet (Status: *)
- Baden-Württemberg: ungefährdet (Status: *)
- Bayern: ungefährdet (Status: *)
- Brandenburg: vom Aussterben bedroht (Status: 1)
- Hessen: unbeständig / Etablierungstendenz (Status: u)
- Sachsen: gefährdet (Status: 3 )
- Sachsen-Anhalt: gefährdet (Status: 3)
- Schleswig-Holstein: unbeständig / Etablierungstendenz (Status: u)
- Thüringen: stark gefährdet (Status: 2)
Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2 (östl.)
Quellen