Gewöhnlicher Hornklee

Im lateinischen ist der gewöhnliche Hornklee wie alle weiteren Hornklee-Arten als “Lotus“ bekannt. Dabei hat unsere einheimische Pflanze keine Verwandtschaft zur “Lotus – Seerose“ (Nelumbo).
Hornklee - gelbe Blüten im Detail

Vorkommen und Verbreitung: Der Hornklee hat sich an sehr viele klimatische Bedingungen angepasst. Er ist in fast ganz Europa anzutreffen. Die Pflanze bevorzugt dabei vor allem Wiesen, Weiden und Wegränder. Sie ist zudem auch oft in unseren Gärten und an weiteren menschengemachten Orten wie warmen Steinbrüchen zu finden. Die Pflanze mag einen sauren, lehmigen Boden. Sie bevorzugt dabei einen sonnigen Standort. In den Alpen ist die Pflanze auf einer Höhe von bis zu 2.000 Metern anzutreffen.

Pflanzenbeschreibung

Wuchsform: Es handelt sich um eine winterharte, ausdauernd krautig wachsende Pflanze. Die Pflanze kann eine Wuchshöhe zwischen 5 bis 30 cm (seltener sind auch höhere Exemplare zu finden) erreichen. Die Pflanze besitzt einen teppichartigen Wuchs und bildet dabei längliche, oberirdische Ausläufer. Die Wurzeln können eine Tiefe von bis zu einem Meter erreichen. Am Ende der grünen, reich verzweigten Stängel bilden sich die Blütengruppen.

Blätter: Es bilden sich fünfteilige, fiederige Blätter an der Stielbasis aus. Die Einzelblätter sind eiförmig bis rundlich aufgebaut. Die Enden der Blätter können in einer Spitze zusammenlaufen. Unter den Blütenständen bilden sich drei grün gefärbte Hochblätter in einem Quirl aus. Alle Blätter haben eine grüne Färbung auf der Oberseite und eine leicht graue Farbe auf der unteren Seite.

Blüten: Aus den Stielen wachsen doldenförmig 3 bis 10 Blüten. Die einzelnen Blüten haben eine goldgelbe Farbe und sind zygomorph aufgebaut. Die unteren Blütenblätter sind leicht ineinander aufgerollt. Der obere Blütenteil besteht aus einem „blasenförmigen Blütenblatt“. Auf der Oberlippe bilden sich rötlich gefärbte Steifen aus. Die Blüten haben eine Größe zwischen 10 bis 15 mm. Selten können die Blüten auch zum Teil eine volle orange / rote Färbung annehmen. Der Hornklee bietet für speziell angepassten Schmetterlingsraupen die Nahrungsgrundlage -> siehe hierzu auch Besonderheit der Pflanze. Die Blütezeit reicht von Mai bis in den September.

Früchte: Die Früchte bestehen aus einer länglichen, leicht gebogenen Hülsenfrucht. Diese können eine Länge zwischen 1 bis 3 cm erreichen. Nachdem die Früchte reif sind besitzen sie eine braune Färbung. Die zwei Hälften der Früchte können sich zum verbreiten der Samen zurückrollen. Im Inneren der Frucht bilden sich mehrere, schwarze Samenkörner aus. Die Fruchtreife ist im September bis Oktober erreicht.

Besonderheit der Pflanze

Futterpflanze für Schmetterlinge: Der Hornklee bildet für einige Schmetterlingsarten und deren Raupen eine wichtige Futterpflanze. Die Raupen können sich vor allem von den Blättern der Pflanze ernähren, während die Blüten für die erwachsenen Schmetterlinge Nektar bilden. Zu den Schmetterlingen zählt unter anderem der Hauhechel-Bläuling (Polyommatus icarus).

Volkstümliche Namen

Volkstümliche Namen: Der gewöhnliche Hornklee ist in Bayern unter verschiedenen volkstümlichen Namen bekannt. Zu diesen zählen „Frauenschühle“, “Herrgottschühle“ und “Pantöffele“. Viele dieser Namen sind nach der Blütenform entstanden. Ähnliche oder gleiche Bezeichnungen lassen sich auch in anderen deutschen Mundarten finden.

Namensherkunft: Der deutsche Name “Hornklee“ leitet sich aus der leicht gebogenen Form der Früchte ab – diese erinnern dabei an ein Horn. Der botanische Gattungsname „Lotus“ leitet sich vermutlich von dem griechischen Wort „λωτός“ (lotos) ab. Zur Herkunft des Gattungsnamens gibt es verschiedene Thesen. Zwei hiervon sind in dem folgenden Abschnitt näher erläutert:

These Nr. 1: Aus dem Buch „Dictionnaire étymologique de la flore francaise„, erschienen im Jahr 1923 von Paul Lechevalier

Gemäß einer französischen Quelle ist die etymologische Herkunft des Namens leider unbekannt. Es werden zwei altgriechische Worte als mögliche Herkunft angegeben: λοτός (lotos) / λϖτός (lptos).

These Nr. 2: Aus dem Buch „Die Etymologie der Phanerogamennomenclatur„, erschienen im Jahr 1909 von Dr. Friederich Kannglesser

Es wird hier angeführt, dass die Griechen (altgriechisch) unter dem Wort „λοτός“ (lotos) drei verschiedene Pflanzenabteilungen kannten. Diese waren „krautartige Hülsenfrüchte (-> hierzu zählt auch Klee!), Obstbäume der Familie der Kreuzdorngewächse und Wasserlilien“. Die Wasserlilien wurden zuerst in den Historien von Herodot (II. Buch, 92) beschrieben. Hiernach soll der Namen „Lotos“ von den Ägyptern für eine Wasserpflanze mit Blüten verwendet worden sein.

Weiter gibt der Autor eine neuere Erklärung für den Namen an: Der Name „lotos“ / „Lotus“ soll aus einem dorischen (Dialektform für Altgriechische Worte des Stamms der Dorer) ableiten. Hiernach soll dies mit „λάϖ“ in Verbindung gebracht worden sein. Dies lässt sich mit einer Verbindung zu etwas gutem „Speise bringendem“ erklären. Eine genauere Erklärung wird aber nicht geliefert.

Der botanische Artname corniculatus leitet sich aus der Form der Frucht sowie deren zusammengerolltes Aussehen nach der Reife ab. Als Übersetzung wird hornförmig angegeben.

Gefährdung der Pflanze

Gefährdung der Pflanze: Der Hornklee ist auf der Roten Liste Deutschlands als ungefährdet eingestuft.

Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2, F, K 

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