Raue Nelke

Eine recht selten gewordene Nelke auf unseren einheimischen Trockenrasen, die raue Nelke (Dianthus armeria).

Vorkommen und Verbreitung: Die raue Nelke wächst auf Trockenrasen, an Wegen und in Besengistergebüschen. Sie ist in Deutschland nur noch zerstreut anzutreffen, da immer mehr Lebensräume durch die Intensiv-Landwirtschaft zerstört werden. In einigen Regionen gilt die Pflanze bereits als stark gefährdet. Ursprünglich stammt die raue Nelke aus den Trockenwäldern im Mittelmeerraum.

Pflanzenbeschreibung

Wuchsform: Es handelt sich um eine zweijährige Pflanze, welche im ersten Jahr eine Blattrosette ausbildet. Im zweiten Jahr bildet sich ein verzweigter Stängel, an dessen Ende die Blütendolde sitzt. Die raue Nelke erreicht eine Wuchshöhe von 30 bis 60 cm. Der Stängel ist mit kleinen Haaren besetzt.

Blätter: Die Blätter sind schmal lanzettlich aufgebaut und rau behaart. Im unteren Teil der Pflanze bildet sich die Grundblattrosette. Diese Blätter haben eine lineare Form.

Blüten: Die Blüten stehen in einer dichten Blütendolde. Sie haben eine purpur-rote Färbung mit weißen Punkten auf den Blättern. Die Knospen der einzelnen Blüten öffnen sich nicht gleichzeitig, sondern nacheinander. Der Kelch ist in den grünen Hüllblättern verwachsen. Die Blüte besteht aus fünf Blütenblättern. Pro Blüte bilden sich 10 Staubblätter und 2 Griffel in der Mitte der Blüte. Die Blüten haben keinen Geruch und werden nur selten durch Insekten bestäubt. Die Bestäubung erfolgt hauptsächlich durch Selbstbestäubung. Die Blütezeit reicht von Juni bis August.

Früchte: Nach der Blüte bilden sich die kleinen, schwarz gefärbten Nüsschen. Diese reifen im September bis Oktober heran. Die Verbreitung der Samen erfolgt durch den Wind, da diese aus den Samenkapseln herausgeschüttelt werden und so im Umkreis um die Mutterpflanze verteilt werden.

Namensherkunft

Namensherkunft: Der botanische Gattungsname „Dianthus“ lässt sich aus den griechischen Wörtern „διος / dios“ (Genitiv von Zeus / zum Teil wird auch als Übersetzung „göttlich“ verwendet) und „anthos / ἄνθος“ (Blüte) ableiten. Der Name der Blume bedeutet somit so viel wie ‚göttliche Blume‘. Der botanische Artname “armeria“ stammt wahrscheinlich aus dem keltischen Wort „armor“ – zu Deutsch „am Meer“ ab. Es handelt sich hierbei auch um den Gattungsnamen der Grasnelken.

Gefährdung der Pflanze

Gefährdung der Pflanze: Die Pflanze ist auf der Roten Liste Deutschlands als nicht gefährdet eingestuft. Sie ist dennoch nach der BArtSchV besonders geschützt – wie alle weiteren europäischen Nelkenarten. Die Pflanze darf auf keinen Fall abgepflückt oder für den Garten gesammelt werden. Züchtungen dieser Nelkenart können im Gartenfachhandel erworben werden. Die einzelnen Gefährdungsgrade der Bundesländer sind wie folgt:

– Baden-Württemberg: Vorwarnstufe (Status: V)

– Bayern: gefährdet (Status: 3)

– Berlin: Vorwarnstufe (Status: V)

– Brandenburg: stark gefährdet (Status: 2)

– Bremen: gefährdet (Status: 3)

– Hessen: ungefährdet (Status: *)

– Hamburg: ungefährdet (Status: *)

– Niedersachsen: gefährdet (Status: 3)

– Nordrhein-Westfalen: gefährdet (Status: 3)

– Sachsen: vom Aussterben bedroht (Status: 1)

– Schleswig-Holstein: vom Aussterben bedroht (Status: 1)

– Sachsen-Anhalt: gefährdet (Status: 3)

– Thüringen: stark gefährdet (Status: 2)

Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2, F

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