Kuhlinarischer Käsegenuss und Allgäuer Kräutergarten

Die Wanderung beginnt in Stiefenhofen auf einem Parkplatz am Friedhof. Von hier aus hat man einen Einblick in die Ortsmitte. Vom Parkplatz aus folgen wir zunächst der kleinen Straße „Auf der Höhe“ nach unten. Von hier aus geht es den Kirchholzweg hinauf nach Lautenberg.

Blick auf Stiefenhofen

Es ist die erste Steigung der Wanderung, die uns aus dem Dorf hinausführt Vorbei an den letzten Häusern ist bereits die kleine Pestkapelle auf der Anhöhe zu sehen. Am oberen Ende der Straße steht eine kleine Bank mit einem Wegekreuz. Auf einer kleinen Tafel am Kreuz ist der folgende Spruch vermerkt: „Zürnen Dir mal Deine Lieben, sitz hier hin und finde Frieden!“.

Eine kleine Überraschung bildet dieses Verkehrsschild. Der erste Anstieg hat es schon ordentlich in sich mit einer Steigung von 15%! Dabei kommt es einem am Beginn der Wanderung gar nicht so steil vor. Wir machen schon jetzt einen kleinen Abstecher zur Pestkapelle, die inmitten einer Wiese steht. Ein kleiner Wiesenpfad führt an der Wegkreuzung nach Links zur Kapelle hin.

Unter einer Gruppe von großen Bäumen steht die kleine Kapelle. Sie ist normalerweise verschlossen, der Schlüssel kann aber in der Bürger- und Gästeinformation in Stiefenhofen ausgeliehen werden (habe ich leider erst durch Recherchen herausgefunden – hat aber auch am Wochenende geschlossen).

Sie wird Pestkapelle oder auch Gottesackerkapelle genannt. Nach einer alten Ortsüberlieferung wurden am „21. Juni 1634“ (Juni = Brachmonat) um 12 Uhr mittags in Stiefenhofen neun Häuser und die Pfarrkirche durch schwedische Soldaten niedergebrannt“. Im Jahr 1635 brach im Ort durch die schwedischen kaiserlichen Soldaten eine Pestepidemie aus. Für die Opfer der Pest wurde auf dem Lautenberg ein Friedhof angelegt der bis heute noch Pestfriedhof genannt wird.

Die Pestkapelle über Stiefenhofen

Ein Gedenkstein auf dem Gelände erinnert an das „Große Sterben“ mit den Worten: „Der Todesengel wallte durch dieses schöne Land. Die Sterbeglocke hallte, wo er nur Menschen fand. Hier wollt er lang nicht weichen und deckt zur ewigen Ruh all 77 Leichen mit diesem Steine zu. Anno 1635“. Die Zahl 77 steht dabei symbolisch für die vielen Toten auf dem Friedhof.

Ende des 18. Jhd. könnte die erstmalige Erbauung der Kapelle gewesen sein (nach dem Heimattag für den Landkreis Lindau e.V.). Die große Friedenseiche links der Kapelle wurde durch den Männergesangverein Stiefenhofen im Jahr 1871 gepflanzt. Die kleinere Eiche rechts wurde zur Erinnerung an die Wiedervereinigung Deutschlands am 03.10.1990 gepflanzt. Die Glasfenster zeigen die Plagen unserer heutigen Zeit. Das oben gezeigte Fenster symbolisiert mit den rauchenden Fabrikschloten den Schaden für die Umwelt.

Von der Kapelle zurück zum Weg gekehrt folgen wir der Straße in Richtung des Waldes nach rechts. Nach einer kurzen Durchquerung des Waldes hat man schon die erste tolle Sicht auf den Hochgrat, die Brunnenauscharte, Gündleskopf und seine weiteren Nachbarberge. Die Wiesen werden für die Futterproduktion für das Vieh der Bauern genutzt.

In Isenbretshofen machen wir Bekanntschaft mit einer lustigen Truppe. Die vier Ziegen und ein Ziegenbock sind ganz neugierig auf Besucher.

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Eine GPX-Datei zum Download der Wanderung gibt es auf Seite 5

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