Durch wilde Tobel und stille Wiesen bei Lindenau

Der Weg führt von der Katzenmühle hinauf zur Schreinerei Johler Holzbau im Schirpfentobel. Es handelt sich hierbei um eine Schäferwagenmanufaktur und einen Expertenbetrieb für den Holzhausbau.

Durch den Hof des Holzbaus geht es nach rechts bis zur nächsten Kreuzung. An dieser führt zunächst ein breiterer Forstweg nach links zum letzten Haus in Schripfentobel. Der nächste Wegteil ist gar nicht so einfach zu finden, da neben dem Haus eine Art Trampelpfad hinunter in das Tal des Kesselbachs leitet. Auf dem ersten Bild ist ganz am Ende ein Gattertor zu sehen. Dort ist eine scharfe Kurve nach rechts unten zu gehen. Die Wanderschilder zeigen schließlich wieder den Weg zum Kesselbach und nach Hirschbergsau in Österreich (Bild 3).

Dieser Abschnitt der Wanderung geht zum Teil steil auf ausgetretenen Waldpfaden nach unten. Es ist empfehlenswert einen Wanderstock / Trekking-Stöcke dabei zu haben (vor allem zum Abstützen), da die Wege bei schlechterem Wetter oder nach Regen rutschig sein können (Bild 2 zeigt den Abstieg in das Tal des Kesselbachs).

Im Tal angekommen wird man vom rauschenden Kesselbach sowie der Landesgrenze begrüßt, „Da wir alle keine zollpflichtigen Dinge dabei haben werden wir nicht kontrolliert“. Der Kesselbach fällt über eine kleine Stufe nach unten in ein größeres Becken. Diese nennt man Strudeltöpfe oder auch im Volksmund „Gumpen“.

Auf der anderen Seite des Baches geht es wieder über einen schmalen Pfad nach oben. Dieser ist zum Teil auch wieder sehr steil. Sobald man aus dem Wald herauskommt führt der Weg gerade über die Wiese und zur nächsten Straße hin. Hier ist man schon in Hirschbergsau in Österreich angekommen.

Erwähnenswert für den kleinen Ort ist die sehr schöne Kapelle „Maria Heimsuchung“. Die heutige Kapelle stammt aus dem Jahr 1893 und wurde am Platz einer bisherigen älteren Kapelle errichtet. Es handelt sich um einen Rechteckbau mit einem 3/8-Chor, einem Satteldach sowie einem kleinen Glockenturm mit dem typischen Spitzhelm über dem Chorteil. Im Beetraum sind die kunstvoll gestalteten Flachbogenfenster – im Chorteil sind die Fenster mit dem Herz Jesu links und dem heiligen Josef rechts verziert. Die Glasgemälde stammen von der Glasmalerei Schnitzler in Dornbirn.

Im Inneren lohnt sich der Blick nach oben an das Deckengemälde. Das Fresko (Deckengemälde) zeigt Maria mit Kind, den Gottvater, heiligen Geist sowie die heiligen Anna und Johannes (Kop. Fr. Linz – 1950 – vermutlich Erstellerin des Gemäldes). An der Emporenbrüstung ist die heilige Cäcilia von Rom an einer Orgel mit zwei singenden Engeln abgebildet.

Über dem Altar ist ein Gemälde des siegreichen Lamm Gottes mit der Siegesflagge. Im neuromanischen Altar sind die Figuren des Hl. Antonius (links), der Immaculata (Mitte) und der Hl. Theresia (rechts) enthalten. Diese stammen aus dem Jahr 1893.

Das goldene Kruzifixus in der Mitte des Altars stammt aus dem 19. Jahrhundert. An der rechten Wand ist das Gemälde des heiligen Wendelin aus dem 18. Jahrhundert. Die Glocke der Kirch stammt aus dem Jahr 1619 von Johann Baptist Ernst.

Der Straße durch Hirschbergsau folgend und nach links abzweigend kommt man zu einem Bauernhof. Diesen müssen wir durchqueren (bei unserem Besuch sah es so aus als wäre das nicht so gern gesehen). Hinter dem Hof geht es wieder nach links auf ausgetretenen Pfaden hinunter zurück zum Kesselbach. Zwischen den Bäumen kann man die Steilhänge der Nagelfluhkette auf der anderen Bachseite sehen. Unten angekommen überquert man den Kesselbach zum letzten Mal über eine Stahlbrücke. Von hier aus geht es einen gekiesten, aber sehr steilen Weg nach oben. Auf dem Weg sind mehrere Bänke verteilt. Die erste Bank steht unter einem besonderen Baum – der Eibe (Artenportrait zur Eibe).

Das letzte Stück des Wanderweges mit fast 20% Steigung ist nicht zu unterschätzen. Eine Verschnaufpause kann auf der zweiten Bank des Weges kurz vor diesem Anstieg gemacht werden. Am Ende des Waldes (auch dem Ende des Tals) steht eine weitere Bank.

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4 Antworten auf “Durch wilde Tobel und stille Wiesen bei Lindenau”

  1. Avatar
    Sofia sagt:

    Vielen Dank für die vielen Infos, auch über die bloße Wegbeschreibung hinaus, und das Video!
    Toll beschrieben und bebildert. Klingt herrlich, diese Tour, und mit all den Details ist Verlaufen auch schier nicht möglich! Sollte ich mal in diese Gegend kommen, wird ein Tag dafür eingeplant, so viel ist sicher!

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    Milvus sagt:

    Coole Wanderung. Hoffentlich komme ich mal in die Gegend, dann teste ich das aus, ob man mit Deiner Hilfe wirklich am Ziel ankommt 🙂

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    P. Andreas Müller sagt:

    Danke für die schöne Schilderung der Wanderung und die vielen ergänzenden Informationen.

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