Eine der vielen verschiedenen Hahnenfußarten mit den goldgelben Blütenköpfen. Sie ist an die wechselnden Wasserstände ihres Wuchsortes bestens angepasst.
Vorkommen und Verbreitung: Brennender Hahnenfuß ist auf der Nordhalbkugel häufig anzutreffen. So ist die Pflanze in Nordamerika, Nordafrika sowie Europa und Asien verbreitet. Er ist in Sümpfen, nassen Wiesen, an und in Wassergräben sowie an Seen zu finden. Die Pflanze bevorzugt dabei saure Sand-, Torf- und Schlammböden. In den Alpen ist der brennende Hahnenfuß auf einer Höhe von bis zu bis zu 1.500 Metern verbreitet.
Pflanzenbeschreibung
Wuchsform: Der brennende Hahnenfuß ist eine ausdauernde, krautige Pflanze. Sie hat einen aufrechten Wuchs und kann eine Höhe zwischen 8 bis 50 cm erreichen. Selten ist auch eine Höhe von bis zu 70 cm möglich. Unter der Erde bildet sich eine kurze Hauptwurzel mit kleineren Seitenwurzeln aus. In seltenen Fällen kann die Pflanze einen niederliegenden Wuchs haben. Die Stängel sind nur spärlich behaart. Die obersten Stängelglieder sind braun-rötlich überlaufen.
Blätter: Brennender Hahnenfuß kann drei verschiedene Blattformen ausbilden. Es gibt hierbei eine Landform, eine Schwimmblattform sowie eine „Wasserform“ der Blätter. Diese unterscheiden sich in ihrem genetischen Aufbau. Durch die Entwicklung des Wasserstandes (je nach Wuchsort kann dieser über das Jahr hinweg deutlich schwanken), bilden sich verschiedene Blattformen aus. Die Landform der Blätter ist länglich und hat eine spitz zulaufende Form am Ende. Die einzelnen Blätter sitzen direkt an den Stängeln bzw. besitzen nur einen kurzen Stängel.
Blüten: Die Blütenblätter des brennenden Hahnenfuß sind gelb gefärbt. Sie sitzen in einer radiären Blüte rund um den ebenfalls gelb gefärbten Blütenboden in der Mitte. An den Blütenstielen bilden sich längliche Tragblätter aus. In den meisten Fällen bilden sich mehrere Blüten pro Stängel aus. Sie sitzen dann in Gruppen auf jeweils separaten Blütenstängeln. Es handelt sich um eine zwittrige Blüte. Die einzelnen Blüten können einen Durchmesser zwischen 1 bis 2 Zentimeter erreichen. Pro Blüte bilden sich fünf glänzende Blütenblätter aus.
Früchte: Die Früchte können eine Länge zwischen 2 bis 4 mm große kugelige Sammelfrüchte ausbilden. In dieser sitzen die Nüsschen zusammen. Die einzelnen Nüsschen sind kahl und rundlich aufgebaut. Die Fruchtreife wird im September bis Oktober erreicht.
Besonderheiten der Pflanze
Besonderheiten der Blätter: In diesem Abschnitt wird nochmals genauer auf die unterschiedlichen Blattformen der Pflanze eingegangen. Bei der Schwimmblattform handelt es sich um stark verlängerte Blattstängel mit deutlich sichtbaren Blattnerven auf der Oberseite sowie einer vergrößerten Blattoberfläche. Die Wasserform der Blätter hingegen ist kleiner und hat nur wenig sichtbare Blattnerven. Hierbei ist auch zu beachten, dass die Blüten sich an der Pflanze zurückbilden bei einer längeren Überschwemmungsphase. Die Landform der Blätter ist länglich und hat eine spitz zulaufende Form am Ende.
Besonderheiten der Blüten: In der Mitte der Blüte sitzt der gelbgrünlich gefärbte, leicht nach oben gewölbte Blütenboden. Dieser ist mit einer Vielzahl von kleinen Fruchtblättern besetzt. Darum herum bilden sich zwischen 10 bis 19 (meist auch mehr) Staubblätter aus. Auf den Kronblättern sitzen die Nektarien, welche den Blütennektar ausbilden. Die Bestäubung erfolgt vor allem durch Hautflügler. Je nach Standort reicht die Blütezeit von Mai bis in den September.
Giftigkeit der Pflanze
Giftigkeit der Pflanze: Der brennende Hahnenfuß gilt als giftige Pflanze. In der Pflanze ist zunächst das ungiftige Ranunculin enthalten. Durch Verletzung der Pflanze oder das Verwelken wird dies in das giftig Protoanemonin umgewandelt. Es handelt sich dabei um eine enzymatische Spaltung. Es ist ein instabiles Toxin, dass sich nach einiger Zeit zum ungefährlichen Anemonin zersetzt. Der Hahnenfuß wird im Dürrfutter als ungiftig eingestuft (Teuscher & Lindequist, 2010). Dies gilt aber nicht in der gleichen Zeit für Silage (hier sind mindestens 2 Monate notwendig). Der Toxingehalt ist während der Blütezeit am höchsten!
Protoanemonin-Gehalt (Frischgewicht): 5.400 µg/g (während der Blüte)
Wirkung auf Tiere und Menschen: Das Protoanemonin reizt Haut und die inneren Schleimhäute. Es bewirkt zunächst eine Erregung des zentralen Nervensystems, im späteren Verlauf kommt es zu einer Lähmung. Der Giftstoff hat zudem eine hepatotoxische Wirkung (schädlich für die Leber). Es wird dringend davon abgeraten jedwede Pflanzenteile zu sich zu nehmen.
Namensherkunft
Namensherkunft: Der botanische Gattungsname „Ranunculus“ lässt sich als Diminutiv (Verkleinerungsform) aus den lateinischen Wort „rana“ – zu deutsch: Frosch – ableiten. Dies stammt wiederum aus dem griechischen Namen der Pflanze „βατράχιον (batrákhion)“ ab. Es ist eine abgeleitete Form von „βάτραχος (bátrakhos, Frosch)“. Dies stammt vermutlich von dem häufig nassen Wuchsstandort der Pflanzengattung. Der botanische Artname „flammula“ lässt sich als „Flämmchen“ als Nomen aus dem lateinischen übersetzen. Hierbei wird auf den brennenden, scharfen Geschmack der Pflanze hingewiesen.
Gefährdung der Pflanze
Gefährdung der Pflanze: Der brennende Hahnenfuß wird auf der Roten Liste Deutschlands als ungefährdet eingestuft.
Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2, F, K