Erdbeer-Fingerkraut

Vorkommen und Verbreitung: Das Erdbeer-Fingerkraut ist eine wärmeliebende Pflanze, die in den gemäßigten Gebieten von West- und Mitteleuropa vorkommt. Sie wächst dabei im nördlichen Spanien bis zu einzelnen Vorkommen in Polen. Im Mittelmeerraum ist die Pflanze bis Nordmazedonien zu finden. In Mittel- und Süddeutschland ist sie häufig. In den anderen Teilen Deutschlands ist sie zerstreuter zu finden. Sie gedeiht dabei am besten auf mäßig trockenen bis frischen Böden. Das Erdbeer-Fingerkraut wächst vor allem in Eichenmischwäldern, Kiefern- und Fichtenwäldern, Gebüschen sowie in Saumgesellschaften an Waldrändern. In den Alpen ist die Pflanze auf einer Höhe von bis zu 1.500 Metern zu finden.

Wuchsform: Das Erdbeer-Fingerkraut ist eine ausdauernde Pflanze mit einem krautigen Wuchs. Unter der Erde bildet sich ein Rhizom zur Überwinterung aus. An diesem sitzen die oberirdischen Ausläufer, die eine Länge zwischen 5 bis 10 cm erreichen können. Die einzelnen Stängel wachsen niederliegend bis selten auch aufrecht. Sie sind deutlich abstehend mit grauen Haaren besetzt.

Blätter: Die Blätter sind dreiteilig gefingert aufgebaut. Sie sind auf der Oberseite dunkelgrün und der Unterseite grau-grün gefärbt. Die einzelnen Blattteile haben einen verkehrt-eiförmigen Aufbau. Die Ränder sind mit vier bis acht Zähnen besetzt. Der mittlere Blattzahn ist dabei kleiner. Die Spitzen der Zähne sind rötlich gefärbt. Auf der Oberfläche sind die Blattnerven deutlich sichtbar.

Blüten: Die Blüten des Erdbeer-Fingerkraut sind der Erdbeere ähnlich. Sie haben dabei fünf weiße Blütenblätter, die deutlich voneinander getrennt auseinander stehen. In der Mitte der Blüte sind die gelb gefärbten Staubblätter sowie die gelbgrün gefärbten, kleineren Blütennarben kreisrund enthalten. Zwischen den einzelnen Blütenblättern bilden sich die grün gefärbten und mit weißen Härchen besetzten Hüllblätter aus. Die Blüten sitzen am Ende eines dicht behaarten, länglich aufstehenden Stängel. Die Bestäubung der Blüten erfolgt vor allem durch Insekten. Die Blütezeit reicht von März bis in den Mai.

Früchte: Nach der Blüte bilden sich die kleinen Samen aus. Es handelt sich dabei um Samen mit einem Elaiosom. Hierdurch kommt es zu einer Verbreitung durch Ameisen (sogenannte Myrmekochorie). Die Hauptausbreitungsmethode der Pflanze ist aber dennoch durch die Ausläufer.

Namensherkunft: Der Gattungsname “Potentilla“ leitet sich aus dem lateinischen Wort „potens“ – zu deutsch: mächtig. Der Namensteil “illa“ wird als Verkleinerung angesehen. Da die Pflanze sich vor allem auf dem Boden bewegt. Der botanische Artname „sterilis“ lässt sich mit „unfruchtbar, ertragslos“ aus dem lateinischen ins deutsche übersetzen.

Gefährdung der Pflanze: Das Erdbeer-Fingerkraut wird auf der Roten Liste Deutschlands als ungefährdet eingestuft. Die Pflanze ist zudem in den einzelnen Bundesländern als ungefährdet anzusehen.

Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2, F, K

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