Frühlings-Nabelnüsschen

Vorkommen und Verbreitung: Das natürliche Verbreitungsgebiet des Frühlings-Nabelnüsschen (Omphalodes verna) ist vor allem in Südeuropa. Einzelne Vorkommen sind in Italien, Österreich, Slowenien, Kroatien, Albanien und Rumänien. In Deutschland wird die Pflanze in Gärten als Zierpflanze verwendet. Zum Teil kann das Nabelnüsschen aber auch verwildert angetroffen werden. In den natürlichen Verbreitungszonen wächst die Art vor allem in Buchenmischwäldern. Bereits im 16. Jahrhundert gilt die Pflanze als Zierpflanze in Kultur (Quelle: zu Eichstätt, um 1600) 1. Die Pflanze wächst vor allem auf sonnigen / halbschattigen Lehmböden.

Wuchsform: Das Frühlings-Nabelnüsschen ist eine kriechende, krautige Pflanze, die unter der Erde lange / kräftige Wurzeln aus. Über der Erde bilden sich die grundständigen Blattrosetten aus. Die Blütensprosse sind mit kurzen, weichen Härchen besetzt. Die Stängel sind aufrecht und können dabei eine Höhe von bis zu 20 cm erreichen. Im oberen Bereich verzweigen sich die Blütenstände und bilden mehrere Blüten aus. Die einzelnen Ästchen sind ebenfalls mit kurzen Härchen besetzt.

Blätter: Die Laubblätter sind oval aufgebaut und laufen am Ende spitz zusammen. Auf der Oberseite sind die Blattnarben deutlich erkennbar – es bilden sich zwischen 6 bis 8 Fiedernervenpaare aus. Die grundständigen Blätter sind meist lang gestielt. Im oberen Bereich der Pflanze nimmt die Stängellänge etwas ab. Der Blattrand ist glatt. Die Blätter des Nabelnüsschen können eine Länge von bis zu 15 cm erreichen. Die Blattfarbe ist auf beiden Seiten hellgrün.

Blüten: Pro Blütenstand bilden sich zwischen 10 bis 20 (seltener auch 30) Blüten aus. Diese sitzen am Ende der Blütenstände. Die einzelnen Blüten sind zwittrig aufgebaut und besitzen eine doppelte Blütenhülle. Die Blütenkrone ist 8 bis 12 mm groß. die Blütenblätter haben eine hell- bis dunkelblaue Färbung (seltener auch weißlich!). Die Schlundschuppen (in der Mitte sind weißlich). Alle fünf Blütenblätter sind miteinander verwachsen (erkennbar an den weißen Streifen). Im weißen Blütenschlund bilden sich die vielen Staubblätter und die weißliche Blütennarbe aus. Die Blütezeit reicht von April bis in den Mai.

Samen / Früchte: Nach der Blütezeit bilden sich die vier Klausenfrüchte aus. Diese sind nur 3 bis 4 mm breit und fein behaart. Auf der Oberseite der Klausenfrüchte wachsen die Früchte wie kleine „Töpfchen“ heraus. Sie bilden sich im April bis Mai aus. Die Vermehrung erfolgt aber vor allem über Ableger, da die Samen nur selten keimfähig sind.

Namensherkunft Gattungsname: Der botanische Gattungsname „Omphalodes“ stammt von dem griechischen Wort „omphalodes“ ab – dies lässt sich mit „nabelförmig / nabelähnlich“ ins Deutsche übersetzen. Die Früchte sind am oberen Ende leicht nabelförmig aufgebaut (diese sehen wie kleine Töpfchen aus). Der botanische Artname „

Namensherkunft Artname: Die Etymologie des botanischen Artname „verna“ leitet sich aus dem lateinischen Wort „vernus“ ableiten. Es stammt vermutlich ursprünglich von dem Proto-Indo-Europäischen Wort „wósr̥“ – zu deutsch: Frühling – ab. Hieraus soll der Zusatz „Frühlings-“ entstanden sein.

Erstbeschreibung der Pflanze: Die Erstveröffentlichung der Pflanze erfolge im Jahr 1753 unter dem Namen „Cynoglossum omphaloides“ durch den Botaniker Carl von Linné in seinem Werk „Species Plantarum, t. 1, S. 135 2„. Die Änderung zur Gattung „Omphalodes“ wurde durch den Botaniker / Apotheker und Chemiker Conrad Moench im Jahr 1794 in seinem Werk „Methodus Plantas Horti Botanici et Agri Marburgensis, S. 419 – 420 3„.

Verbreitungs-Codes: keine – alle Pflanzen in D synthetisch!


  1. Illustrierte Flora von Mittel-Europa. 5 Band. 3 Teil. Dicotyledones (4. Teil). Sympetalae, Seite 2146, Gustav Hegi, 1926/27 ↩︎
  2. Species plantarum, Carl von Linné, Jahr 1753 ↩︎
  3. Methodus plantas horti botanici et agri Marburgensis, Conrad Moench, Jahr 1794 ↩︎

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