Gewöhnliche Kratzdistel

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Für Hummeln und Bienen ist die „gewöhnliche Kratzdistel“ (Cirsium vulgare) ein wahres Paradies – sie gilt zudem als „Schottische Nationalblume“.

Verbreitung und Vorkommen: Die gewöhnliche Kratzdistel ist in Europa, Nordafrika, und Teilen von Asien verbreitet. Dort kommt sie in Unkrautgesellschaften, an Feldwegen und auf Schuttplätzen vor. Sie bevorzugen dabei stickstoffreiche, lehmige Böden. Die Pflanze gilt daher als „Stickstoffanzeiger“. In den Alpen ist sie auf Höhen von bis zu 1.500 Metern ü. NN vor.

Pflanzenbeschreibung

Wuchsform: Sie kann eine Wuchshöhe von 50 cm bis 120 cm erreichen. Einzelne Pflanzen wurden bereits mit einer Höhe von bis zu 350 cm gemessen. Es handelt sich um eine zweijährige Pflanze, die einen buschigen Wuchsform annimmt. Der Stängel ist mit spitzen Stacheln besetzt, welche sehr schmerzhaft bei Berührung sind. Sowohl im unteren als auch oberen Teil ist die Pflanze stark verzweigt. Am Ende der Stängel bilden sich die Blüten. Unter der Erde bildet sich die typische, rübenförmige Wurzel.

Blätter: Die grundständigen Rosettenblätter bilden sich erst im zweiten Jahr. Diese sind oft auf Feldern und in Gärten zu finden. Die Blätter sind fiederspaltig und lanzettlich aufgebaut. Die Blattoberseite sind sie mit steifen, stacheligen Haaren besetzt und haben eine graufilizige Färbung. Auf der Unterseite sind sie weißfilzig behaart. Die Blattabschnitte enden in einem gelben Dorn.

Blüten: Die Blütenkörbchen haben einen Durchmesser von drei bis fünf Zentimeter. Sie bestehen aus zahlreichen Scheibenblüten, die eine rosa bis violette Färbung annehmen. In seltenen Fällen haben sie eine weiße Färbung. Unter diesen Blütenblättern bildet sich ein grüner Kelch, welcher die unteren Blütenteile vollständig umfasst und mit Stacheln besetzt ist. Die Blütezeit der Kratzdistel ist von Juli bis September (seltener auch bis in den Oktober).

Früchte / Samen: Am Ende der Blütezeit (von August bis November) bilden sich der weißen Fruchtstand der Distel, welcher als Pappus bezeichnet wird. Der Pappus besteht aus einem Samen und den Pappushaaren. Diese dienen der Verbreitung durch den Wind.

Besonderheiten der Pflanze

Nahrung für Insekten: Die Blätter der Kratzdistel sind die Nahrungsgrundlage für die Raupen des Distelfalters (Vanessa cardui). Somit sollten die Pflanzen möglichst in den Gärten nicht herausgerissen werden. Sie bildet zudem eine Nahrungsgrundlage für Schmetterlinge, Bienen und Hummeln. Diese ernähren sich vor allem von den Pollen, welche die Pflanze produziert.

Nahrung für Vögel: Die Samen der Pflanze dienen als Futter für Vögel wie z.B. den Distelfink / Stieglitz. Dieser ernährt sich unter anderem von den kleinen Samen am Ende des Pappus.

Gefährdung der Pflanze

Gefährdung der Pflanze: Die gewöhnliche Kratzdistel wird auf der Roten Liste Deutschlands als ungefährdet eingestuft.

Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2, K, F 

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