Knabenkraut, blasses

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Auf dem Kalk der Schwäbischen Alb findet man diese schöne einheimische Orchidee: das „blasse Knabenkraut“ (Orchis pallens).
~ schwache Giftpflanze ~

Vorkommen und Verbreitung: Das blasse Knabenkraut wächst vor allem in lichten Laubwäldern und auf Halbtrockenrasen. Die einzgen Verbreitungsräume dieser Art sind Süddeutschland, Thüringen, Teile der Alpen und das Alpenvorland, im Wiener Becken und Siebenbürgen.

Pflanzenbeschreibung

Wuchsform: Sie besitzt einen aufrechten Stängel aus dem sich die Blüten bilden. Am Boden bildet sich eine grundständige Blattrosette. Es hat eine Wuchshöhe von 15 bis 40 cm. Die Wurzel besteht aus einer eirunden Knolle. Diese dient gleichzeitig als Überwinterungsorgan.

Blätter: Die grundständigen Blätter sind glänzend hellgrün und haben ein Länge von 8 bis 15 cm. Sie besitzen im Gegensatz zu anderen Knabenkräutern keine Flecken auf den Blättern. Die Anzahl der Laubblätter liegt zwischen vier und sechs Stück pro Pflanze.

Blüten: Am Stängel sitzen sie in einer Rispe die Blüten. Der Blütenstand ist dabei sehr reichblütig. Die Blüten sind blassgelb gefärbt und haben eine zygomorphe Form. Sie besitzen keine Zeichnung. Die seitlichen Kelchblätter stehen schräg von der Blüte ab. Die Unterlippe ist breiter als alle weiteren Blütenblätter. Der Blütenduft ist sehr eigen und tendiert meiner Meinung nach zu schwarzem Holunder. Sie blüht jedes Jahr bereits ab Mitte April und somit die Frühblüherin unter den einheimische Orchideen. In den Gebirgen blüht sie dann bis in den Juni.

Leichte Giftpflanze – Hinweise zum Umgang

Giftigkeit der Pflanze: Die oberirdischen Teile der einheimischen Orchideen der Gattung Orchis sind schwach giftig. Sie werden im frischen Zustand von Vieh gemieden.

Inhaltsstoffe der Pflanze: Glykosid (Loroglossin)

Namensherkunft

Namensherkunft: Der botanische Gattungsname „Orchis“ stammt von dem griechischen Wort „όρχις“ (orchis) ab. Dies leitet sich aus der Form der Knollen der „Knabenkräuter / Orchideen“ ab. Der griechische Philosph Theophrastos von Eresos hat als erster Naturforscher die Pflanzengruppe der Knabenkräuter wissenschaftlich erwähnt. Der botanische Artname „pallens“ leitet sich aus dem lateinischen ab und lässt sich mit „blass“ übersetzen. Dies deutet auf die hellen Blüten der Pflanze hin.

Gefährdung der Pflanze

Schutzstatus der Pflanze: Das Sammeln der Pflanze ist in der freien Natur verboten! Sie stehen unter besonderem Schutz durch das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) und das Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES). Nach dieser gilt die Pflanze auch als streng geschützte Art. Das blasse Knabenkraut darf somit auf keinen Fall gepflückt oder ausgegraben werden!

Gefährdung der Pflanze: Das blasse Knabenkraut steht bereits auf der Roten Liste Deutschlands als gefährdet. Die Gefährdungsgrade in den einzelnen Bundesländern sind wie folgt:

– Baden-Württemberg: gefährdet (Status: 3)

– Hessen: Vorwarnstufe (Status: V)

– Sachsen-Anhalt: gefährdet (Status: 3)

– Thüringen: stark gefährdet (Status: 2)

– Schweiz: gefährdet (Status: 3)

Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2

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