Gift-Hahnenfuß

Der Gift-Hahnenfuß ist in manchen Uferbereichen als Pionierpflanze anzutreffen. Er zählt zu den giftigsten Vertretern seiner Gattung.

Vorkommen und Verbreitung: Der Gift-Hahnenfuß ist eine Sumpfpflanze, die sich auf trocken fallenden Schlammböden ansiedelt. Die Pflanze kann zum Teil auch im Wasser überleben – hierbei bilden sich Schwimmblätter aus. Sie ist zudem auf feuchten Wiesen sowie an Ufern zu finden. Die oben gezeigten Pflanzen haben sich am Bodenseeufer angesiedelt. Auf der Nordhalbkugel ist die Pflanze weit verbreitet (Eurasien sowie in Nordamerika).

Pflanzenbeschreibung

Wuchsform: Bei der Pflanze handelt es sich um eine einjährige bis ausdauernde, krautige Pflanze, welche eine Wuchshöhe zwischen 10 bis 80 cm (seltener auch bis zu 1 Meter) erreichen kann. Im unteren Teil der Pflanze ist diese breit auslaufend. Unter der Erde bildet sich ein Wurzelgeflecht aus. Der hellgrün gefärbte Stängel ist im Inneren hohl und hat einen aufrechten Wuchs. Im oberen Teil ist er deutlich verzweigt und auf der Oberfläche kahl bis leicht behaart. Der Hauptstängel hat eine verdickte rundliche bis abgeflachte Form. Oft stehen die Pflanzen in größeren Gruppen zusammen – siehe Bild unten.

Eine Pflanzengruppe des Gift-Hahnenfuß
Pflanzengruppe des Gift-Hahnenfuß


Blätter: Die grundständigen Blätter stehen in einer Grundblattrosette zusammen rund um den Stängel. Sie besitzen einen langen Stängel, welcher kahl (ohne sichtbare Behaarung) ist. Die oberen Blütenstiele sind spärlich behaart. Die Blätter stehen wechselständig an den Stängeln. Bei den Trugdolden der Blüten bilden sich längliche Tragblätter aus. Die restlichen Blätter haben eine gefiederte Form und bestehen aus drei miteinander verwachsenen Blattteilen. Diese sind durch tiefe, nicht vollständige Blatteinschnitte voneinander im oberen Teil getrennt. Die Blattränder haben eine Wellenform. Die Ober- und Unterseite sind hell- bis dunkelgrün gefärbt und sind glänzend.

Blüten: Die Blüten sitzen am Ende von dünnen, oft gefurchten Stängeln in einer Blütendolde. Die Kelchblätter haben eine dunkelgelbe Färbung. Pro Blüte bilden sich fünf goldgelbe, glänzende Blütenblätter aus. Beide Blatttypen haben die fast gleiche Länge. Sie sind radiärsymmetrisch aufgebaut.

Früchte / Samen: Die Samen sitzen in einer dicht besetzten Nussfrucht am Ende der Stängel. Diese bildet sich nach der Blütezeit aus dem Blütenboden aus. Zunächst hat die Frucht eine hellgrüne später braune Färbung. Die einzelnen Samen sind als längliche bis verkehrt-eiförmige Nüsschen aufgebaut. Die äußere Schicht der Samen ist leicht klebrig. Hauptverbreitung erfolgt über das Wasser.

Besonderheiten der Blüten

Besonderheiten der Blüten: In der Mitte der Blüte sitzt der grünlich gefärbte, nach oben gewölbte Blütenboden. Dieser ist mit einer Vielzahl von kleinen Fruchtblättern besetzt. Darum herum bilden sich zwischen 10 bis 19 (meist auch mehr) Staubblätter aus. Auf den Kronblättern sitzen die Nektarien, welche den Blütennektar ausbilden. Die Bestäubung erfolgt vor allem durch Hautflügler. Je nach Standort reicht die Blütezeit von Februar bis in den November.

Giftigkeit der Pflanze

Giftigkeit der Pflanze: Der Gift-Hahnenfuß gilt je nach Autor als mäßig bis stark giftig. Die gesamten Pflanzenteile sind giftig, werden aber aufgrund des scharfen Geschmacks von den meisten Tieren gemieden. Es werden in der Regel nur kleine Mengen aufgenommen. Die Pflanze ist während der Blüte am giftigsten – Quelle: Clinitox.

Inhaltsstoff: Glycosidiertes Lacton (Protoanemonin). Aus dem ungiftigen, enthaltenen Ranunculin entsteht bei Welken oder Verletzen der Pflanze durch enzymatische Spaltung das toxische Protoanemonin. Dies ist nicht sehr langlebig und zerfällt in das nicht-toxische Anemonin. Dürrfutter gilt als „ungefährlich“ – hierfür wäre aber eine lange Trockenzeit mit über 2 Monaten notwendig.

Wirkung auf Tiere und Menschen: Das Protoanemonin reizt Haut und die inneren Schleimhäute. Es bewirkt zunächst eine Erregung des zentralen Nervensystems, im späteren Verlauf kommt es zu einer Lähmung. Der Giftstoff hat zudem eine hepatotoxische Wirkung (schädlich für die Leber). Es wird dringend davon abgeraten jedwede Pflanzenteile zu sich zu nehmen.

Namensherkunft

Namensherkunft: Der botanische Gattungsname „Ranunculus“ lässt sich als Diminutiv (Verkleinerungsform) aus den lateinischen Wort „rana“ – zu deutsch: Frosch – ableiten. Dies stammt wiederum aus dem griechischen Namen der Pflanze „βατράχιον (batrákhion)“ ab. Es ist eine abgeleitete Form von „βάτραχος (bátrakhos, Frosch)“. Dies stammt vermutlich von dem häufig nassen Wuchsstandort der Pflanzengattung. Der botanische Artname „sceleratus“ lässt sich als „der Verbrecher“ als Nomen oder „verbrecherisch“ als Adjektiv aus dem lateinischen übersetzen. Hierbei wird auf die Giftigkeit der Pflanze hingewiesen.

Gefährdung der Pflanze

Gefährdung der Pflanze: Der Gift-Hahnenfuß wird auf der Roten Liste Deutschlands als ungefährdet eingestuft.

Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2, F, K

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