Heide-Nelke

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Eine selten gewordene Nelkenart – die „Heide-Nelke“ (Dianthus deltoides) – Sie wurde daher zur „Blume des Jahres 2012“ gekürt.

Vorkommen und Verbreitung: Die Heide-Nelke wächst vor allem auf Silikatmagerrasen, in Heidelandschaften und auf Trockenrasen. Sie bevorzugt dabei magere, trockene, sandige Böden. In Deutschland ist sie aufgrund dieser Anforderungen an den Standort nur noch zerstreut vorkommend. In den Alpen und Mittelgebirgen ist sie auf Höhen von bis zu 1.000 Metern anzutreffen.

Wuchsform: Die Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von 10 bis 40 cm. Die oberirdischen Ausläufer bilden eine lockeres, rasenartiges Wuchsbild. Die Pflanze ist winterhart.

Stängel & Blätter: Die Stängel sind im unteren Teil stark verzweigt und kurz behaart. Pro Stängel bilden sich ein bis zwei Blüten. Die Blätter haben eine schmal-lanzettliche Form. Sie sind dunkelgrün gefärbt und zwei bis drei Zentimeter lang. Die Blätter sitzen gegenständig am Stiel.

Blüten: Die Blütenkronen erreichen eine Größe von ein bis zwei Zentimetern. Sie sind radiärsymmetrisch aufgebaut. Die Blütenblätter haben eine rote, rosa Färbung (sehr selten rein-weiß). In der Mitte sind die Blütenblätter mit weißen Punkten besetzt. Zwischen den Punkten haben einen unregelmäßigen dunkler Ring. In der Nähe des Schlunds bilden sich feine silberfarbige Haare. In der Blüte sitzen 10 Staubblätter und 2 Griffel. Die Bestäubung der Pflanze erfolgt durch Schmetterlinge und deren lange Rüssel. Die Pflanze blüht von Juni bis in den September. In der Nacht schließen sich die Blüten.

Früchte: Die Früchte bestehen aus einer länglich-becherförmigen Kapsel. In dieser reifen die schwarzen, ovalen Samen heran. Bei Trockenheit öffnen sich die nach außen gekrümmten Zähne der Samenkapsel und geben die Samen frei. Bei Regen schließt sich die Samenkapsel wieder. Die Samen werden durch Wind und Tiere verbreitet. Es handelt sich um Lichtkeimer.

Namensherkunft

Namensherkunft: Der botanische Gattungsname „Dianthus“ lässt sich aus den griechischen Wörtern „διος / dios“ (Genitiv von Zeus / zum Teil wird auch als Übersetzung „göttlich“ verwendet) und „anthos / ἄνθος“ (Blüte) ableiten. Der Name der Blume bedeutet somit so viel wie ‚göttliche Blume‘. Der botanische Artname „deltoides“ lässt sich aus dem lateinischen Wort „deltoid“ ableiten. Die Zeichnung auf den Blütenblättern bildet ein Dreieck und ist der Grund für den Namensteil „deltoides“. Der deutsche Name „Heide-Nelke“ stammt von dem bevorzugten Wuchsgebiet der Pflanze, den Heidelandschaften.

Gefährdung der Pflanze

Gefährdung der Pflanze: Die Heide-Nelke ist durch die BArtSchV geschützt und sollte auf keinen Fall gepflückt werden, da die Bestände bereits zurückgehen. Sie hat in Bayern den noch den Vorwarnstatus der Roten Liste. In Baden-Württemberg steht sie bereits mit dem Gefärdungsgrad 2 (stark zurückgehende Population) auf der Liste.

Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2, F, K

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