Lampionblume

Die Lampionblume ist die perfekte Dekoration für Halloween. Durch ihre orangene Farbe fallen die Fruchthüllen deutlich auf!
Eine Fruchthülle der Lampionblume im Gegenlicht. Hier kann man besonders gut die feinen Blattäderchen erkennen.

Vorkommen und Verbreitung1: Die Lampionblume stammt vermutlich ursprünglich aus den submediterranen-eurasiatischen Gebieten (östlicher Mittelmeerraum) bis nach Ostasien. Heutzutage gilt sie in weiten Teilen von Europa und Asien als Neophyt. Die Pflanze wird zudem gerne als Gartenpflanze verwendet. Die Lampionblume wächst auf einem kalkhaltigen bis lehmigen, durchlässigen Boden. Sie bevorzugt dabei einen Standort im Halbschatten.

Pflanzenbeschreibung

Wuchsform: Die Lampionblume ist eine aufrechte, ausdauernde, krautige Pflanze. Sie kann eine Wuchshöhe zwischen 80 bis 100 cm erreichen. Die Stängel haben mehrere kantige Rillen und besitzen kurze, weißen Haare. Im oberen Teil sind die Stängel häufig verzweigt, wodurch sich der buschige Wuchs ergibt. An den Stängeln sitzen sowohl die Blätter, Früchte als auch die Blüten. Unter der Erde bilden sich Wurzelgeflechte aus.

Blätter: Die Blätter sind wechselständig einander gegenüber an den Stängeln verteilt. Sie haben eine dunkelgrüne Farbe auf der Oberseite. Die Unterseite ist leicht heller. Häufig ist der Rand der Blätter leicht eingesägt oder gerollt. In der Mitte bildet sich ein weißlicher Blattnerv aus. von diesem gehen radiär die Nebennerven ab. Im Gegenlicht sind die Blattnerven deutlich erkennbar. In den Blattansätzen am Stiel bilden sich die Blüten und später die Fruchtkörper aus.

Blüten: Die Blüten sind gelblich-weiß gefärbt und haben einen sternförmigen Aufbau. Sie bestehen aus fünf miteinander verwachsenen Blütenblättern. Die Blüten der Lampionblume bilden in der Mitte fünf Staubblätter und eine zweigeteilte Blütennarbe aus. Diese sind gelb-grünlich gefärbt. Die Blütezeit reicht von Juli bis in den Oktober. Die Bestäubung erfolgt durch Bienen, Hummeln, Schwebfliegen und verschiedene Schmetterlinge.

Früchte: Im Inneren der Fruchthülle bildet sich eine kleine runde Beere aus. Diese Beere besitzt im Inneren eine Vielzahl von kleinen Samen. Die Fruchthülle dient dem Schutz der Frucht. Sie ist zunächst grünlich gefärbt, wechselt später zu einem knallorange. Die gesamte papierartige Hülle ist mit feinen Adern durchzogen (ähnlich wie Blattadern). Die Fruchthülle gibt zudem der Pflanze ihren typischen Namen, da diese an einen Lampion erinnern – sie läuft am Ende spitz zusammen. Oben bildet sich ein mit feinen Härchen besetzter Stängel aus. Die Samen sind flach, oval aufgebaut und besitzen eine gelbliche bis weiße Färbung. Die Vermehrung der Pflanze erfolgt durch Samen und unterirdische Ausläufer.

Giftigkeit der Pflanze: Nach der Giftinformationszentrale gegen Vergiftungen in Bonn gilt die Pflanze als gering giftig. Die grünen Pflanzenteile enthalten Bitterstoffe, die zu einer Reizung des Magens und Darms führen können. Eine symptomatische Behandlung ist ausreichend.2 Nach dem Fachbuch „Giftpflanzen – Pflanzengifte“ (Roth – Daunderer – Kormann / danke an Dr. rer. nat. W. Meier-Augenstein, FRSC für die Auskunft) gilt die Pflanze ebenfalls als gering giftig.

Volkstümliche Namen: Die Lampionblume ist unter verschiedenen volkstümlichen Namen bekannt. Zu diesen zählt unter anderem „Blasenkirsche“ und „Teufelskirsche“. Der Name „Blasenkirsche“ weist zum einen auf die Form des Blütenstands hin und ist zum anderen auch der Name der Gattung „Blasenkirschen“ (Physalis). Der volkstümliche Name „Teufelskirsche“ deutet auf die Giftigkeit der Pflanze hin, denn alle Pflanzenteile sind nicht für die menschliche Ernährung geeignet! Allein die Beeren sind bereits säuerlich-bitter und können daher nicht mit der verwandten Kap-Stachelbeere verwechselt werden. Im französischen ist die Pflanze unter den Namen „la Lanterne japonaise; la Lanterne chinoise; l’Amour en cage“ bekannt. Diese lassen sich mit „die japanische Laterne, die chinesische Laterne und die Liebe im Käfig“ übersetzen. Mit etwas Phantasie kann die getrocknete Fruchthülle (das weißliche Gerippe) als Käfig angesehen werden.

Namensherkunft: Der Gattungsname Physalis stammt ursprünglich aus dem griechischen Wort „physa“ und lässt sich ins Deutsche mit dem Wort „Blase“ übersetzen. Ein weiterer Name der sich hieraus ergibt ist „Blasenkirsche“. Der botanische Artname „alkekengi“ stammt vermutlich von dem arabischen Namen der Pflanze ab.

Gefährdung der Pflanze: Die Lampionblume steht derzeit als ungefährdet auf der Roten Liste Deutschlands.

Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2, F, K (synth.)


  1. Plants of the World Online – Royal Botanic Gardens Kew – Alkekengi officinarum – abgerufen am 28.10.2024 ↩︎
  2. GIZ Bonn – Artenportrait Blasenkirsche – abgerufen am 28.10.2024 ↩︎

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