Mädesüß, echtes

Sie gilt als die Königin der Wiesen und Bäche – das echte Mädesüß (Filipendula ulmaria). Dabei betört sie durch ihren süßen Duft.

Vorkommen und Verbreitung: Das echte Mädesüß wächst vor allem auf Nasswiesen, entlang an Gräben, Sümpfen und am Rand von feuchten Wäldern. Sie wächst zudem in Auenwäldern. Die Pflanze ist in ganz Europa anzutreffen. In den Alpen ist sie auch auf einer Höhe von bis zu 1.600 Metern zu finden.

Pflanzenbeschreibung

Wuchsform: Die Pflanze hat eine aufrechte Form und bildet am oberen Ende der Stängel eine deutliche Blütentraube. Sie erreicht eine Wuchshöhe von 50 bis zu 100 cm. In seltenen Fällen kann die Pflanze aufgrund des Standortes bis zu 2 Meter Höhe erreichen. Im unteren Teil des Mädesüß bilden sich die gegenständigen Blätter. Die Stängel sind rotbraun gefärbt.

Blätter: Die Blätter sind lang gestielt. Sie bestehen aus fünf bis neun Segmenten. Diese haben eine ovale / lanzettliche Form. Der Rand der Blätter ist scharf eingesägt. Die Fiederblätter haben eine dunkelgrüne Farbe auf der Oberseite und sind hellgrün auf der Unterseite. Die Stiele besitzen eine rotbraune Farbe.

Blüten: Die Blütendolden bestehen aus einem dichten Geflecht von einzelnen Blüten. Diese haben eine cremeweiße Färbung und besitzen fünf bis sechs Blütenblätter. In der Mitte der Blüten bilden sich mehrere Staubblätter und eine hellgrün gefärbte Blütennarbe. Die Blüten haben einen angenehm, süßlichen Duft. Die Blütezeit reicht von Juni bis in den August.

Verwendung als Heilpflanze

Verwendung als Heilpflanze: Das echte Mädesüß ist eine wenig bekannte Heilpflanze und enthält unter anderem schmerzstillende Inhaltsstoffe. Diese wirken ähnlich wie die bekannte Acetylsalicylsäure (ASS). Die Pflanze ist schon seit dem Altertum für ihre Heilkräfte eingesetzt worden. Bereits die Germanen nutzten sie. Zudem wurde aus ihr im Jahr 1897 durch den Apotheker Felix Hoffmann das erste mall ASS gewonnen. Sie enthält unter anderem den Vorstoff zur Salicylsäure. Die meisten Inhaltsstoffe sind in den duftenden Blüten zu finden. Mädesüßtee ist zudem leicht harn- und schweißtreibend.

Inhaltsstoffe: Salicylaldehyd, Salicylsäuremethylester, Flavonoide, sowie Gerbstoffe

Volkstümliche Namen

Volkstümliche Namen: Das echte Mädesüß ist unter verschiedenen volkstümlichen Namen bekannt. Zu diesen zählen unter anderem: „Wiesenkönigin, Wiesengeißbart, Immenkraut (nicht zu verwechseln mit dem Immenblatt) und „Spierstaude“ (diese Bezeichnung wurde auch zum Teil in alten Apothekerbüchern verwendet – gleichnamigen Pflanzen aus der Gattung „Spiraea“ sind nicht mit dem Mädesüß verwandt!)

Der Name Spierstrauch stammt aus dem griechischen Worten „speira“ – dies bedeutet übersetzt „Girlande“. Es wird eine frühere Verwendung als solche vermutet. Eine konkrete Herkunft kann nicht nachgewiesen werden. Der volkstümliche Name „Immenkraut“ ist aus der Verwendung als Desinfektionsmittel in Bienenstöcken entstanden. Imker rieben mit den Blüten ihre Stöcke aus.

Namensherkunft

Namensherkunft des botanischen Gattungsnamens: Der botanische Gattungsname „Filipendula“ kann auf verschiedene Arten erklärt werden:

1. Im „Taschenwörterbuch der botanischen Pflanzennamen“ von Franz Boerner – Seite 103 – wird wie folgt erläutert: Aus „filum“ – zu Deutsch: Faden – und „pendulus“ zu Deutsch „hängend“.

    2. In „Die etymologie der phanerogamennomenclatur“ von Friederich Kanngiesser – Seite 170 – wird die Theorie erweitert. Durch die an feinen Wurzeln anhängenden Knöllchen soll dieser Name entstanden sein.

    Namensherkunft des botanischen Artnamens: Der botanische Artname „ulmaria“ lässt sich als „ulmenartig“ im Bezug auf die Blätter erklären.

    Namensherkunft des deutschen Namens: Der Name Mädesüß stammt vermutlich von dem Englischen Namen „meadow sweet“. Dieser ist auf dem süßlichen Duft nach der Mahd (=dem abmähen) der Wiesen zurückzuführen.

    Gefährdung der Pflanze

    Gefährdung der Pflanze: Das echte Mädesüß wird auf der Roten Liste Deutschlands als ungefährdet aufgeführt.

    Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2, F, K

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