Japanischer Papierstrauch

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Ein auffälliger Zierstrauch mit einem wunderbaren Duft, der „japanische Papierstrauch“ (Edgeworthia chrysantha). Die Pflanze wird in der japanischen Papierherstellung verwendet. Sie ist auch bei Bienen und Hummeln durch ihren Duft sehr beliebt.
Japanischer Papierstrauch - Blüte mit einer Hummel

Vorkommen und Verbreitung: Der japanische Papiersträucher stammt ursprünglich aus China. In Japan wird sie als Tempelbaum und Nutzpflanze benutzt. Dort wird der Strauch als „Mitsumata“ bezeichnet. In unseren Breitengraden wird sie selten als Zierpflanze in Gärten und Parks verwendet. Sie ist winterhart und frostbeständig. Bereits im 16. Jahrhundert wurde die Pflanze nach Japan eingebürgert.

Pflege der Pflanze: Die Pflanze bevorzugt einen leicht sauren, feuchten und humosen Boden. Ein japanischer Papierstrauch benötigt zudem einen sehr sonnigen Standort. Die Pflanze reagiert aber sehr stark auf Trockenheit. Die Erde muss daher immer feucht gehalten werden. Es sollte ein windgeschützter Standort gewählt werden. Die Wurzeln sollten im Winter vor Kälte und Frost geschützt werden.

Pflanzenbeschreibung

Wuchsform: Ein japanischer Papierstrauch wächst in einer strauchartigen Form und kann eine Höhe von 70 cm bis zu 1,5 Meter hoch werden. Die Pflanze wächst nur sehr langsam und erreicht eine Breite von 80 cm bis zu 1,2 Metern. Der Busch hat eine papierartige Rinde. Die Rinde ist bräunlich bis leicht rötlich gefärbt.

Blätter: Die Blätter haben eine länglich-ovale Form und besitzen eine dunkelgrüne Färbung. Sie erreicht eine Länge zwischen 7 bis 15 cm und eine Breite zwischen 2 bis 4 cm. Im Herbst verfärbt sich das Laub gelblich. Die Blätter werden im Winter abgeworfen. Sie sitzen gegenständig an den Ästen der Pflanze. Die Blätter bilden sich erst nach der Blüte.

Blüten: Die Blütenblätter haben eine goldgelbe Farbe. Die Außenseite der Kelchröhren ist deutlich mit kurzen weißen Haaren besetzt. Die Knospen haben eine grünliche Färbung und sind ebenfalls mit seidigen Haaren besetzt. Die einzelnen Blüten besitzen 4 Kelchzipfel und haben einen röhrenförmigen Aufbau. Sie sitzen in einer Kugelform am Ende der Äste. Die Blütenkugeln können einen Durchmesser von 5 bis 10 cm erreichen und aus 40 bis 50 Blüten bestehen. Im Schlund der Blüten bilden sich die hellgelb gefärbten Staubblätter. In der Mitte sitzt die orange gefärbte Blütennarbe. Die einzelnen Blüten verströmen einen angenehmen Duft. Bereits im März treiben die erste Blüten aus. Sie blühen dann bis in den April. Die verblühten Blüten sind weißlich gefärbt. Die Kelchblätter besitzen eine dunkelgrüne Färbung und sind ebenfalls mit weißlichen Haaren besetzt.

Früchte: Die Früchte bestehen aus trockenen Steinfrüchten.

Verwendung in der Papierherstellung

Verwendung in der Papierherstellung: Die papierartige Rinde wird für die Herstellung des hochwertigem Japan-Papier verwendet. Die Rinde kann aber nur für 8 bis 12 Jahre verwendet werden, da sie danach sich nicht mehr für die Papierherstellung geeignet. Die Bastfasern unter der Rinde werden herausgezogen. Sie bilden glänzende, lange Fasern, die fast wie Seide aussehen. Für die Papierherstellung werden sie weichgeklopft und als Papier (sog. washi) getrocknet. Das so gefertigte Papier wird zum Teil auch für die Herstellung von japanischen Geldscheinen verwendet. Zudem findet das Papier in der Kalligraphie und Kunst Verwendung.

Verwendung als Feuerholz: Die sehr biegsamen Äste können als Anmachholz verwendet werden.

Namensherkunft – „Japanischer Papierstrauch“

Namensherkunft: Der botanische Name ist auf den irischen Botaniker „Michael Pakenham Edgeworth“ (1812 – 1881) zurückzuführen. Die Pflanze wurde zu seiner Ehre benannt. Im Jahre 1885 wurde die Pflanze durch den englischen Botaniker „Joseph Dalton Hooker“ (1817 – 1911) als einheimisch in China bis in den Himalaya (Nepal) bezeichnet.

Der deutsche Name „Papierbusch / Papierstrauch“ leitet sich von der Verwendung in der Papierherstellung ab. Der Zusatz „japanischer“ ist etwas fehlgeleitet. Die Pflanze ist in Japan meist nur als Zierpflanze oder Nutzpflanze anzutreffen. Durch ihre Herkunft aus China müsste sie demnach als „chinesischer Papierstrauch“ bezeichnet werden.

Der japanische Name „Mitsumata“ bedeutet übersetzt „dreigabelig / Dreizack“ und weist auf die Verzweigung des Strauchs hin. Es wachsen meist drei Triebe aus dem Haupttrieb heraus. In der Mitte bildet sich die Blüte und an den zwei Seitentrieben bilden sich die Blätter.

Verbreitungs-Codes: keine – ausschließlich Anpflanzungen! [A, AV, M1, M2, F, K (synthetisch / synantrop)]

Eine Antwort auf “Japanischer Papierstrauch”

  1. Avatar
    Dr. Noack sagt:

    Ich möchte gern für meine Kinder und deren Gärten den Papierstrauch vermehren. Bisher ist mir dies nicht gelungen.
    Können sie Tipps geben ..?..
    Danke

    Antworten

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