Moor-Rauschbeere

Die Moor-Rauschbeere (Vaccinium uliginosum) ist oft leicht mit der Blaubeere / Heidelbeere zu verwechseln. Die beiden Pflanzen gehören zur selben Gattung, sind aber dennoch grundverschieden.

Vorkommen und Verbreitung: Die Moor-Rauschbeere wächst vor allem in Bultkomplexen und in vermoorten Fichtenwäldern. Sie bevorzugt dabei einen feuchten, torfhaltigen Boden und wächst meist in Gemeinschaften mit Heidel- und Preiselbeeren. Die Pflanze ist vor allem in den mittel- und südeuropäischen Gebirgen sowie in Nordeuropa (Skandinavien) zu finden. In den Gebirgen ist Rauschbeere auf Höhenlagen von bis zu 3.000 Metern anzutreffen.

Pflanzenbeschreibung

Wuchsform: Der Strauch kann eine Wuchshöhe von 10 bis 90 cm erreichen. Sie bildet strauchartige Polster und wächst aufrecht. Die Stängel sind reich verzweigt und haben eine bräunliche Färbung.

Blätter: Die Blätter sind 10 bis 25 mm lang und sind ganzrandig. Sie sind auf der Oberseite blaugrün und auf der Unterseite graugrün gefärbt. Hierdurch handelt es sich um ein Unterscheidungsmerkmal zu der gewöhnlichen Heidelbeere (Blaubeere). Die Blätter besitzen eine länglich-ovale Blattform.

Blüten: Die Blütenstände der Rauschbeere bestehen aus zwei bis drei Blüten, welche unter den Blattachseln sitzen. Die Krone der Blüten sind vier bis sechs mm lang. Sie haben eine weißlich bis rosa / selten rote Färbung. Die Blüten haben eine Glockenform.

Früchte: Die Früchte der Moor-Rauschbeere sind länglich-eiförmig aufgebaut. Zunächst sind die Beeren grünlich, bei Reife färben sie sich blauschwarz. Das Fruchtfleisch ist grünlich und der Saft ist farblos. Der Geschmack der Früchte ist fad.

Futterpflanze für den Hochmoorgelbling

Futterpflanze für den Hochmoorgelbling: Aufgrund der hohen Anforderungen an den Lebensraum und Futterpflanze ist der Hochmoorgelbling und dessen Raupe nur sehr selten anzutreffen. Die Hauptnahrung der Raupen bildet die Moorrauschbeere. Die Eier des Schmetterlings werden auf der besonnten Blattoberseite der Pflanze abgelegt. Die Nahrung besteht vor allem aus den Blättern der Rauschbeere. Die Verpuppung der Raupe erfolgt ebenfalls an der Pflanze.

Namensherkunft

Namensherkunft: Der Namenszusatz „Rausch-“ stammt von dem lateinischen Wort „ruscus“ ab. Dies bedeutet so viel wie „niedriger Strauch“ und wird im volksetymologischen Zusammenhang auf den Rauschzustand bezogen. Ein weiterer Name für die Pflanze ist „Nebelbeere“ oder auch „Trunkelbeere“.

Unterscheidung zur Blaubeere

Unterscheidungsmerkmale: Eines der einfachsten Unterscheidungsmerkmale zu Heidelbeeren ist das grünlich gefärbte Fruchtfleisch. Ein weiteres Merkmal sind die leicht bläulichen Blätter gegenüber den grünlichen Blättern der Heidelbeere.

Verwendung als Rauschmittel

Berauschende Wirkung: Die berauschende Wirkung der Pflanze kommt nur in selten Fällen vor. Hierfür ist eine große Menge an Beeren notwendig. Zudem muss die Pflanze mit dem Pilz „Sclerotinia megalospora“ infiziert sein. Hierdurch kann es bei Verzehr der Beeren zu einem Rauschzustand kommen. Die Inhaltsstoffe wirken sich auf das Zentralnervensystem und die Schleimhäute aus.

Inhaltsstoffe: Mineralstoffe, Gerbstoffe, Vitamin C – Die Blätter enthalten einen höheren Anteil an Arbutin, Hyperosid, Ursolsäure und weitere organische Säuren.

Vergiftungserscheinungen: Der Verzehr der Pflanze führt zu Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, erweiterte Pupillen und Benommenheit. Bei Auftreten der Beschwerden sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2, F, K

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