Preiselbeere

Diese Beere ist vor allem als herb-süße Beigabe zu Wildfleisch bekannt – die Pflanze ist vor allem durch ihre roten Beeren im Wald unübersehbar. Die Preiselbeeren sind zudem voller Vitamine.

Vorkommen und Verbreitung: Die Preiselbeere wächst vor allem in den trockenen, lichten Wäldern der Hoch- und Mittelgebirge. Typischerweise sind Heidel- und Preiselbeeren an den gleichen Standorten anzutreffen. Sie ist in fast ganz Europa und Teilen von Asien anzutreffen. Vor allem in Skandinavien finden sich größere Vorkommen der Pflanze. Die Preiselbeere ist nicht zu verwechseln mit der in den nordischen Ländern häufig anzutreffenden „Cranberry / großfrüchtige Moosbeere“ – diese werden oft auch als „Kulturpreiselbeere“ bezeichnet.

Pflanzenbeschreibung

Wuchsform: Die Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von 10 cm bis zu 40 cm. Häufig hat die Preiselbeere eine niedrige Wuchsform. Es handelt sich um eine mehrjährige krautige Staude. Die einzelnen Äste sind stark verzweigt. Am Ende dieser Zweige sitzen die Blüten, Blätter und Früchte. Die Äste haben eine grünliche Färbung. Die Wurzel kriecht ähnlich wie bei Heidelbeeren flach unter der Bodenoberfläche.

Blätter: Die Blätter sind eiförmig aufgebaut und haben eine dunkelgrüne Färbung. Die Oberseite der Blätter ist leicht glänzend, während die Ränder leicht nach innen eingerollt sind. Auf der Unterseite sind die Blätter hell- und dunkel gefleckt. Die Blätter haben zudem einen ledrige Oberfläche.

Blüte: Die Blüten sind weiß gefärbt und haben eine Glockenform. In seltenen Fällen haben die Pflanzen rosa gefärbte Blütenkrone. Sie sind nur 5 bis 8 mm lang. Sie bestehen aus vier miteinander verwachsenen Blütenblättern. Der Griffel steht deutlich aus der Blüte der Pflanze heraus. Um diesen Griffel bilden sich vier bis acht Staubblätter. Die Blütenstände sitzen in dichten Zweigtrauben. Die Blütezeit reicht von Juni bis in den Juli.

Früchte: Nach der Blütezeit bildet sich eine kleine zunächst grüne Beere. Diese reift zu einer rote Beere heran. Die Beeren sind kugelförmig aufgebaut und haben eine glänzende Oberfläche. Die Früchte sind essbar (es handelt sich hierbei nicht um das gleiche wie Cranberries), schmecken im rohen Zustand aber sehr sauer.

Namenherkunft & volkstümliche Namen

Volkstümliche Namen: Die Preiselbeere ist unter verschiedenen volkstümlichen Namen bekannt. Eine Auswahl von Namen sind im deutschen Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm enthalten: Prasselbeere, Preuselbeere, Brauschbeere (Colerus 1, 83b. 92b). Ferner auch Bruinschnetzen, Bruischnetzen, Braunschnitzer (Regel, Ruhlaer mundart 155. Vilmar 51).

Namensherkunft deutscher Name: Der Name Preiselbeere ist der Name für rote Waldbeeren. Dieses zeigt sich in der Entstehung des Wortes: dem frühhochdeutschen (wohl oberdeutsch) Namen Praisselpeer (15. Jh.), (ostmitteldeutsch) Preyselbeer (Mitte 16. Jh.), Preusselbeer (Ende 16. Jh.). Diese weisen eine Zusammensetzung aus dem Wort „Beere“ und einer Entlehnung aus dem ostmitteldeutschen / sorbischen Wort „bruslica“. Dies lässt sich über eine adjektivische Weiterbildung aus obersorbischen Wort brusyć ‘schärfen, wetzen, schleifen’, altslawischen Wort sъbrysati  ‘abschaben’ ableiten. Es stammt daraus, dass sich die reifen Beeren leicht abstreifen lassen.

Gefährdung der Pflanze

Gefährdung der Pflanze: Die Preiselbeere wird auf der Roten Liste von Deutschland als ungefährdet eingestuft. Dennoch sind die Gefährdungsgrade in den einzelnen Bundesländern sind wie folgt:

– Baden-Württemberg: gefährdet (Status: 3)

– Bayern: ungefährdet (Status: *)

– Berlin: Vorwarnstufe (Status: V)

– Brandenburg: nicht bewertet (Status: nb)

– Bremen: gefährdet (Status: 3)

– Hamburg: vom Aussterben bedroht (Status: 1)

– Hessen: gefährdet (Status: 3)

– Mecklenburg-Vorpommern: nicht bewertet (Status: nb)

– Niedersachsen: gefährdet (Status: 3)

– Nordrhein-Westfalen: gefährdet (Status: 3)

– Rheinland-Pfalz: gefährdet (Status: 3)

– Saarland: Ausgestorben (Status: 0)

– Sachsen: nicht bewertet (Status: nb)

– Sachsen-Anhalt: nicht bewertet (Status: nb)

– Schleswig-Holstein: vom Aussterben bedroht (Status: 1)

– Thüringen: nicht bewertet (Status: nb)

Verbreitungs-Codes: A, M1, M2

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