Mostbirne

Die Mostbirne (Artengruppe / Züchtungen) ist einer der typischen Bäume für Streuobstwiesen. Durch ihre hohe Wuchsform und frühe Blütezeit bildet sie eine der prägenden Arten der bäuerlichen Landschaft.

Vorkommen und Verbreitung: Die Mostbirne wird vor allem in alten und teilweise auch neuen Streuobstwiesen kultiviert. Sie wird zudem sehr gerne als Straßenbegrenzung an Landstraßen verwendet. In der heutigen Landwirtschaft werden diese Art der Birnen nur selten in Plantagen angepflanzt.

Pflanzenbeschreibung

Wuchsform: Bei der Mostbirne handelt es sich um eine mittel- bis hochwüchsige Baumart. Sie bildet einen deutlichen Stamm in der Mitte und besitzen eine schmale, aufrechte Krone. Die Bäume haben eine Lebenserwartung von bis zu 200 Jahren. Das Holz ist leicht rötlich gefärbt.

Blätter: Die Blätter der Mostbirne sind ungeteilt, fleischig aufgebaut und gegenständig an den Ästen angeordnet. Die Blattrispen sind heller gefärbt und stark ausgeprägt. Die Blattränder sind leicht eingekerbt. Die Oberseite der Blätter glänzt deutlich.

Blüten: Die Blüten sind wie bei allen weiteren Birnen-Arten weiß gefärbt. Die vergleichsweise großen Blütenblätter sind radiär um die Mitte der Blüte aufgebaut. Pro Blüte bilden sich fünf bis neun Blütenblätter. In der Mitte der Blüte besitzen die Blüten die rosa gefärbten Staubblätter. Diese verfärben sich nach der Bestäubung bräunlich. Oft bilden sich doppelt so viele Staubblätter wie Kronblätter. Die einzelnen Blüten sitzen auf kurzen Stielen in Blütendolden. Die Blütezeit reicht von April bis Mai.

Früchte: Die Früchte der Mostbirne sind oft rundlich bis länglich aufgebaut. Die Schale der Mostbirne ist härter als bei den Kultursorten. Sie besitzt eine grünlich bis rötliche Färbung. Die meisten Sorten haben kleine dunklere Punkte auf der Oberfläche. Das Fruchtfleisch ist sehr oft mehlartig und besitzt eine weiße Färbung.

Verwendung des Baums & Früchte

Verwendung des Baums: Der Baum wird vor allem in Streuobstwiesen verwendet. Zudem kann das Holz auch im Holzbau eingesetzt werden. Es ist aufgrund der roten Färbung und Maserung ein beliebtes Holz.

Verwendung der Früchte: Die Pflanzen sind eine Mischung von Wildbirnen und Speisebirnen. Die Früchte der Mostbirne werden sehr oft für Obstweine und Most verwendet. Sie können zudem als Trockenobst oder in Form von Saft verwendet werden. Im Gegensatz zu den Edelbirnen (Speisebirnen) haben sie einen hohen Anteil an Gerbstoffen.

Verwendung als gedörrte Birnen: Ganze getrocknete (Most)Birnen werden im Österreichischen als „Kletzen“ bezeichnet. Durch die Trocknung der vollständigen Frucht bleiben die Vitamine erhalten. Es werden vor allem süße Sorten mit festen Fruchtfleisch (wie es bei manchen Mostbirnen vorhanden ist) verwendet.

Geschichte der Birnenbäume in Deutschland und Österreich

Geschichte der Birne: Zu den ältesten Funden der Wilden- und Kultur-Birnen gehören in Österreich Funde aus der Jungsteinzeit (ca. 4.000 v.Chr.) sowie die Pfahlbauten am Ufer des Bodensees. Auch Kaiserin Maria Theresia von Österreich verordnete zu Ihrer Zeit das entlang aller Landes- und auch Bezirksstraßen Streuobstbäume gepflanzt werden mussten. Ihr Sohn Joseph der II weitete diese Regel noch aus, denn er schreib frisch verheirateten Eheleuten vor, mindestens zwei Bäume zu pflanzen.

Gefährdung der Pflanze

Gefährdung der Pflanze: Durch den Verlust an ökonomischer Bedeutung verschwinden immer mehr der Streuobstbäume. Daher stehen einzelne Sorten bereits auf der Roten Liste und gehören zu den geschützten Arten.

Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2, F (synth.)

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