Nickende Distel

Die Blütenköpfen hängen herunter, dabei ist diese Pflanze ist nicht traurig – denn denn die nickende Distel (Carduus nutans) wurde zur „Blume des Jahres 2008“ gewählt.

Vorkommen und Verbreitung: Die nickende Distel ist in Unkrautgesellschaften, ausdauernden Ruderalfluren wie Wegrändern, Böschungen und Mauern vorkommend. Sie bevorzugt dabei einen kalk- und stickstoffhaltigen Boden. Das gezeigte Exemplar wurde durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege an der „Burgruine Runding“ angesalbt. In den Alpen ist die Pflanze auf bis zu 1.000 Metern anzutreffen.

Pflanzenbeschreibung

Wuchsform: Die Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von 30 bis 100 Zentimetern. Seltener kann sie auch eine niedrigere Wuchsform annehmen und nur einblütig sein.

Stängel: Die Stängel sitzen aufrecht in der Mitte der Grundblattrosette. Im oberen Bereich sind die Stängel leicht verzweigt und mit deutlichen spitzen Stacheln besetzt. Am Ende der Stängel sitzen die nickend, leicht hängenden Blütenköpfe. Die gesamten Stängel sind mit kurzen, weißen Haaren besetzt.

Blätter: Die Blätter der nickenden Distel sind mit spitzen Dornen besetzt. Die Blätter haben eine lanzettliche Form und sind fiederspaltig aufgeteilt. Pro Blattseite bilden sich ca. 6 bis 10 Zähne. Auf der Unterseite sind die Blätter mit vielen weißen Haaren besetzt. Die Oberseite der Blätter ist mit feinen Härchen besetzt.

Blüten: Die Blütenkörbchen haben einen Durchmesser von drei bis sechs Zentimeter. Sie bestehen aus zahlreichen Scheibenblüten, die eine rosa bis violette (selten weiße) Färbung annehmen. Unter diesen Blütenblättern bildet sich ein grüner Kelch, welcher mit mehreren Reihen von violett überlaufenden Deckblättern umrandet ist. Diese laufen am Ende spitz zusammen. Die Blütenkronen sind röhrenförmig aufgebaut. Im Inneren besitzen sie fünf Staubbeutel und fünf Staubblätter. Die Mitte der Blütenröhren besteht aus einem Griffel und zwei Narben. Die einzelnen Blütenköpfe sitzen nickend am Ende der Stängel. Die Blütezeit reicht von Juli bis in den September. Die Blüten haben einen leichten süßlich-moschusartigen Geruch.

Samen / Früchte: Nach der Blüte bildet sich der für Disteln typische Pappus. Dieser Pappus ist weiß gefärbt. Am Ende der Federn bilden sich die kleinen, hellbraun gefärbten Nüsse.

Besonderheiten

Nahrung für Insekten: Die Blätter der Distel sind unter anderem die Nahrungsgrundlage für die Raupen des Distelfalters (Vanessa cardui). Die violetten Blüten bilden eine Nahrungsgrundlage für Schmetterlinge, Bienen und Hummeln. Diese ernähren sich vor allem von den Pollen, welche die Pflanze produziert.

Nahrung für Vögel: Die Samen der Pflanze dienen als Futter für Vögel wie z.B. den Distelfink / Stieglitz. Dieser ernährt sich unter anderem von den kleinen Samen am Ende des Pappus.

Besonderheiten beim Wuchs: Die nickende Distel bildet im ersten Jahr nur eine Grundblattrosette aus stacheligen Blättern aus. Erst im zweiten Jahr bildet sich die gesamte Pflanze mit Blüten. Dies ist eine Besonderheit beim Wuchs von Disteln. Es handelt sich somit um eine zweijährige Pflanze.

Volkstümliche Namen & Namensherkunft

Volkstümliche Namen & Namensherkunft: Die Pflanze ist unter dem Namen „Bisam-Distel“ oder „Moschus-Distel“ im Volksmund bekannt. Dieser Name stammt von dem Duft der Blüten. Diese haben einen leichten süßlich-moschusartigen Duft. Der Duft der Blüte erinnert daher zum Teil an den Geruch des Bisams. Sie hat zudem auch noch den Beinamen „Hänge-Distel“ durch die Blütenform erhalten. Der lateinische Name „nutans“ stammt von dem Wort „Natare“ und bedeutet so viel wie „nicken“. Hieraus entstand der Name „nickende Distel“.

Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2, F, K

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