Reiherschnabel, gewöhnlicher

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Der gewöhnliche Reiherschnabel sieht mit seinen Blüten den Storchenschnäbeln sehr ähnlich – die Blätter machen aber den entscheidenden Unterschied. Sie bestehen beim Reiherschnabel aus feinen Fiederblättern.

Vorkommen und Verbreitung: Der gewöhnliche Reiherschnabel wächst unter anderem auf Sandäckern, Ruderalfluren, Trockenrasen und ähnlichen Flächen. Die Pflanze bevorzugt dabei warme, nährstoffreiche kalkarme Böden. Zum Teil werden auch Pflasterritzen und Dünen besiedelt. Es handelt sich um einen Sandanzeiger. In der Ebene bis in die Mittelgebirge ist die Pflanze anzutreffen. Die Pflanze gilt in den meisten Fällen als Kulturfolger. So ist sie auch auf Weinbergen zu finden.

Pflanzenbeschreibung

Wuchsform: Bei den Reiherschnäbeln handelt es sich um aufrecht, krautig wachsenden Pflanzen. Die rauhaarigen Stängel sind oft reich verzweigt. Sie sind rötlich-braun gefärbt. Die Pflanze kann eine Wuchshöhe zwischen 10 bis 40 cm erreichen. Sie ist sehr häufig einjährig. Seltener auch zwei- bis mehrjährig. In der Erde bildet sich ein dichtes Wurzelgeflecht.

Blätter: Die Blätter sind langestielt und zwischen 3 bis 5 cm lang. Sie besitzen oval geformte kleinere Fiederblätter. Die Blätter sind hellgrün gefärbt. Die einzelnen Fiedern sind weiter unterteilt und Enden in kleinen spitzen Zipfeln. Die Unterseite der Blätter ist mit feinen Härchen besetzt.

Blüten: Der Blütenstand besteht typischerweise aus zwei bis neun Blüten in einer langgestielten Blütendolde. Die einzelnen Blüten des Reiherschnabels besitzen fünf Blütenblätter. Sie bestehen aus kleinen Trichterblumen. Die Kelchblätter unter den Blütenblättern sind deutlich behaart. Aufgrund der meist fehlenden Bestäuber erfolgt meist eine Selbstbestäubung. Die Blütezeit reicht von März bis in den Oktober.

Früchte: Die Spaltfrüchte bestehen aus fünf einzelnen Samen. Sie sind am unteren Ende lang geschnäbelt. Bei vollständiger Reife lösen sich die Samenstände von der Fruchtache ab. Hierdurch können sie bis zu einem halben Meter weit geschleudert werden. Das obere Ende der Samen ist von einem korkenzieherähnlichen Fortsatz geprägt. Diese sind mit feine Härchen besetzt. Aufgrund dieser Eigenschaften können sich die Samen als Bohrfrucht in den Boden „bohren“. Die Fruchtreife wird zwischen August und Oktober erreicht.

Namensherkunft

Namensherkunft: Der Name „Reiherschnabel“ leitet sich von der Form der Früchte ab. Denn der untere Teil der Früchte ist wie der ähnlich dem „Schnabel eines Reihers“ geformt. Dies spiegelt sich auch im botanischen Gattungsname „Erodium“ wieder. Dies leitet sich aus dem griechischen Wort „erodios“ – zu deutsch „Reiher“ – ab.

Die Namensherkunft des botanischen Artnamen „cicutarium“ ist in der Literatur umstritten. Der Artname soll aber aufgrund der Ähnlichkeit zu den Blättern des „Gefleckten Schierlings“ entstanden sein.

Gefährdung der Pflanze

Status auf der Roten Liste: Der Reiherschnabel steht in Deutschland als ungefährdet auf der Roten Liste.

Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2, F, K