Wald-Gelbstern

Die gelben Blüten des Wald-Gelbstern stechen schon früh im Jahr aus dem Laub des Waldbodens heraus.
~ schwache Giftpflanze ~

Vorkommen und Verbreitung: Der Wald-Gelbstern ist unter anderem in krautreichen Edellaub- und Auenwäldern, an Bachrändern sowie auf Wiesen und in Gebüschen anzutreffen. Die Pflanze bevorzugt dabei feuchte, nährstoff- und basenreiche (kalkhaltige) Mullböden. Sie ist in fast ganz Europa und Teilen von Ostasien angesiedelt. Die Pflanze ist zum Teil auch in menschengemachten Orten wie Kalksteinbrüchen und Abraumhalden zu finden. Der Wald-Gelbstern bevorzugt einen schattigen Standort und ist oft auch zusammen mit Bärlauch im Wald zu finden.

Pflanzenbeschreibung

Wuchsform: Es handelt sich um ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, welche eine unterirdische Zwiebel ausbildet. Die Zwiebel dient im Winter als Überdauerungsorgan und wird zum Teil auch zur Vermehrung verwendet. Durch die in der Zwiebel gespeicherten Nährstoffe ist ein Austrieb der Pflanze im zeitigen Frühling bereits möglich. Der Gelbstern gehört somit zu den Frühblühern. Die Pflanze wächst aufrecht und erreicht eine Höhe von 10 bis 30 cm. Pro Pflanze bildet sich nur eine Zwiebel.

Blätter & Stängel: Die Blätter sitzen in einer Grundblattrosette um die Stängel der Blüten. Sie haben eine lanzettlich-lineare Form und sind bis zu einem Zentimeter breit. Im Gegensatz zum kleinen Gelbstern sind die Spitzen der Blätter deutlich spitz zusammenlaufend. Der Blütenstiel ist nicht behaart. Die Blätter und Stiele der Pflanze sind hellgrün gefärbt. Der Kiel in der Mitte des Blattes ist nur schwach ausgeprägt. Unterhalb der Blüten bilden sich bis zu zwei Hochblätter. Diese überragen in den meisten Fällen die Blütenkronen nicht. Sie sind zudem kleiner als die normalen Laubblätter.

Blüten: Die Blüten sitzen in Gruppen von bis zu 7 Stück pro Pflanze am oberen Ende der Stängel – sie bilden somit eine Scheindolde aus. Pro Blüte bilden sich sechs! (seltenen auch mehr) goldgelb (auf der Unterseite: gelbgrün) gefärbte Blütenblätter. Diese stehen sternförmig von der Mitte der Blüte ab. Die Blütezeit reicht von Mitte März bis Mitte April. Je nach Wetterlage verschiebt sich die Blütezeit.

Früchte / Samen: Nach der Blüte bildet sich eine dreiteilige Samenkapsel. In dieser entwickeln sich nur wenige Samen. Sie sind nur wenige Millimeter groß.

Besonderheiten

Detailbeschreibung der Blüte: Die Blütenblätter können eine Länge von bis zu 2 cm erreichen. Die Spitze der Blütenblätter ist leicht abgerundet. Die Blüten sind duftlos. In der Mitte der Blüte bildet sich die dreiteilige Blütennarbe aus. Diese ist von sechs gelb gefärbten Staubblättern umgeben. Es bilden sich keine Kelchblätter an den Blüten aus.

Besonderheiten bei der Bestäubung: Die Blüten dienen aufgrund ihrem reichen Nektarangebot vielen Insekten als Nahrungsquelle. Sie werden vor allem durch Bienen, Fliegen und Käfer bestäubt. Die Bestäubung kann bei schlechter Witterung oder vor dem Verblühen auch per Selbstbestäubung der Blüten erfolgen.

Vegetative Vermehrung: Die Vermehrung erfolgt vor allem durch die Bildung von Brutzwiebeln. Eine weitere Möglichkeit sind die selteneren „Bulbillen“ (Brutknospen) im Blütenbereich. Eine weitere Verbreitungsmethode besteht in der Aussaat der Samen durch Ameisen. Diese werden durch das süßliche Elaiosom (ein klebriges Anhängsel) angezogen. Der Fachbegriff für diese Verbreitungsart bei Pflanzen ist „Myrmekochorie“. Seltener kann es auch zur Verbreitung durch den Wind kommen.

Giftigkeit der Pflanze – Hinweise zum Umgang

Giftigkeit der Pflanze: Wie alle anderen Gelbsterne ist der Wald-Gelbstern aufgrund der enthaltenen Inhaltsstoffe leicht giftig. Die Pflanze sollte somit nicht gegessen werden. Der enthaltene Giftstoff dient der Pflanze vor allem als „Antimykotika“ und schützt diese vor Pilzkrankheiten.

Inhaltsstoffe: Gering Mengen an Tuliposid A

Symptome einer Vergiftung: Bei Kontakt mit der Haut kann es zu Hautreizungen und Entzündungen kommen. Bei einer Vergiftung mit „Tuliposid A“ kann es zu Reizungen der Schleimhäute kommen. Es sind keine Todesfälle bei Menschen bekannt. Für Haustiere sind alle Teile der Pflanze leicht giftig.

Namensherkunft

Namensherkunft: Der botanische Gattungsname „Gagea“ wurde zu Ehren des englischen Botanikers „Sir Thomas Gage, 7th Baronet of Hengave Hall (Suffolk)“ (*1781 – † 1820) gewählt. – Quelle: Universität Duisburg-Essen. Der botanische Artname „luteus“ leitet sich von dem lateinischen Wort für gelb ab.

Volkstümliche Namen: Im Kräuterbuch aus dem Jahr 1543 von Leonhard Fuchs wird die Pflanze als „Feldzwibel“ bezeichnet. Hierbei ist aber darauf hinzuweisen, dass der Botaniker Fuchs möglicherweise keine Aufteilung zwischen dem Wiesen-Gelbstern und dem Wald-Gelbstern vorgenommen hat.

Gefährdung der Pflanze

Gefährdung der Pflanze: Der Wald-Gelbstern wird auf der Roten Liste von Deutschland als nicht gefährdet eingestuft. Die Pflanze sollte dennoch nicht aus der Natur entnommen werden! Im Fachhandel gibt es zum Teil den Gelbstern auch zu kaufen.

  • Baden-Württemberg: ungefährdet (Status: *)
  • Bayern: ungefährdet (Status: *)
  • Berlin: Vorwarnstufe (Status: V)
  • Brandenburg: Vorwarnstufe (Status: V)
  • Bremen: ungefährdet (Status: *)
  • Hamburg: ungefährdet (Status: *)
  • Hessen: ungefährdet (Status: *)
  • Mecklenburg-Vorpommern: unbekannt – nicht in Roter Liste enthalten!
  • Niedersachsen: ungefährdet (Status: *)
  • Nordrhein-Westfalen: ungefährdet (Status: *)
  • Rheinland-Pfalz: ungefährdet (Status: *)
  • Saarland: ungefährdet (Status: *)
  • Sachsen-Anhalt: ungefährdet (Status: *)
  • Sachsen: ungefährdet (Status: *)
  • Schleswig-Holstein: ungefährdet (Status: *)
  • Thüringen: ungefährdet (Status: *)

Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2, F

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