Zwischen den vergilbten Seiten des alten Buches „Unsere deutschen Wälder“ von Johannes Trojan, erschienen 1911, verbarg sich eine kleine Überraschung – eine handschriftliche Widmung, fein in Kurrentschrift gesetzt.

🌲 Eine Widmung aus einer anderen Zeit 🌲
„Ein bescheidenes Erinnerungszeichen an Ihr Freiburger Wintersemester und an Ihre Ihnen herzlich zugetane Zimmerwirtin Paula Freifrau von Türckheim.
Auf frohes Wiedersehen!
d. 7. März 1927“

👣 Auf den Spuren von Paula Freifrau von Türckheim 👣
Wer mochte diese Frau gewesen sein, die einem Studenten solch warme Worte hinterließ?
Eine Spurensuche im alten Freiburger Adressbuch von 1927 1 brachte die Antwort:
„Türckheim Paula, Freifrau von, Witwe, geb. Kuhn, Privatierin, Nägeleseestr. 6. 1, P 36168“

Paula Freifrau von Türckheim – geborene Kuhn – lebte in der Freiburger Wiehre, in einem Haus in der Nägeleseestraße 6. Der Zusatz „priv.“ deutet darauf hin, dass sie keiner beruflichen Tätigkeit nachging, sondern als Privatperson von eigenem Vermögen lebte. Sie bewohnte eine Altbauwohnung, in der sie vermutlich einzelne Zimmer an Studierende vermietete.
So lässt sich die Widmung als stilles Zeugnis einer Begegnung lesen: Ein Student, ein Wintersemester in Freiburg und eine freundliche Gastgeberin, die zum Abschied ein Buch über die Wälder schenkte – als „bescheidenes Erinnerungszeichen“.
Mehr als ein Jahrhundert später erzählt dieses Buch noch immer leise von jener Zeit – von Bildung, Begegnung und von der Herzlichkeit einer Frau, deren Name fast vergessen war.