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Durch ihre sehr lange Blütezeit und dem reichen Nektarangebot an den Blüten ist die Wiesen-Flockenblume bei den Bienen, Schwebfliegen und Hummeln beliebt.
Vorkommen und Verbreitung: Die Wiesen-Flockenblume ist in fast ganz Europa anzutreffen. Wobei die Hauptverbreitung in Mittel- und Südeuropa besteht. Die Pflanze bevorzugt Halbtrockenrasen, Wiesen und Wegränder. Sie ist dabei vor allem auf lehmigen Böden zu finden.
Pflanzenbeschreibung
Wuchsform: Die Pflanze besitzt eine aufrechte, krautige Wuchsform. Sie erreicht eine Wuchshöhe zwischen 30 bis 70 cm (seltener auch höhere Exemplare möglich). Die Stängel sind im oberen Teil reich verzweigt und kantig aufgebaut. Sie sind zudem deutlich mit kurzen Haaren besetzt. Es handelt sich um eine mehrjährige, ausdauernde Pflanze. Unter der Erde bildet sich eine lange Pfahlwurzel, die reich verzweigte Nebentriebe ausbilden kann.
Blätter: Die Blätter im oberen Teil der Pflanze sind an den Rändern ungeteilt und sitzen wechselständig am Stängel. Sie besitzen eine eiförmig bis lanzettliche Form. Die Ränder der Blätter sind bei der gewöhnlichen Wiesen-Flockenblume leicht gewellt.
Blüten: Die Blütenkörbe sind zwischen zwei bis vier Zentimeter breit und bestehen aus einer Vielzahl von einzelnen violett gefärbten Röhrenblüten. Pro Blütenkopf können sich zwischen des 60 bis 100 Einzelblüten. Die äußeren Blütenblätter sind deutlich eingeschnitten um am Ende gefiedert. Die Hüllblätter sind braun gefärbt und sind nur selten behaart.. Die Bestäubung erfolgt vor allem durch Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und Schwebfliegen. Die Blütezeit reicht von Juni bis in den Oktober.
Früchte / Samen: Die Früchte sind schwarzbraun gefärbt und haben eine rundliche Form. Sie besitzen im Gegensatz zu anderen Korbblütlern keinen Pappus. Die Achänen können sich aufgrund des geringen Gewichts dennoch durch den Wind verbreitet werden. Die weiteren Verbreitungsmethoden bestehen durch Weidetiere sowie eine Verbreitung durch Ameisen. Die Fruchtreife wird im August bis Oktober erreicht.
Verwendung als Heilpflanze
Verwendung als Heilpflanze: Es handelt sich wie bei der Skabiosen-Flockenblume ebenfalls teilweise um eine alte Heilpflanze. Sie wird vor allem in der Naturheilkunde zur Verbesserung der Wundheilung eingesetzt. Die Wurzeln und Samen wirken zum Teil harntriebend, wundheilend und tonisierend.
Namensherkunft & Volkstümliche Namen
Volkstümliche Namen: Im Volksmund werden die Wiesen-Flockenblume sowie die Skabiosen-Flockenblume im Schwäbischen nicht unterschieden und haben somit die gleichen Namen. Zu diesen zählen unter anderem „Trommelschlegel, Paukeschlegel, Balkenschlegel sowie Avemariaschlegel. Die dicken Knospen der Pflanze erinnern mit etwas Phantasie an einen „Schlägel“ zum Beispiel der Kirchenglocke. Auf die großen Knospen- und Blütenköpfe beziehen sich die Namen „Rosskopf“ oder Donnerkopf. Im Schwäbischen wird der „Schlägel“ oder „Bergmannshammer“ aufgrund seiner Form als „Schlegel“ bezeichnet.
Namensherkunft: Der botanische Gattungsname „Centaurea“ soll aus der griechischen Sage entstanden sein. In dieser soll der heilkundigen Zentaur „Chiron“ unter anderem die Pflanze zur Heilung einer Verletzungen am Fuß eingesetzt haben. Erst sehr viel später wurde der Name auf die Gattung der Flockenblumen übertragen. Die Herkunft des botanischen Artnamens „jacea“ ist unklar. Sie wird im Französischen auch als „Jacée“ bezeichnet.
Gefährdung der Pflanze
Gefährdung der Pflanze: Der Wiesen-Flockenblume ist auf der Roten Liste Deutschlands als ungefährdet eingestuft.
Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2, F