Alantdistel

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Die größte einheimische Distel ist die „Alantdistel / verschiedenblättrige Kratzdistel“ (Cirsium heterophyllum) – gemessen anhand der Blütengröße. Aber auch durch ihre Blütenfarbe sind sie sehr auffällig.

Vorkommen und Verbreitung: Die Alantdistel kommt hauptsächlich in Nordeuropa und den Mittelgebirgen Deutschlands und den Alpen vor. Sie gedeiht vor allem auf kalkarmen Nassfluren und an Bächen. Ein nachweisliches größeres Vorkommen der Pflanze besteht auf den Bergketten im Bayerischen Wald (hier u.a. am großen Arber). An den Hängen des „Großen Arber“ und den Kieswegen die zum Gipfel führen ist die verschiedenblättrige Kratzdistel zahlreich anzutreffen. Die Pflanze bevorzugt einen sickernassen, feuchten Boden und benötigt einen hohen Nährstoffgehalt.

Pflanzenbeschreibung

Wuchsform: Diese Kratzdistel-Art erreicht eine Wuchshöhe von 40 bis 100 cm. In seltenen Fällen auch bis zu 150 cm groß werden. Sea handelt sich um eine mehrjährige krautige Pflanze.

Stängel & Blätter: Die gesamte Pflanze ist mit kurzen Stacheln besetzt. Bis auf die Blüten am oberen Ende ist der Stängel unverzweigt. Die Stängel sind am unteren Ende reich beblättert. Die Blätter sind auf der Oberseite grün und unten weißlich. Die über dem Boden stehenden Blätter sind tief eingeschnitten und haben eine mehrfache Fiederung. Die Stängelblätter sind lanzettlich aufgebaut. Die Ränder der Blätter sind mit einer Vielzahl von kleinen Zacken besetzt.

Blüten: Die Blüten bestehen aus 1 bis 3 Blütenköpfen pro Stängel. Die Blütenblätter sind purpurn bis rosa (selten weiß). Sie bestehen aus vielen kleinen Rohrenblüten. Die Blüten erreichen eine Größe von 3 bis 5 cm. Die leuchtenden Blüten sind sehr beliebt bei Käfern und Schmetterlingen.

Früchte: Nach dem Verblühen bildet sich der für Disteln typische weiß gefärbte Pappus. An deren Ende bilden sich viele einzelne Samenkörner aus. Die Verbreitung der Samen erfolgt durch den Wind sowie durch Tierstreuung.

Besonderheiten der Pflanze

Nahrung für Vögel: Die Samen der Pflanze dienen als Futter für Vögel wie z.B. den Distelfink / Stieglitz. Dieser ernährt sich unter anderem von den kleinen Samen am Ende des Pappus. Hierzu reißen sie den Pappus und die Samen aus den Blütenböden mit den Schnäbeln heraus.

Volkstümliche Namen & Namensherkunft

Volkstümliche Namen: Im Volksmund wird der Pappus der Alantdistel auch als „Rasierpinsel“ bezeichnet. Hierbei wird vor allem auf die Ähnlichkeit zu dem Rasier-Utensil hingewiesen.

Namensherkunft: Der botanische Gattungsname „Cirsium“ leitet sich von dem griechischen Wort „κιρσός / kirsos“ ab. Dieses Wort lässt sich mit „Krampfader“ übersetzen. Eine mögliche Erklärung hierfür ist, dass die Kratzdisteln bereits im Mittelalter gegen Krampfadern eingesetzt wurden. Der deutsche Name „Kratzdistel“ soll als Abgrenzung zu den “Ringdisteln“ (Carduus) dienen. Zu dieser Artgruppe zählen unter anderem die Nickend Distel sowie die Weg-Distel.

Gefährdung der Pflanze

Gefährdung der Pflanze: Die verschiedenblättrige Kratzdistel ist auf der Roten Liste von Deutschland bereits auf der „Vorwarnliste” geführt.

Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2, F, K

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