Alantdistel

3 Minuten Lesezeit
Die größte einheimische Distel ist die „Alantdistel / verschiedenblättrige Kratzdistel“ (Cirsium heterophyllum).

Vorkommen und Verbreitung: Die Alantdistel kommt hauptsächlich in Nordeuropa und den Mittelgebirgen Deutschlands und den Alpen vor. Sie gedeiht vor allem auf kalkarmen Nassfluren und an Bächen. Ein nachweisliches größeres Vorkommen der Pflanze besteht im Bayerischen Wald. An den Hängen des „Großen Arber“ und den Kieswegen die zum Gipfel führen ist die verschiedenblättrige Kratzdistel zahlreich anzutreffen. Die Pflanze bevorzugt einen sickernassen, feuchten Boden und benötigt einen hohen Nährstoffgehalt.

Pflanzenbeschreibung

Wuchsform: Diese Kratzdistel erreicht eine Wuchshöhe von 40 bis 100 cm. In seltenen Fällen auch bis zu 150 cm. Sie ist eine mehrjährige krautige Pflanze.

Stängel & Blätter: Die gesamte Pflanze ist mit kurzen Stacheln besetzt. Bis auf die Blüten am oberen Ende ist der Stängel unverzweigt. Die Stängel sind am unteren Ende reich beblättert. Die Blätter sind auf der Oberseite grün und unten weißlich. Die über dem Boden stehenden Blätter sind tief eingeschnitten und haben eine mehrfache Fiederung. Die Stängelblätter sind lanzettlich aufgebaut. Die Ränder der Blätter sind mit einer Vielzahl von kleinen Zacken besetzt.

Blüten: Die Blüten bestehen aus 1 bis 3 Blütenköpfen pro Stängel. Die Blütenblätter sind purpurn bis rosa (selten weiß). Sie bestehen aus vielen kleinen Rohrenblüten. Die Blüten erreichen eine Größe von 3 bis 5 cm. Die leuchtenden Blüten sind sehr beliebt bei Käfern und Schmetterlingen.

Früchte: Nach dem Verblühen bildet sich der für Disteln typische weiß gefärbte Pappus. An deren Ende bilden sich viele einzelne Samenkörner aus. Die Verbreitung der Samen erfolgt durch den Wind sowie durch Tierstreuung.

Besonderheiten

Nahrung für Vögel: Die Samen der Pflanze dienen als Futter für Vögel wie z.B. den Distelfink / Stieglitz. Dieser ernährt sich unter anderem von den kleinen Samen am Ende des Pappus.

Volkstümliche Namen & Namensherkunft

Volkstümliche Namen: Im Volksmund werden die Blütenstände sowie der Pappus auch als „Rasierpinsel“ bezeichnet.

Namensherkunft: Der botanische Gattungsname „Cirsium“ leitet sich von dem griechischen Wort „κιρσός / kirsos“ ab. Dieses Wort lässt sich mit „Krampfader“ übersetzen. Eine mögliche Erklärung hierfür ist, dass die Kratzdisteln bereits im Mittelalter gegen Krampfadern eingesetzt wurden. Der deutsche Name „Kratzdistel“ soll als Abgrenzung zur „Distel“ (Carduus) dienen.

Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2, F, K

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert