Acker-Hundskamille

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Sie wird auch als falsche Kamille bezeichnet, denn sie ist geruchslos. Die Rede ist von der Acker-Hundskamille (Anthemis arvensis).

Vorkommen und Verbreitung: Die Acker-Hundskamille wächst vor allem auf Äckern und Brachflächen. Zudem kann sie an Wegrändern gefunden werden. Sie bevorzugt dabei kalkfreie und saure Böden.

Pflanzenbeschreibung

Wuchsform: Die Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von 20 bis 50 cm. Die Stängel sind im oberen Teil stark verzweigt. Es handelt sich um eine ein- bis zweijährige, krautige Pflanze. Im unteren Bereich der Stängeln sitzen die langgestielten Blätter. Im oberen Bereich sind die Blätter am Stängel anliegend. Pro Pflanze bilden sich bis zu 30 Stängel aus. In der Erde sitzt eine bis zu 40 cm lange Wurzel.

Blätter: Die Blätter sind wechselständig am Stängel angeordnet. Sie haben im Gegensatz zur echten Kamille keinen charakteristischen Geruch. Die Laubblätter haben eine mehrfache Fiederung. Die Fiedern sind länglich linear geformt.

Blüten: Die Blüten sind weiß gefärbt und haben eine gelbe Blütenmitte. Der körbchenförmige Blütenstand wird 2 bis 3 cm groß. Die Hüllblätter sind ganzrandig und eng an der Blütenmitte anliegend. Die gelben Röhrenblüten sitzen auf einer grünen Rippe. Die Blüten werden durch Insekten bestäubt. Als Unterscheidung zur echten Kamille dient der Geruch – die Pflanze hat einen schwachen bis keinen Geruch. Die Bestäubung der Blüten erfolgt durch Bienen und Hummeln. Die Blütezeit reicht von Juni bis in den September.

Frucht: Die Frucht ist walzenförmig und besteht aus einer braunen Nuss.

Namensherkunft des deutschen Namens

Namensherkunft des deutschen Namens: Eine Erklärung für den Namenszusatz „Hunds“ kann auch wie in den Fällen der „Roß-Pflanzen“ geliefert werden. Diese haben oft den Namenszusatz erhalten, da sie mit den „richtigen“, essbaren Kräutern und Pflanzen verwechselt wurden. Es werden daher als „zu nichts zu gebrauchen“ angesehen. Der Namensteil „Acker-“ leitet sich aus dem Wuchsort der Pflanze auf Feldern und Äckern ab.

Frühere Verwendung als Heilpflanze

Frühere Verwendung als Heilpflanze: Es sind für die Pflanze keine Nutzen in der Schul- und Volksmedizin bekannt. Grundsätzlich könnten sie in Wildsalat verwendet werden. Sie haben aber keinen besonderen Geschmack. Heutzutage wird sie nicht mehr verwendet. Weil sie aber keinen oder nur einen schwachen Geruch hat, wird sie als falsche Kamille bezeichnet.

Gefährdung der Pflanze

Gefährdung der Pflanze: Auf der Roten Liste für Deutschland wird diese Art noch als „ungefährdet“ eingestuft. Dennoch steht sie bereits auf einigen regionalen Roten Listen. Die einzelnen Gefährdungsgrade sind wie folgt:

Baden-Württemberg: Vorwarnstufe (Status: V)

Bayern: ungefährdet (Status: *)

Berlin: gefährdet (Status: 3)

Brandenburg: Vorwarnstufe (Status: V)

Hamburg: stark gefährdet (Status: 2)

Hessen: ungefährdet (Status: *)

Mecklenburg-Vorpommern: ungefährdet (Status: *)

Niedersachsen: gefährdet (Status: 3)

Nordrhein-Westfalen: gefährdet (Status: 3)

Rheinland-Pfalz: ungefährdet (Status: *)

Saarland: ungefährdet (Status: *)

Sachsen: ungefährdet (Status: *)

Sachsen-Anhalt: ungefährdet (Status: *)

Schleswig-Holstein: ungefährdet (Status: *)

Thüringen: ungefährdet (Status: *)

Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2, F, K

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