Acker-Stiefmütterchen

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Das Acker-Stiefmütterchen war und ist unter Landwirten ein gefürchtetes Unkraut. Durch den Herbiziteinsatz wurde bereits die bis zu 1 Meter hohe Variante ausgerottet!

Vorkommen und Verbreitung: Das Acker-Stiefmütterchen ist in ganz Deutschland / Europa vor allem an Feldrändern und auf Ruderalflächen anzutreffen. Die Pflanze bevorzugt dabei einen nährstoff- und basenreichen Boden. Zum Teil kann man sie auch in den Getreidefeldern finden. Dort gilt dieses Stiefmütterchen als „gefährliches“ Unkraut. Heutzutage ist sie weltweit verbreitet.

Pflanzenbeschreibung

Wuchsform: Die Pflanze kann eine Wuchshöhe zwischen 10 bis 60 cm erreichen. Es handelt sich um eine krautig wachsende, einjährige Pflanze. Die Stängel sind reich verzweigt und bilden an den Enden einzelne Blüten. Sie kann eine Wurzeltiefe von bis zu 45 cm erreichen.

Blätter: Die Blätter besitzen einen breit-spatelförmigen / lanzettlichen Aufbau. Sie besitzen einen kurzen Stiel und sind ganzrandig ohne Einkerbungen. Die Blattadern sind hellgrün bis weiß gefärbt. Die Laubblätter besitzen eine dunkelgrüne Färbung. Die Unterseite der Blätter ist leicht behaart.

Blüten: Die Blüten sind weißgelb / gelb gefärbt und bestehen aus fünf Blütenblättern. Sie sitzen achselständig am Ende der Stängel. Eines der Blütenblätter besitzt einen nach hinten herausragenden Sporn. Die unteren Blütenblätter besitzen einen gelblichen Fleck. Die Blütenblätter sind zudem mit blauen Kerben besetzt. Pro Blüte bilden sich fünf Kelchblätter. Diese stehen zwischen den Blütenblättern heraus. Im Blütensporn sammelt sich der Nektar der Blüte. Die Pflanze wird nur selten von Insekten besucht. Die Bestäubung erfolgt in den meisten Fällen durch Selbstbestäubung. Die Blütezeit reicht von Mai bis in den Oktober.

Früchte / Samen: Pro Pflanze können sich zwischen 150 bis 3.000 einzelne Samen bilden. Sie sind im Boden sogar mehr als 10 Jahre keimfähig. Die Samenkapseln sind dreiklappig aufgebaut. Nach dem reifen öffnen sich diese Samenkapseln. Die Samen können bis zu 2,5 Metern weit geschleudert werden. Die Fruchtreife reicht von Juni bis Oktober.

Verwendung als Heilpflanze & in der Küche

Verwendung in der Küche: Die Blüten des Acker-Stiefmütterchens sind essbar. Sie werden zum Teil als Zutat oder Dekoration zu Salaten verwendet. Weitere Verwendungen bilden Suppen, Getränke und Desserts.

Verwendung als Heilpflanze: Die Blüten sowie weitere oberirdische Pflanzenteile werden für die Herstellung von Tees gesammelt. Der Tee aus dem blühenden Kraut kann innerlich gegen Hustenbeschwerden eingesetzt werden. Äußerlich wird der Tee als Umschlag gegen Akne sowie verschiedene Hautprobleme angewendet. Es handelt sich um eine wenig bekannte Heilpflanze. Zum Teil kann die Pflanze auch gegen Kopfschmerzen eingesetzt werden.

Inhaltstoffe: Salicylsäure, Saponine, Schleimsubstanzen, Gerbstoffe, Carontinoide, Flavonoide, teilweise Glykoside

Nebenwirkungen: Es sind bisher keine Nebenwirkungen von der Pflanze bekannt. Die Pflanze gilt nur als leicht harntreibend.

Namensherkunft

Namensherkunft: Der lateinische Gattungsname „Viola“ lässt sich mit verschiedenen Bedeutungen übersetzen. In der gängigen Literatur gibt es für den Gattungsnamen verschiedene etymologische Angaben. In der folgenden Liste werden diese vorgestellt:

  1. Der Gattungsname „Viola“ leitet sich von dem lateinischen Wort „violaceus“ – zu deutsch violett / veilchenblau ab.
  1. Eine Entlehnung aus dem lateinischen „viola“ und dem altgriechischen „íon / víon“ wird angenommen. Da diese vor allem in der Mittelmeersprache für die Pflanze als Namen verwendet wurden. Dies spiegelt sich auch im früheren Verbreitungsgebiet des wohlriechenden Veilchens wieder.
  1. Eine weitere Möglichkeit für die Namensherkunft soll aus der „Mythologie“ stammen. Hiernach wurde die Pflanze nach „Viola“ – der Tochter von König Eurytos – benannt. Google Books – Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen

Der Gattungsname wurde entgegen dem „farblichen Aussehen“, aber nach der Zuordnung zur Gattung der „Violaceae“ auf das Acker-Stiefmütterchen angewendet. Der botanische Artname „arvensis“ deutet auf den Wuchsort der Pflanze, die „Felder“, hin.

Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2, F, K

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