Die asiatische Kermesbeere (Phytolacca acinosa) ist aufgrund ihrer schönen Blüten- und Fruchtstände eine beliebte Gartenpflanze. Aber als Neophyt mit starker Ausbreitungstendenz stellt sie ein Problem für die heimische Flora und Fauna da.
Vorkommen und Verbreitung: Die asiatische Kermesbeere stammt ursprünglich aus Asien. Hier ist sie in China, Bhutan, Indien, Japan, Koream Myanmar, Vietnam natürlich verbreitet. In Europa wird sie sehr häufig als Zierpflanze in Gärten angepflanzt. Zum Teil finden sich aber auch ausgewilderte Exemplare in freier Natur. Es handelt sich bei der Pflanze um einen invasiven Neophyt, welche vor allem durch Vögel verbreitet wird.
Pflanzenbeschreibung
Wuchsform: Die asiatische Kermesbeere ist eine ausdauernde, krautig wachsende Pflanze und kann dabei eine Höhe von bis zu zwei Metern erreichen. Unter der Erde bildet sich eine verdickte Wurzelknolle aus. Die oberirdischen Pflanzenteile / Stängel haben eine hellgrüne bis violette Färbung. Sie sind im oberen Teil stark verzweigt. Am Ende der Stängel bilden sich die Blütenstände aus.
Blätter: Die Blätter sind grünlich gefärbt und haben eine länglich-ovale Form. Die Blattnerven sind hellgrün bis weißlich gefärbt. Sie können zudem eine Länge von bis zu 26 cm erreichen. Die Blattränder sind ungeteilt und durchgängig. Am Ende sind die Blätter zugespritzt.
Blüten: Die Blütenstände bestehen aus traubenförmigen Blütenrispen und sind mit einer Vielzahl von Blüten besetzt. Die einzelnen Blüten haben eine weiße Färbung und sind rundlich aufgebaut. Sie sind zwittrig aufgebaut und besitzen keine Kronblätter. Pro Blüte bilden sich fünf Kelchblätter und eine Blütennarbe (grünlich) in der Mitte aus. Um die Blütennarbe sitzen die 8 bis 10 Staubblätter. Die Blütenstände können eine Länge von bis zu 15 cm erreichen. Die Blütezeit reicht von Juni bis August. Die Bestäubung der Blüten erfolgt unter anderem durch Insekten.
Frucht: Die Früchte bilden sich nach der Blütezeit aus. Sie sind zunächst grünlich später dunkelviolett bis schwarz gefärbt. Jede Frucht besteht aus zehn Kammern und in denen bilden sich 2 bis 3 mm große Samen aus. Die Verbreitung der Samen erfolgt dabei durch Vögel und andere Tiere. Es handelt sich um einen Neophyt, welcher sich schnell durch die vielen Samen ausbreiten kann. Die Fruchtreife wird im August bis September erreicht.
Namensherkunft
Namensherkunft: Der deutsche Name „Kermesbeere“ stammt von dem persischen Wort „قِرْمِز“ (qirmiz) ab. Dies lässt sich mit „rot“ ins Deutsche übersetzen. Der botanische Gattungsnamen „Phytolacca“ lässt sich aus dem altgriechischen Wort „φυτόν“ (phyton) – zu deutsch „Pflanze“ – sowie dem lateinischen Wort „lacca“ – zu deutsch „Lack“. Somit lässt sich der Name als „Pflanzenlack“ übersetzen. Hierbei wird auf die glänzenden Beeren hingewiesen. Der botanische Artname „acinosa“ lässt sich als „weinbeerenartig“ ins Deutsche übersetzen, da auf die Fruchtstände der Pflanze hingewiesen wird.
Kermesbeere als Neophyt
Kermesbeere als Neophyt: Die asiatische Kermesbeere gilt in Europa als teilweise invasiver Neophyt. Sie kann sich sehr schnell ausbreiten, da die Beeren vor allem durch Vögel verbreitet werden. Die Pflanze besitzt keine natürlichen Feinde in Europa. Vor allem in den Wurzeln und Samen bilden sich Giftstoffe aus. Sie enthält u.a. Saponine. Es wird daher auch vom Verzehr der Pflanze abgeraten.
Gefährdung der Pflanze
Gefährdung der Pflanze: Die asiatische Kermesbeere ist in Europa und Deutschland nicht als heimisch anzusehen. Es handelt sich um einen Neophyt. Sie wird daher auf der Roten Liste Deutschlands nicht bewertet!
Verbreitungs-Codes: (A, AV, M1, M2, F, K) synth.!