Büschel-Glockenblume

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Eine der schönsten einheimischen Glockenblumenarten ist wohl die „Büschel-Glockenblume“ (Campanula glomerata).

Vorkommen und Verbreitung: Die Büschel-Glockenblume wächst auf Kalkmagerrasen, an Laubwaldwiesen, auf Wegrändern und in alten Bauerngärten vor. Sie kann dabei als Zierpflanze verwendet werden und profitiert dabei auch sehr von dem menschlichen Einfluss. In den Allgäuer Alpen ist die Pflanze auf Höhen von bis zu 1.700 Metern zu finden.

Pflanzenbeschreibung

Wuchshöhe: Die Büschel-Glockenblume kann eine Wuchshöhe zwischen 20 bis 80 cm erreichen. Sie besitzt eine krautige Wuchsform. Es handelt sich um eine mehrjährige Pflanze. Direkt über dem Boden bildet sich eine bodenständige Blattrosette aus.

Stängel und Blätter: Der Stängel der Blume ist kurzhaarig mit einer roten bis grünen Färbung. Er ist kantig und steif aufgebaut. Die Blätter sind herzförmig bis eilanzettlich mit leichten Zacken am Rand. Zudem sind die Blätter auf beiden Seiten stark behaart. Sie sind wechselständig am Stängel angeordnet. Diese Art ist sehr variabel in der Behaarung der Blätter und Stängel und kann somit in diversen Formen auftreten.

Blüte: Die Blüten sitzen am Ende der Stängel in kleinen Büscheln. Sie ist stiellos direkt an dem Stängel angeordnet. Die Blütenfarbe reicht von blau bis lila. Die Blütenkrone ist glockenartig aufgebaut und besteht aus bis zu 20 Einzelblüten. Die Blütenblätter sind dreieckig aufgebaut und am Ende spitz zulaufend. Die glockenförmige Blüte ist fünfteilig und am unteren Ende zusammengewachsen. Der Stempel im inneren der Blüte ist weiß gefärbt. Die Blütezeit reicht von Juni bis in den September.

Frucht: Nach der Blüte entsteht eine braune ca. 5 mm lange Kapsel. Diese öffnet sich vom Grund her und geben bei voller Reife somit die kleinen braunen bis schwarzen Samen frei. Diese werden zum Teil durch den Wind verteilt oder fallen neben der Mutterpflanze auf den Boden.

Besonderheiten der Pflanze

Farbänderung der Blütenblätter: Durch Zugabe von Säure (z.B. Ameisensäure) auf die Blütenblätter färben sich diese aufgrund einer chemischen Reaktion rot. Dies lässt sich mit der Veränderung des pH-Wertes in den Blütenblättern erklären. Normalerweise ist der Farbstoff im basischen Bereich in der Blüte gespeichert (blau). Durch die Säure wechselt der Farbstoff in den saurer Bereich. Somit wechselt die Farbe in den roten Farbbereich. Dies ist nicht nur für die Glockenblumen sondern auch viele andere blau / violett gefärbte Blüten anzuwenden. Es handelt sich dabei oft um „Anthocyan-Farbstoffe“.

Namensherkunft

Namensherkunft: Der botanische Gattungsname „Campanula“ lässt sich mit „Glocke“ oder „Glöckchen“ ins Deutsche übersetzten. Dabei wird auf die Form der Blüten, da diese wie Glocken aussehen, hingewiesen. Der botanische Artname „glomerata“ lässt sich mit „kugelig“ ins Deutsche übersetzen.

Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2, F, K (teilw. synthetisch)

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