Bunte Kronwicke

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Die hellrosa gefärbten Schmetterlingsblüten sind schon von weitem in der Wiese sichtbar – die bunte Kronwicke (Securigera varia).
Bunte Kronwicke
Bunte Kronwicke

Vorkommen und Verbreitung: Die bunte Kronwicke kommt in fast ganz Mittel- und Südeuropa vor. Dabei ist sie an Zäunen, auf trockenen Wiesen und sonnigen Halbtrockenrasen zu finden. Es handelt sich um eine kalk- und wärmeliebende Pflanze.

Pflanzenbestimmung

Wuchsform: Es handelt sich um eine niederliegend bis leicht aufsteigende krautige Pflanze. Sie erreicht eine Wuchshöhe von 30 bis 80 cm (seltener auch bis zu 120 cm). Die Stängel sind dünn aufgebaut und können teilweise auch eine Länge von bis zu einem Meter erreichen. Die Triebe ranken sich oft an anderen Pflanzen herauf.

Blätter: Die dunkelgrün gefärbten Blätter sind länglich und kurz gestielt. Diese sitzen unpaarig gefiedert an einem länglichen Stängel. Die Fiederblättchen legen sich in der Nacht aneinander und stellen sich dabei auf. Dies wird als Schlafstellung bezeichnet. Die Haltung schützt die Blätter vor dem auskühlen.

Blüten: Die Blüten bestehen aus 12 bis 20-blütigen Dolden. Diese stehen auf einem länglichen Stiel. Die Blütenkrone ist fünfblättrig und wie ein Schuh aufgebaut. Der obere Teil der Blüte ist rosa und der untere ist weiß gefärbt. Die Blütezeit reicht von Juni bis in den Juli.

Früchte: Die Frucht besteht aus einer vierkantigen, aufrecht stehenden Hülse. Im Inneren bildet sich länglich braune Samen.

Giftigkeit der Pflanze

Giftigkeit der Pflanzen: Früher soll die Pflanze als angeblich als Volksmittel gegen Fieber eingesetzt worden sein. Dabei wird von einer Verwechslung mit dem Fieberklee ausgegangen. Denn die bunte Kronwicke ist im Gegensatz zum Fieberklee giftig! Es wird dringend davon abgeraten die Pflanze in der Homöopathie einzusetzen. Aus den Samen kann das Glykosid Coronillin gewonnen werden. Diese Stoffe haben eine ähnliche Wirkung wie der Fingerhut. Das Gift wirkt auf den Herzmuskel. Es ist für Meerschweinchen und Hamster ebenfalls giftig.

Inhaltsstoffe: Herzwirksame Steroidglykoside (Hyrcanosid, Desglucohyrcanosid), Aliphatische Nitroverbindungen (6-3-Nitropropanoyl-D-Glucose, Cibarian, Coronarian, Coronillin, Karakin, Corollin)

Symptome einer Vergiftung: Die Stoffe wirken sich auf die Schleimhaut des Magens und Darms aus. Bei größeren Mengen haben die Inhaltsstoffe eine Wirkung auf das zentrale Nervensystem sowie das Herz, die Lunge und die Leber. Die Nitroverbindungen können Schwellungen und Nekrosen im Gehirn sowie Rückenmark auslösen. Die Steroidglykoside haben eine Herzauswirkung. Es kann bei Tieren, sofern keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden, zu Koma und Tod kommen.

Erste Hilfe bei einer Vergiftung: Im Fall einer Vergiftung ist unbedingt ein Arzt zu rate zu ziehen. Bei Tieren ist eine Dekontamination durchzuführen und es erfolgt eine symptomatische Therapie.

Namensherkunft

Namensherkunft: Der frühere botanische Gattungsname „Coronilla varia“ leitet sich ursprünglich aus dem lateinischen Wort „corona“ ab. Dies spiegelt sich auch in der deutschen Bezeichnung „Kronwicke“ wieder. Denn das lateinische Wort „corona“ lässt sich ins Deutsche mit „die Krone“ übersetzen. Der heutige botanische Gattungsname „Securigera“ wurde durch den Botaniker Lassen vergeben. Es handelt sich hierbei um eine Zusammensetzung von zwei lateinischen Wörtern – „securis“ und „gero“. Diese lassen sich mit Beil und „tragen“ ins Deutsche übersetzen. Hierbei wird auf die Form der Frucht der Art „Securigera securidaca“ (Beilwicke) hingewiesen. Diese hat eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Beil. Der botanische Artname „varia“ stammt ebenfalls aus dem lateinischen und lässt sich mit „verschieden“ oder „bunt“ übersetzen. Es wird dabei auf die Blütenfarbe in verschiedenen Weiß- und Rosatönen hingewiesen.

Verbreitungs-Codes: A, AV. M1, M2, F, K

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