Echte Dost

Besonders bei den Schmetterlingen – vor allem dem großen Ochsenauge und dem braunen Waldvogel – sind die Blüten des echten Dost beliebt.

Vorkommen und Verbreitung: Der echte Dost ist in fast ganz Europa zu finden. Die Pflanze besiedelt dabei vor allem kalkhaltige Untergründe. Sie ist unter anderem in Gebüschen, Wegrändern, an sonnigen Hängen und unter Hecken zu finden. Zum Teil wächst die Pflanze auch in trockenen und lichten Wäldern anzutreffen. Auf Mager- und Trockenrasen ist die Pflanze zum Teil auch vertreten. Der Dost ist zudem eine beliebte Gartenpflanze – sie breitet sich aber auch hier sehr schnell aus.

Pflanzenbeschreibung

Wuchsform: Beim echten Dost handelt es sich um eine ausdauernd, krautige Pflanze mit einem aufrechten Wuchs. Die Wuchshöhe reicht von 20 bis 70 cm. Unterirdisch bildet sich ein verholzendes Rhizom aus. Die Wurzeln sind wachsen flach dicht unter dem Boden. Hierdurch erfolgt auch die hauptsächliche Ausbreitung. Hieraus bildet sich der aufrecht, vierkantigen Stängel. Die Zweige sind mit feinen Härchen besetzt. Die Stängel und Zweige sind grünlich bis rötlich gefärbt. Im oberen Teil können sie zum Teil stark verzweigt. Am Ende der Stängel bilden sich die Blütendolden aus.

Blätter: Die Laubblätter sitzen gegenständig an den Stängeln. Die einzelnen Blätter haben eine eine ovale Form und laufen am Ende spitz zusammen. Sie haben eine grüne Grundfärbung und sind mit feinen Haaren besetzt. Auf der Unterseite sitzen kleine Drüsen. Der Blattrand ist schwach gezähnt bis glatt aufgebaut.

Blüten: Der echte Dost bildet eine bis mehrere endständige Scheinrispen mit einer Vielzahl von einzelnen Blüten aus. Die Einzelblüten sind rosa gefärbt und bestehen aus fünf Blütenblättern. Die Blüten sind lippenförmig aufgebaut und haben eine dreiteilige Unterlippe. Der Blütenkelch ist weiß gefärbt. Aus der Mitte der Blüte stehen die Staubblätter und Blütennarbe heraus. Die Bestäubung der Blüten erfolgt durch Insekten wie Bienen und Hummeln. Die Blütezeit reicht von Juli bis in den September.

Früchte: Nach der Blüte bilden sich die Fruchtkapseln aus. In diesen bilden sich die braunen, kleinen rundlichen Samen.

Futterpflanze für Schmetterlinge

Futterpflanze für Schmetterlinge: Die Pflanze ist aufgrund des Nektarangebots zudem bei Schmetterlingen beliebt. Zu den Besuchern der Pflanzen zählen anderem das “Große Ochsenauge“ (Maniola jurtina), der „Distelstelfalter“ (Vanessa cardui), der „Hauhechel-Bläuling“ (Polyommatus icarus), der “Braune Waldvogel“ (Aphantopus hyperantus), das ”Tagpfauenauge” (Aglais io) und das “Landkärtchen” (Araschnia levana).

Verwendung der Pflanze

Verwendung in der Küche: Der Dost (wird auch als wilder Oregano / wilder Majoran bezeichnet) ist mit dem beliebten Küchenkraut Majoran verwandt. Durch die ätherischen Öle hat die gesamte Pflanze einen aromatischen Duft. Die Pflanze hat dabei aber einen weniger starken Geschmack als die kaufbare Variante. Der Dost kann in Pizza- und Pastasoßen sowie Salaten zum verfeinern verwendet werden.

Heilwirkung der Pflanze: Der echte Dost wurde früher als Bettstrohkraut zur Geburt Frauen in das Bett gelegt. Die Pflanze selbst hat eine krampflösende, antiseptische, anregende Wirkung. Sie hilft daher unter anderem bei Entzündungen und wirkt sich auch auf das Nervensystem aus. Die Pflanze kann daher in der Herstellung von Kräuterkissen verwendet werden.

Der Dost im Aberglauben

Aberglauben um den Dost: Der Dost galt im Mittelalter wie auch viele der anderen aromatischen Pflanzen als Mittel zur Abwehr von bösen Geistern und Hexen. Den Hexen wurde dabei die Pflanze unter die Nase gehalten, um sie so vom Teufel zu befreien. Die Pflanze wurde zum Teil auch in Räucherbündeln und Brautsträußen gegen böse Mächte verwendet.

Namensherkunft

Namensherkunft: Der deutsche Name “Dost“ leitet sich von dem buschig, krautigen Wuchs der Pflanze ab. Es stammt dabei aus den mittelhochdeutschen Worten “toste“ oder „doste“ – in modernes Deutsch übersetzt: Büschel, Dolde – ab. Der botanische Gattungsname “Origanum“ wird in der älteren Literatur mit der Übersetzung “Bergschmuck“ angegeben. Dies soll sich von dem griechischen Wort „ὀϱίγανον“ (origanon) ableiten. Dies setzt sich wiederum aus zwei weiteren griechischen Worten zusammen: ὂϱος – oros / zu deutsch „Berg“ – und γάνος – ganos / zu deutsch: „Glanz, Freunde, Fröhlichkeit“. Der botanische Artname “vulgare“ lässt sich mit “gewöhnlich“ ins Deutsche übersetzen.

Gefährdung der Pflanze

Gefährdung der Pflanze: Der echte Dost ist auf der Roten Liste Deutschlands als ungefährdet eingestuft.

Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2, F, K

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert