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Dieses Gewürz darf in keiner Küche fehlen, der „echte Dill“ (Anethum graveolens). Es passt zu keinem anderen Gericht so gut, wie zu Fisch!
Vorkommen und Verbreitung: Der echte Dill kommt in Europa vor allem als Gewürzpflanze in unseren Gärten vor. Einzeln kann er auch verwildert außerhalb von Gärten wachsen. Manche Landwirte bauen die Pflanze auch manchmal als Gründüngung auf ihren Feldern an.
Pflanzenbeschreibung
Wuchsform: Es handelt sich um eine einjährige (in manchen Literaturquellen auch als mehrjährig angesehene) Pflanze. Es handelt sich im Normalfall um eine sommerannuelle, krautige Pflanze. Sie erreicht eine Höhe von 30 bis 80 cm. Bei optimalen Bedingungen auch bis zu 130 cm (auf einem nährstoffreichen Boden kann die Pflanze auch zum Teil noch höher wachsen). Der Dill bildet sich eine spindelförmige, tief wachsende Wurzel aus. In Mitteleuropa kann die Pflanze fast ausschließlich als einjährig angesehen werden.
Stängel, Blätter: Die Pflanze ist überwiegend kahl. Es bilden sich fast ausschließlich dicht über dem Boden die Blätter in einer Rosette aus. Seltener können sich auch Blätterbüschel an den verzweigten Stängeln ausbilden. Die unteren Blätter sind drei bis vierfach gefiedert. Sie bilden Gruppen von ein bis vier Blätter aus. Die oberen Laubblätter sind kleiner und haben weniger Fiederung. Die Enden der Blätter sind abgerundet.
Blüten: Die doppeldoldigen Blütenstande sind 15 bis 40-strahlig (seltener auch bis zu 50-strahlig). Sie haben einen Durchmesser zwischen 5 bis 15 cm. Die Blütendolden sind wiederum in weitere kleinere Dolden aufgeteilt an deren Enden sich die Blüten ausbilden. Die Blüten sind radiärsymmetrisch aufgebaut und bestehen aus fünf „gerollten“ Kronblätter. Die gelben Kelchblätter sind miteinander verwachsen. In der Mitte der Einzelblüten bilden sich zwei kurze Griffel aus. Aus den Blüten stehen die goldgelb gefärbten Staubblätter heraus. Die zwei Fruchtblätter sind zu einem Fruchtknoten verwachsen. Die Blüte besitzt einen nektarabsondernden Diskus, welcher durch Insekten besucht wird. Die Bestäubung erfolgt vor allem durch Käfer. Die Blütezeit reicht von Mai bis in den August.
Früchte: Die Früchte bestehen aus eiförmigen, braunen, doppelten Spaltfrüchten welche eine Länge von bis zu 5 mm erreichen können. Die einzelnen Früchte haben eine grau-weiße Färbung und deutliche Längsrippen. Die Samenreife wird im Juli bis September erreicht. Die Ausbreitung erfolgt durch den Wind.
Verwendung als Gewürz und Heilpflanze
Verwendung als Gewürz und Heilpflanze: Der Dill wird zum einen als Gewürz und zum anderen als Heilpflanze verwendet.
- Die Blätter der Pflanze können im Juni bis in den September gesammelt werden. Die getrockneten oder wahlweise auch frischen Blätter sind eine wunderbare Zugabe zu Fisch-Gerichten, Salaten und Soßen.
- Die Dillsamen werden in Tee oder Wein gekocht. Hierdurch gehen verschiedene Inhaltsstoffe der Samen in den Saft über. Sie gegen Blähungen und Magenkrämpfe verwendet werden (Sie hat dabei eine ähnliche Wirkung wie Fenchel).
- Als warme Kompresse kann die Pflanze auch äußerlich bei Geschwüre verwendet werden.
Sie enthält verschiedene ätherische Öle und weitere bisher unbekannte Wirkstoffe.
Volkstümliche Namen & Namensherkunft
Volkstümliche Namen: Der Dill wird auch als „Gurkenkraut“ bezeichnet. Dieser Volksname stammt von der Verwendung als Würzkraut der Gurkenlake bei Salz- und Essiggurken.
Namensherkunft: Das altgriechische Wort „dylle“ wird als Herkunft des heutigen Wortes angesehen. Übersetzt bedeutet es „beruhigen“ oder „mildern“.
Verbreitungs-Codes: keine (synthetisch)