Edel-Gamander

Der Edel-Gamander ist durch seine rosa gefärbten Blüten eine auffällige Pflanze auf den Kalkmagerrasen der schwäbischen Alb.

Vorkommen und Verbreitung: Der Edel-Gamander wächst zerstreut auf sonnigen Kalkmagerrasen sowie in lichten Eichen- und Kiefernwäldern. Er ist in fast ganz Europa bis nach Nordwestafrika verbreitet. Die Pflanze bevorzugt einen basenreichen, stickstoffarmen Boden und gilt als Trockenheitsanzeiger. In Süddeutschland ist dieser Gamander häufig anzutreffen, wohingegen in Norddeutschland fast vollständig die Vorkommen fehlen. In den Alpen ist die Pflanze auf Höhen von bis zu 1,800 Metern zu finden.

Pflanzenbeschreibung

Wuchsform: Beim Edel-Gamander handelt es sich um einen mehrjährigen Halbstrauch mit Ausläufern. Der Stängel kann eine Höhe zwischen 10 bis 30 cm (seltener bis zu 35 cm) erreichen. Im unteren Teil sind sie verholzt und häufig auch verzweigt. Die Farbe reicht von grün bis rötlich überlaufen. Unter der Erde bildet sich eine bis zu 1,2 Meter tiefe Wurzel aus. Der Stängel ist deutlich behaart.

Blätter: Die Blätter sitzen gegenständig an den Stängeln. Sie haben einen kurzen Stängel am Blatt. Die einzelnen Blätter sind oval bis länglich mit einem eingesägten Rand (ähnlich wie ein Eichenblatt). Pro Blattseite bilden sich zwischen vier bis acht Zähne aus. Die Ober- und Unterseite ist grün gefärbt. Sie haben eine Länge zwischen 2 bis 3 cm und eine Breite von 1 bis 2 cm.

Blüten: Die Blütenstände bilden sich am oberen Ende der Stängel aus. Die einzelnen Blüten besitzen eine kurzen (ca. 3 mm langen) Stiel. Sie sitzen dabei einseitig und sitzen in den Achseln der obersten Blätter. Pro Pflanze bilden sich ein bis sechs Blüten mit einer rosa Färbung aus. Der Blütenkelch ist 6 bis 8 mm lang und besteht aus einer Röhrenform. Die Blütenform ist zygomorph aufgebaut. Die Unterlippe ist vergrößert, die oberen Blütenblätter sind kleiner und stehen ab bzw. senkrecht nach oben. Aus dem Blütenschlund stehen die vier Staubblätter und eine Blütennarbe überhalb der Blütenblätter weit heraus. Die Kelchblätter sind dunkelrot gefärbt. Die gesamten Blüten sind mit feinen, weißen Haaren überzogen. Die gesamte Pflanze besitzt einen aromatischen Geruch.

Früchte: Nach der Blütezeit bilden sich Klausen-Früchten aus, welche bis zur Reife in einem aufgeblasenen Kelch sitzen. Die Pflanze gehört zu den Wind- und Tierstreuern. Die vegetative Vermehrung der Pflanze erfolgt aber vor allem durch lange Ausläufer.

Besonderheiten der Pflanze

Besonderheiten der Blüten: Der Pollen der Pflanze ist rosarot gefärbt. Zu den Bestäubern der Pflanze zählen unter anderem Hummeln, Bienen und Schwebfliegen. DIe Blütezeit reicht von Juli bis in den September.

Namensherkunft

Namensherkunft: Der deutsche Name „Gamander“ soll sich aus dem griechischen Wort „χαμαίδϱυς“ – zu deutsch: Erdeiche – ableiten. Hierbei wird eine Verbindung zwischen der geringen Wuchshöhe der Pflanze und der Ähnlichkeit der Blätter gewisser Arten mit Eichen hergestellt. Der Artname chamandrys leitet sich aus dem mittellateinischen Wort „chamandros“ als Ableitung von dem altgriechischen Wort „chamaídrys“ – zu deutsch „Bodeneiche, niedrige Eiche“.

Gefährdung der Pflanze

Gefährdung der Pflanze: Die Pflanze wird auf der Roten Liste Deutschlands als ungefährdet eingestuft.

Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2, F, K

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