Frühlings-Segge

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Eine der selten gewordenen Seggen-Arten, die erstaunlich anspruchsvolle Frühlings-Segge (Carex caryophyllea). Sie steht bereits auf der Roten Liste Deutschlands mit der Vorwarnstufe und gilt daher als potentiell gefährdet.
Frühlings-Segge

Vorkommen und Verbreitung: Die Frühlings-Segge ist in fast ganz Europa bis nach Westsibirien anzutreffen. Dort verbreitet sie sich vor allem auf Magerrasen, Trockenrasen und Wacholderheiden. In Deutschland sind diese Flächen inzwischen aber seltener geworden.

Pflanzenbeschreibung

Wuchsform: Diese Segge erreicht eine Wuchshöhe von 10 bis 30 cm. Sie ist eine ausdauernd, krautige Pflanze. Unterirdisch bildet sie weitere Ausläufer, über welche sie sich auch vermehrt. Der Stängel ist dreikantig aufgebaut.

Blätter: Die Blätter stehen aufrecht aus dem Boden heraus. Diese haben eine stumpf, dreikantige, lineare Form. In der Mitte sind die Blätter deutlich eingekerbt.. Ähnlich wie weitere Seggenarten haben auch sie eine leichte Behaarung.

Blüten: Die Blüte der Frühlings-Segge ist bis zu 3 cm lang. An den Spitzen der Stiele bilden sich die männlichen Ähren. Darunter sitzen direkt am Stängel die weiblichen Ähren. Diese sind mit einem Hüllblatt umgeben. Pro Blüte können sich eine männliche und ein bis vier weibliche Blütenteile bilden. Im Frühling sind deutlich die gelben Staubblätter der Blüte zu erkennen. Die Bestäubung erfolgt durch den Wind. Die Blütezeit reicht von März bis in den Mai.

Früchte: Die Früchte bilden sich nach der Befruchtung der weiblichen Blüten. Pro Fruchtstand bilden sich 30 bis 50 kleinere Früchte, welche in der Ähre sitzen. Die weiblichen Blütenstände bilden dreikantige Samen aus. An diesen hängt zudem ein kleines Elaiosom, welches Ameisen anzieht. Hierdurch werden die Früchte durch Ameisen verbreitet. Der Fachbegriff für diese Art der Verbreitung bei Pflanzen wird als „Myrmekochorie“ bezeichnet. Daneben können die Samen auch bei Regen ausgebreitet.

Namensherkunft

Namensherkunft: Der botanische Gattungsname „Carex“ leitet sich aus dem gleichlautenden lateinischen Wort „carex“ ab und lässt sich mit „Segge oder Riedgras“ übersetzen. Es werden unter diesem Gattungsnamen vor allem Sauergräser mit schneidenden Blättern zusammengefasst. Der botanische Artname „caryophyllea“ lässt sich mit „nelkenartig“ übersetzen. Es ist unbekannt, warum diese Zuschreibung durch den französischen Pflanzenbiologen Marc Antoine Louis Claret de Latourrette erfolgte.

Gefährdung der Pflanze

Gefährdung der Pflanze: Derzeit steht die Pflanze mit der Vorwarnstufe „V“ auf der Roten Liste Deutschlands. In einigen Regionen ist sie bereits stärker gefährdet. Dies kann auf den schwindenden natürlichen Lebensraum der Segge zurück geführt werden. Wer daher eine solche Segge in seinem Garten findet: „Bitte stehen lassen!“ Die einzelnen Gefährdungsgrade der Bundesländer sind wie folgt:

  • Baden-Württemberg: ungefährdet (Status: *)
  • Bayern: ungefährdet (Status: *)
  • Berlin: stark gefährdet (Status: 2)
  • Brandenburg: gefährdet (Status: 3)
  • Hamburg: ausgestorben (Status: 0)
  • Hessen: ungefährdet (Status: *)
  • Mecklenburg-Vorpommern: gefährdet (Status: 3)
  • Niedersachsen: ungefährdet (Status: *)
  • Nordrhein-Westfalen: gefährdet (Status: 3)
  • Rheinland-Pfalz: ungefährdet (Status: *)
  • Saarland: ungefährdet (Status: *)
  • Sachsen: stark gefährdet (Status: 2)
  • Sachsen-Anhalt: ungefährdet (Status: *)
  • Schleswig-Holstein: stark gefährdet (Status: 2)
  • Thüringen: ungefährdet (Status: *)

Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2, F

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