Der Hügel-Meier ist eines unserer heimischen Rötegewächse (Rubiaceae).
Vorkommen und Verbreitung: Der Hügel-Meier ist in Süd- und Mitteleuropa häufig anzutreffen. Im Norden von Europa / Norden von Deutschland ist die Pflanze fehlend / selten zu finden. Die nördliche Verbreitungsgrenze wird als „südliche Niederlande – Ahrtal – Süntel – Braunschweig – Süd-Mecklenburg-Vorpommern – Brandenburg“ angegeben. Die Pflanze wächst vor allem auf Kalkmagerrasen, an Böschungen, in Trockengebüschen und an Waldrändern. Der Hügel-Meier bevorzugt dabei trockene, kalkreiche Böden und ist in den Mittelgebirgen Deutschlands (auch auf der Schwäbischen Alb) sowie den Alpen zu finden.
Pflanzenbeschreibung
Wuchsform: Der Hügel-Meier ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die eine Wuchshöhe zwischen 10 bis 25 cm (seltener auch bis zu 50 cm) erreichen kann. Die Pflanze bildet lockere Rasen aus. Die Stängel wachsen aufrecht und haben eine grüne Färbung. Unter der Erde bilden sich die flachen, reich verzweigten Wurzeln aus. Hierdurch kann es auch zu einer Vermehrung durch die Wurzelausläufer kommen – sog. Wurzelkriecher.
Blätter: Die Blätter stehen zu viert in Quirlen am Stängel. Die Blätter sind linealisch aufgebaut und haben ein spitzes Ende. Die Blattfarbe ist dunkelgrün. Die Stängelblätter sind im mittleren und oberen Bereich kürzer als die unteren Blätter.
Blüten: Die Blüten bestehen aus vier weiß (seltener leicht rosa) gefärbten, miteinander verwachsenen Blütenblättern. Im Inneren bildet sich die vier Staubblätter und die gelblich bis leicht rosa gefärbte Blütennarbe aus. Um den Blütenkelch sitzen die grün gefärbten, am Ende spitz zulaufenden Kelchblätter. Die Bestäuber der Blüten erfolgt durch verschiedene Insekten, wie u.a. Fliegen, Schmetterlinge und Käfer. Eine spontane Selbstbestäubung ist auch möglich. Die Blütezeit des Hügel-Meier reicht von Juni bis in den September.
Früchte: Nach der Blüte bilden sich die zunächst grünen, später braunen Fruchtkapseln aus. Die Früchte sind mit feinen Haaren bedeckt und bestehen aus einzelnen Teilkapseln. Im Inneren bildet sich eine Vielzahl von einzelnen Samen aus. Die Ausbreitung erfolgt unter anderem durch Ameisen und den Wind.
Namensherkunft & Volkstümliche Namen
Volkstümliche Namen: Durch die Zugehörigkeit zu den Rötegewächsen ist der volkstümliche Name „Bräunewurzel“ entstanden. Die Wurzel der Pflanze wurde wie die weiteren Rötegewächse zum rot oder braun färben verwendet.
Namensherkunft: Der botanische Gattungsname „Asperula” wird als Diminutivform von dem lateinischen Wort „asper“ – zu deutsch „rau, uneben“ angesehen. Dies soll sich aus der Rauigkeit der Blätter ableiten. So auch in dem Buch „Die etymologie der phanerogamennomenclatur“ und auf der Seite der „Forstbotanik der Uni Freiburg“.
Der botanische Artname „cynanchica“ lässt sich als Lehenwort des lateinischen „cynanchē“. Abgeleitet von dem altgriechischen Wort „κῠνᾰ́γχη“ (kunánkhē) – zu deutsch „Entzündung des Rachens / Hals“.
Der deutsche Name „Hügel-Meier“ setzt sich aus den zwei Nomen „Hügel“ und „Meier“ zusammen. Der Namesteil „Hügel“ deutet mutmaßlich auf den Wuchsort auf Hügeln, Bergen hin [eigene Meinung des Authors]. Der Namensteil „Meier“ stammt aus dem lateinischen Wort „maior“ / „maius“ ab. Dies lässt sich mit „größer / höher“ bzw. als Namenszusatz „der Ältere“ ins Hochdeutsche übersetzen. Im Mittelhochdeutschen war der „meier, meiger“ als Gutsverwalter / Großbauer anzusehen. Ähnlich hierzu ist das althochdeutsche Wort „meior“ – althochdeutsches Wörterbuch. Eine Abwandlung des Namens bildet „Hügel-Meister“. Hier ist auch die Verbindung zum „Aufseher, Vorsteher“ gegeben.
Gefährdung der Pflanze
Gefährdung der Pflanze: Der Hügel-Meier auf der Roten Liste Deutschlands bereits mit der Vorwarnstufe geführt. Die einzelnen Gefährdungsgrade in den Bundesländern sind wie folgt:
Baden-Württemberg: Vorwarnstufe (Status: V)
Bayern: Vorwarnstufe (Status: V)
Berlin: Ausgestorben (Status: 0 – seit 1971)
Brandenburg: Stark gefährdet (Status: 2)
Hessen: Vorwarnstufe (Status: V)
Niedersachsen: Stark gefährdet (Status: 2)
Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2