Mauer-Zimbelkraut

Das „Mauer-Zimbelkraut“ (Cymbalaria muralis) ist das einzig wahre Mauerblümchen.

Vorkommen und Verbreitung: Das einheimische Mauer-Zimbelkraut bevorzugt, wie der Name es schon sagt Mauern. Sie wächst zudem an alten Schlossmauern, Hofbefestigungen und an Kirchen bzw. Kapellen. Bereits im späten Mittelalter wurden sie als Zierpflanze aus Italien und dem Balkan nach Mitteleuropa gebracht.

Pflanzenbeschreibung

Wuchsform: Das Mauer-Zimbelkraut besitzt vor allem eine kriechende Wuchsform und erreicht dabei eine Wuchshöhe zwischen 5 bis 10 cm. Oft bilden sich sehr lange Ableger mit einer Länge zwischen 15 bis 60 cm aus. Diese können sich, je nach Standort, auf dem Boden kriechend oder nach unten hängend verbreiten. Die hauptsächliche Verbreitung der Pflanze besteht aber durch die kleinen Fruchtkapseln, welche sich in den meisten Fällen von selbst in der Nähe der Elternpflanzen aussähen. Es handelt sich um eine mehrjährige Pflanze.

Stängel & Blätter: Die Stängel wachsen kriechend über den Boden oder hängen an Wänden herab. Die Blätter sind herz- bis nierenförmig aufgebaut. Auf der Oberseite haben sie eine dunkelgrüne Farbe. Auf der Unterseite sind sie wie der Stängel purpur gefärbt.

Blüten: Die Blüten sind zygomorph aufgebaut und haben eine weiße bis violette Farbe. Die einzelnen Blüten erreichen eine Größe zwischen 9 bis 13 mm. Die Unterlippenwülste sind gelblich gefärbt. Die zweigeteilte Oberlippe ist jeweils mit zwei violetten Streifen besetzt. Aus der Blüte bildet sich ein violett gefärbter Sporn aus. Das Mauer-Zimbelkraut hat eine Blütezeit von Juni bis in den August hinein. Die einzelnen Blüten sind immer außerhalb der Blätter und richten sich zum Licht hin aus. Hierdurch wird die Bestäubung der Blüten durch Insekten erreicht.

Früchte: Nach der Blütezeit bilden sich die kleinen Samenkapseln aus den Fruchtknoten der Blüten aus. Diese sind zunächst grün, später braun und bei vollständiger Reifung schwarz gefärbt. Im Inneren der rundlichen Samenkapseln sitzen eine Vielzahl von kleinen Samen. Eine Besonderheit bei der Ausbreitung ist, dass die Fruchtstände zur Wand hin wachsen. So werden die Samen in den Mauerspalten abgelegt, wo sich die Pflanze weitere ausbreiten kann.

Verwendung als Heilpflanze

Verwendung als Heilpflanze: Die Pflanze selbst hat einen zum Teil etwas eigenartigen, sehr gewöhnungsbedürftigen Geschmack (danke an @Stadtwurzel für den Erfahrungsbericht). Das Mauer-Zimbelkraut ist aber dennoch sehr Vitamin-C-reich. Deshalb dient sie als stärkender Salat, der vor allem in Frühjahrskuren verwendet wird. Die Pflanze kann zudem als wundheilender Umschlag verwendet werden. Der Umschlag wird aus einem Brei der frischen Blätter hergestellt. Die Blätter haben eine leichte Schärfe und können so auch zum Teil als Beilage in Salaten und Suppen verwendet werden. Heutzutage hat die Pflanze keine besondere Bedeutung mehr und wird vorwiegend als Zierpflanze verwendet.

Verwendung als Heilpflanze: Früher wurde das Mauer-Zimbelkraut als entzündungshemmende, wundheilende Pflanze angepriesen. Sie soll dabei als natürliches Wundheilmittel und gegen Skorbut eingesetzt worden sein. Es wurde daher als „volkstümliches Heilmittel“ angesehen. Heutzutage gilt die Pflanze aber in der Schulmedizin als unbedeutend.

Inhaltsstoffe: Iridoid, Muraliosid, Vitamin C

Volkstümliche Namen & Namensherkunft

Volkstümliche Namen: Das Mauer-Zimbelkraut ist in alten Büchern unter verschiedenen volkstümlichen Namen bekannt. Zu diesen zählt unter anderem auch „Mauerblümchen“. Hierbei wird auf die Wuchsform der Pflanze an Mauern hingewiesen.

Namensherkunft: Der botanische Gattungsname „Cymbalaria“ leitet sich aus dem leitet sich aus dem griechischen Wort „kymbalon“ bzw. dem späteren lateinischen Wort „cymbalum“ – zu deutsch Hohlbecken – ab. Bei der Pflanze ist das Blatt ähnlich zu einer Zimbel (einem kleinen Musikinstrument) geformt. Der botanische Artname „muralis“ deutet auf den Wuchsort, alte Mauern, hin.

Gefährdung der Pflanze

Gefährdung der Pflanze: Das Mauer-Zimbelkraut ist auf der Roten Liste Deutschlands als ungefährdet eingestuft.

Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2, F, K

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