Das „wechselblättrige Milzkraut“ (Chrysosplenium alternifolium) wurde im Mittelalter nach der Signaturenlehre bei Erkrankungen der Milz eingesetzt. Heutzutage wird die Pflanze als Unkraut verschrien!
Vorkommen und Verbreitung: Das wechselblättrige Milzkraut wächst vor allem in Erlen- und Edellaub-Auenwäldern und auf Quellfluren. Die Pflanze ist zudem an Bachufern und in feuchten Wäldern anzutreffen. Sie ist in fast ganz Europa vorkommend. Die Pflanze bevorzugt dabei nährstoff- und basenreiche, oft kalkreiche Böden.
Pflanzenbeschreibung
Wuchsform: Die Pflanze bildet in den meisten Fällen eine rasenförmige Ausbreitung aus mehreren Pflanzen. Sie vermehrt sich durch Ausbildung einer Vielzahl von unterirdischen Ausläufern. Das Milzkraut erreicht eine Wuchshöhe von 10 bis 20 cm. Der Stängel ist aufrecht und dreikantig aufgebaut.
Blätter: Die Grundblätter sind langgestielt und sitzen wechselständig an den Stängeln der Pflanze. Die Blätter sind herz- oder nierenförmig aufgebaut. Im Gegensatz zum „gegenblättrigen Milzkraut“ ist der Blattrand deutlich eingesägt. Pro Pflanze bilden sich zwischen ein bis drei Laubblätter aus.
Blüte: Der Blütenstand besteht aus einer Trugdolde. Die drei Hochblätter (unter den Blüten sitzend) sind gelbgrün gefärbt. Auf der Unterseite sind sie nicht behaart. Die Blüten sitzen in der Mitte der Hochblätter. Pro Blüte bilden sich vier grün gefärbte Blütenblätter aus. Die gelben Staubbeutel stehen rund um die Blütennarbe. Die Blütezeit reicht von März bis in den Mai (seltener auch bis Juni).
Früchte: Nach der Blüte bilden sich braun / schwarz gefärbte Samen. Diese werden durch Wassertropfen aus den „schalenartigen“ Kapselfrüchten herausgeschleudert. Die Früchte reifen im Mai bis Juni heran.
Frühere Verwendung als Heilpflanze
Verwendung als Heilpflanze: Das Milzkraut wurde im Mittelalter nach der Signaturenlehre (aufgrund des Aussehens) bei Erkrankungen der Milz eingesetzt. Ob es eine positive Auswirkung durch die Einnahme der Pflanze gab ist wissenschaftlich nicht belegbar.
Inhaltstoffe: Über die enthaltenen Inhaltstoffe ist nichts bekannt.
Namensherkunft
Namensherkunft: Der botanische Name „Chrysosplenium“ stammt von den altgriechischen Worten „χρῡσός / chrysos“ und „σπλήν / splen“ ab. Diese bedeuten ins deutsche übersetzt „Gold“ und „Milz“. Die Assoziation zu Gold leitet sich von den gelb gefärbten Hochblättern ab. Der Wortteil „Milz“ stammt von der Form der Blütenblätter ab. Der botanische Artname „alternifolium“ lässt sich aus dem lateinischen ableiten. Dabei steht der Wortteil „alternus“ für wechselnd und „folium“ für Blatt. Hierbei wird auf die wechselständig am Stängel stehenden Blätter hingedeutet. – Quelle: Taschenwörterbuch für Botaniker und alle Freunde der Botanik
Volkstümliche Namen: Die Pflanze wird in der alten Literatur als „Goldmilz“ bezeichnet – siehe Taschenwörterbuch für Botaniker und alle Freunde der Botanik.
Gefährdung der Pflanze
Gefährdung der Pflanze: In Deutschland ist das Milzkraut als „ungefährdet“ eingestuft.
Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2, F, K