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„Orangerotes Habichtskraut“ ist ein echter Überlebenskünstler unter den Pflanzen – denn sie wächst auch auf nährstoffarmen Böden.
Vorkommen und Verbreitung: Orangerotes Habichtskraut wächst auf Magerrasen, Zwergstrauchheiden und Weiden vor. Die Pflanze wird zudem auch in Steinbeeten und Gärten angepflanzt. Die Pflanze bevorzugt leicht saure, nährstoffarme Böden. In den Gebirgen in Europa ist die Pflanze auf Höhen zwischen 1.100 bis zu 3.000 Metern anzutreffen.
Pflanzenbeschreibung
Wuchsform & Stängel: Das orangerote Habichtskraut erreicht eine Wuchshöhe zwischen 10 bis 30 cm. Die Pflanze bildet sowohl ober- als auch unterirdische Ausläufer, worüber die Vermehrung erfolgt. Der Stängel ist schwärzlich behaart. Über dem Boden bildet sich eine Grundblattrosette. Es handelt sich um eine ausdauernd, krautig wachsende Pflanze. Am oberen Ende der Stängel bilden sich die Blütendolde.
Blätter: Die Blätter sind rauhaarig besetzt und besitzen eine länglich-elliptische Form. An den Stängeln sitzen ein bis vier Stängelblätter. Die Grundblätter haben eine Länge zwischen 4 bis 16 cm. Die Blätter laufen an der Spitze zusammen. Die Blattober- sowie Blattunterseite ist mit schwarzen Haaren besetzt.
Blüten: Die Blütendolden bestehen aus mehreren Einzelblüten in einer dicht gebüschelten Dolde. Die Blütenblätter besitzen eine orange-rot Färbung. Die Blüten haben eine Größe zwischen 15 bis 30 mm. Pro Pflanze können sich zwischen zwei bis sieben, seltener zwölf (oder auch mehr) Blüten entwickeln. Der Schaft der Blütenstände ist ebenfalls deutlich behaart. Auf der Unterseite bilden sich zwischen 13 bis 30, seltener auch mehr behaarte Hüllblätter. Pro Blütenkörbchen können sich zwischen 25 bis 120 Zungenblüten bilden. Es handelt sich um eine Scheinblüte, ohne Röhrenblüte. Die Staubblätter stehen aus den Zungenblüten heraus und sind am oberen Ende gespalten. Die Blüten bilden nur wenig Nektar und Pollen. Die Blüten werden vor allem von Schmetterlingen, wie dem Kleinen Fuchs, dem Dukatenfalter und dem Perlmutterfalter bestäubt. Die Blütezeit reicht von Mai bis in August.
Früchte: Der Pappus bildet sich nach der Blütezeit. Dieser besteht aus 25 bis 30 weiß gefärbten Borstenhaaren mit Achänen an deren Enden. Der Pappus wird nur bis zu 4 mm hoch.
Frühere Verwendung als Heilpflanze
Frühere Verwendung als Heilpflanze: Eine frühere Verwendung des orangeroten Habichtskraut bestand in der Herstellung von Tee und Augenspülungen. Zudem wird die Pflanze als schleimlösend, harntreibend, antibiotisch und endzündungshemmend beschrieben. Es wurde somit bei Grippe, Augenkrankheiten und zur Wundbehandlung verwendet. Eine harntreibende Wirkung konnte bei den Mausohr-Habichtskräutern nachgewiesen werden.
Namensherkunft
Namensherkunft: Der lateinische Gattungsname „Hieracium“ leitet sich von dem griechische Wort „hierax“ (Ἱέραξ) ab. Dies lässt sich mit „Habicht“ ins Deutsche übersetzen. Hierbei wird auf die Staubblätter der Zungenblüten hingewiesen. Diese ähneln in der Form einer „Habichtschwinge“.
Gefährdung der Pflanze
Gefährdung der Pflanze: Orangerotes Habichtskraut wird auf der Roten Liste Deutschlands als „ungefährdet“ eingestuft.
Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2, F, K