Schwarzwurzel, niedrige

Früher häufig gegen Schlangengift verwendet, die „niedrige Schwarzwurzel“ (Scorzonera humilis).

Vorkommen und Verbreitung: Scorzonera humilis kommt von Frankreich über Skandinavien bis ins südliche Europa vor. Im östlichen Europa ist sie auch bis zum Kaukasus anzutreffen. In den Alpen findet man sie auf einer Höhe von bis zu 900 Metern. Die niedrige Schwarzwurzel wächst heutzutage nur in sehr speziellen Gebieten vor.  Eine Auswahl dieser Gebiete umfasst:

– Moore (Schlenken, Kolke) / Feucht- oder Nasswiesen

– Kiefer-Trockenwälder  (vor allem in den östlichen Gebieten)

– Borstgrasrasen und Glatthafer-Talfettwiesen

Wuchsform: Die Pflanze wird 7 bis 45 cm hoch. Die Wurzel hat eine schwarze Färbung und ist verzweigt. Beim Aufschneiden der Wurzel tritt reichlich Milchsaft aus und die helle Schnittfläche färbt sich nach kurzem rot. 

Blätter & Stängel: Die Stängel der Pflanze besitzen 1 bis 3 Blätter am unteren Ende und weitere kürzere Blätter in der Nähe der Blüte. Der Stängel ist leicht behaart und am oberen Ende rot-bräunlich gefärbt. Die Blätter sind länglich-lanzettlich aufgebaut und grasgrün gefärbt.

Blüten: Die Korbblüte am oberen Ende der Pflanze besteht aus Hunderten von kleinen, gelben Zungenblüten. Die äußeren Hüllblätter der Blüte sind ebenfalls gelb gefärbt. Die Körbchenblüten haben einen Durchmesser von 5 bis 6 cm. Die äußeren Deckblätter sind grün gefärbt, dreieckig geformt und weich behaart.

Besonderheiten

Verwendung gegen Schlangenbisse: Früher galt die niedrige Schwarzwurzel als Mittel gegen Schlangenbisse, denn ihr Name wurde von dem spanischen Wort „escorzon“ oder dem italienischen Wort „scorzone“ – Schlange / Giftschlange – abgeleitet.

Verwechslungsmöglichkeiten: Die Blüten der Schwarzwurzeln (Scorzonera spp.) sind den Blüten der Bocksbärte (Tragopogon spp.) sehr ähnlich.

Einer der größten Unterschiede sind die länglich-lanzettlichen Blätter. Diese können eine Länge von bis zu 25 cm erreichen.

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die rötlich-braune Färbung der Wurzel beim Anschneiden. Der Milchsaft färbt die Wurzel sehr schnell ein.

Gefährdung der Pflanze

Status auf der Roten Liste: Die niedrige Schwarzwurzel gilt in Baden-Württemberg und Bayern als gefährdet. In allen anderen Bundesländern ist sie stark gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht. Auf der Deutschen Roten Liste hat sie den Gefährdungsgrad 3 und gilt als <<Gefährdet>>! Auf keinen Fall dürfen wilde Bestände abgepflückt oder ausgegraben werden! Deutsche Vorkommen sind durch die Bundesartenschutzverordnung seit 1987 besonders geschützt! Die Gefährdungsgrade in den einzelnen Bundesländern sind wie folgt: 

– Baden-Württemberg: gefährdet (Status: 3) 

– Bayern: gefährdet (Status: 3) 

– Brandenburg: stark gefährdet (Status: 2) 

– Berlin: stark gefährdet (Status: 2) 

– Hamburg: vom Aussterben berdoht (Status: 1) 

– Hessen: vom Aussterben bedroht (Status: 1) 

– Mecklenburg-Vorpommern: N/A

– Nordrhein-Westfalen: gefährdet (Status: 3) 

– Niedersachsen & Bremen: stark gefährdet (Status: 2) 

– Rheinland-Pfalz: vom Aussterben bedroht (Status: 1) 

– Saarland: N/A

– Sachsen: vom Aussterben bedroht (Status: 1) 

– Sachsen-Anhalt: vom Aussterben bedroht (Status: 1) 

– Schleswig-Holstein: vom Aussterben bedroht (Status: 1) 

– Thüringen: stark gefährdet (Status: 2) 

Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2, F, K

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