Seifenkraut, echtes

Das echte Seifenkraut (Saponaria officinalis) wurde früher als Waschmittel verwendet. Es enthält eine große Menge des Seifenstoffs „Saponin“.

Vorkommen und Verbreitung: Das Seifenkraut wächst sehr zerstreut in Auen, in Hecken, an Zäunen und Mauern. Die Pflanze ist zudem an Ufern von Flüssen und Seen zu finden. Ein größeres Vorkommen der Pflanze ist an der Argenmündung am Bodensee. Stellenweise ist das Seifenkraut auch in Bauerngärten oder verwildert in Obstgärten anzutreffen. Die Pflanze bevorzugt dabei einen lehmigen, steinigen Boden. Sie hat ihr natürliches Verbreitungsgebiet in ganz Europa bis nach Asien. In Nordamerika gilt das Seifenkraut hingegen aber als invasive Art / Neophyt.

Pflanzenbeschreibung

Wuchsform: Die Pflanze hat einen aufrechten Wuchs. Sie erreicht dabei eine Wuchshöhe von 30 bis 80 cm. Die Hauptstängel bilden zudem ausläuferartig weitere Nebenstängel aus. Diese sind von Grund auf leicht flaumig behaart. Die Stängel besitzen kleine Knoten an welchen die Laubblätter sitzen. Unter der Erde bildet sich eine verzweigte rotbraune (im Inneren gelblich gefärbte) Wurzel aus. Die Wurzeln können bis zu fingerdick werden.

Blätter: Die Laublätter sitzen gegenständig an den Stängeln. Sie sind eliptisch bis länglich-lanzettlich und laufen nach oben spitz zu. Die Blätter sind von einer Mittelrippe und jeweils einem Seitennerven durchzogen.

Blüten: Die Blüten sitzen in einer reichblütigen, dichten Blütenrispe. Sie haben einen schwachen aber angenehmen Duft. Der Blütenkelch ist zylindrisch aufgebaut, blassgrün gefärbt und leicht behaart. Aus diesem Kelch bilden sich die fünf blassrosa (selten weiß) gefärbten Kronblätter. Am Schlundeingang hat sie eine kleine Nebenkrone. Die Blüten haben nur einen Durchmesser von 20 bis 25 mm pro Blüte. Die Blütezeit reicht von Juni bis in den September.

Früchte / Samen: Nach der Blüte bilden sich die länglichen Samenkapseln aus. Diese sind am unteren Ende bauchig aufgeblasen und laufen am oberen Ende spitz zusammen. Die Ausbreitung der kleinen schwarz gefärbten Samen erfolgt vor allem durch den Wind. Die einzelnen Samen sind nur 1 bis 2 mm groß. Es handelt sich bei den Samen um Kältekeimer, die eine Temperatur zwischen +5°C bis -4°C benötigen.

Verwendung der Pflanze

Frühere Verwendung als Heilpflanze: Früher wurde die Wurzel als Heilpflanze verwendet. Heute wird sie aber nicht mehr in der Volksmedizin angewendet.

Verwendung als Waschmittel: Die Blätter und besonders die Wurzeln enthalten den Seifenstoff „Saponin“. Die Wurzeln wurden früher zum Waschen von Kleidung verwendet.

Inhaltsstoffe der Pflanze

Inhaltsstoffe der Pflanze: In allen Pflanzenteilen sind Triterpensaponine (u.a. Quillajasäure), Flavonglykosid, weitere Saponarioside (A, B, C, F, G), Gypsogenin sowie Oligosacharide. In der Wurzel ist der höchste Saponingehalt mit 9% in der Wachstumsphase enthalten.

Namensherkunft

Namensherkunft: Der botanische Gattungsname „Saponaria“ leitet sich von dem lateinischen Wort „sapo“ ab. Dies lässt sich mit „Seife“ ins Deutsche übersetzen. Der botanische Artname „offizinell“ deutet auf die frühere Verwendung als Heilpflanze hin. Denn sie wurde bereits von den Griechen, allen voran „Hippokrates von Kos“ als Heilmittel verwendet.

Gefährdung der Pflanze

Gefährdung der Pflanze: Auf der Roten Liste für Deutschland wird diese Art als „ungefährdet“ eingestuft.

Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2, F, K

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