Siebenstern, europäischer

Aufgrund Ihrer jeweils sieben Teile wird diese Pflanze als mystisch angesehen. Dabei handelt es sich beim europäischer Siebenstern wahrlich um keine ungewöhnliche Pflanze. Wohl eher um eine Laune der Natur, welche diese Symmetrie hervorgerufen hat.

Vorkommen und Verbreitung: Der Siebenstern ist im fast ganzen nördlichen Europa verbreitet. In Deutschland vor allem im Norden und Osten. Die Pflanze ist selten in moosreichen Nadel- und Laubwäldern anzutreffen. Sie ist zudem eine Zeigerpflanze für Rohhumus.

Wuchsform: Die Pflanze bildet ein bis zu 15 cm tief wurzelndes Rhizom. Der obere Teil der Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von 5 bis 20 cm. Am Ende der Stängel bildet sich pro Pflanze eine Blüte (seltener zwei Blüten).

Blätter: Die Blätter sitzen meistens in einer Rosette am Stängel. Diese haben eine lanzettlich-eiförmige Form. Sie sind sehr dünn und eine sehr deutlich ausgebildete Blattspreite. Pro Stängel bilden sich zwischen 5 bis 12 Blätter. In den meisten Fällen sind es sieben Blätter! Die Blätter haben eine graugrüne Färbung.

Blüten: Die Blüten sind weiß (seltener leicht rosa gefärbt). Für gewöhnlich bilden sich sieben Blütenblätter (häufig auch sechs oder seltener acht oder neun Blütenblätter). Unter der Blüte sitzen sieben Kelchblätter. In der Mitte der Blüte bilden sich sieben Staubblätter, welche am Grund auf einem gelben Ring sitzen. Die Blütezeit reicht von Mai bis Juni.

Früchte: Die Frucht besteht aus einer kugelförmigen, siebenteiligen Kapsel. Diese öffnet sich bei fruchtreife.

Wahrzeichen des Fichtelgebirges

Wahrzeichen des Mittelgebirges: Der Siebenstern ist das Wahrzeichen des Fichtelgebirges und der Verbandszeitung des „Naturparks Fichtelgebirge“. Die Pflanze gilt als Stellvertreter der artenreichen Vegetation dieses Mittelgebirges. Zudem wird nachgesagt, dass Gratain Grundelli (ein venezianischer Schatzsucher) die Samen des Siebensterns nach Grafenwöhr und anschließend auch ins Fichtelgebirge gebracht hat. Dies soll bereits 1513 passiert sein. Ob man diese Geschichte als wahr oder falsch ansieht, sei jedem Leser selbst überlassen. Da es sich um eine „arktische“ Pflanze handelt, scheint es doch plausibler zu sein, dass die Pflanze sich von Norden ausgebreitet hat.

Namensherkunft

Namensherkunft deutscher Name: Eine Erklärung für den deutsche Pflanzenname „Siebenstern“ stammt von den vielen siebenteiligen Pflanzenteilen. Denn die Pflanze besteht sehr häufig aus sieben Kron- und Kelchblättern und besitzt zudem sieben Staub- und Fruchtblätter. Hieraus entstand vermutlich der Name, dennoch ist eine genaue Herkunft leider nicht bekannt.

Namensherkunft botanischer Name: Zum botanische Gattungsname Trientalis gibt es verschiedene Theorien:

Theorie 1: Der Gattungsname soll sich von dem Wort „triens“ ableiten. Dies lässt sich mit „Drittel“ ins Deutsche übersetzen. Dabei wird auf die Länge der Blütenstiele hingewiesen. Diese sind etwa ein Drittel der Gesamthöhe der Pflanze.

Theorie 2: Ableitung von triens – zu deutsch „Dreiwesen“ – oder „trinitas“ – Dreifaltigkeit. -> hieraus auch der Name „Dreifaltigkeitsblume“ ableitbar.

Der botanische Artname „europaea“ leitet sich aus der Verbreitung in Europa ab und spiegelt sich auch im deutschen Namen der Pflanze wieder.

Gefährdung der Pflanze

Gefährdung der Pflanze: Die Pflanze ist auf der Roten Liste Deutschlands als nicht gefährdet eingestuft.

Verbreitungs-Codes: M1, M2, F, K

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