Sumpfdotterblume

Sie gehört zu den Frühblüherinnen – durch die gelben Blüten ist die Sumpfdotterblume (Caltha palustris) vor allem für Insekten attraktiv. Sie war die „Blume des Jahres 1999“. Bitte esst die Knospen nicht als Kapernersatz!
~ schwache Giftpflanze ~

Vorkommen und Verbreitung: Die Sumpfdotterblume wächst auf nährstoffreichen Böden in Auen- und Erlenbruchwäldern. Sie ist zudem an Quellen, Bächen und Grabenrändern zu finden. Den häufig wechselnden Wasserstand verträgt die Pflanze dennoch gut. Die Sumpfdotterblume ist ebenfalls auf feuchten Sumpfwiesen anzutreffen. Aufgrund von Entwässerungsmaßnahmen bei Feuchtgebieten sind die Bestände rückläufig. Sie ist in Europa sowie in Asien bis nach Nordamerika einheimisch.

Pflanzenbeschreibung

Wuchsform: Die Sumpfdotterblume erreicht eine Wuchshöhe von 5 bis zu 60 cm. Sie wächst dabei aufrecht, krautig mit vielen verzweigten Stängeln. Die Pflanze gilt als mehrjährig. Unter der Erde bildet sich ein kräftiges, zum Teil stark verzweigtes Rhizom aus. Die Stängel der Pflanze sind im Inneren hohl.

Blätter: Die Blätter stehen wechselständig an den Stängeln. Sie sind nicht behaart und besitzen eine grün gefärbte, glänzende Oberfläche. Die hellgrün / weiß gefärbten Blattspreiten können eine Länge von bis zu 5 cm erreichen. Im oberen Bereich bilden sich die kleineren Nebenblätter. Die langstieligen, grundständigen Blätter sind nierenförmig aufgebaut.

Blüten: Die Blüten sind radiär aufgebaut und gehören zu den Scheibenblumen. In diesen bildet sich der Nektar. Sie sind goldgelb gefärbt. Der Fettglanz in den Blütenblättern entsteht durch die in der Oberhaut enthaltenen Karotinoide sowie die darunter liegende stärkeführende Schicht. Diese reflektiert die Sonnenstrahlen und führt zu einem Glanz der Blätter. Der Nektar wird von den Fruchtknoten gebildet. Zu den Besuchern der Pflanze gehören unter anderem Käfer, Schwebfliegen und Schmetterlinge. Die Blüten bleiben auch bei Regen geöffnet. Hierdurch sammelt sich Wasser in den Blüten wodurch eine Selbstbestäubung möglich ist. Die Pflanze gehört zu den Frühblühern. Die Blütezeit reicht von April bis in den Juni. Gelegentlich kommt es zu einer zweiten Blüte von Juli bis in den Oktober.

Früchte: Die zunächst grünen, später braunen Balgfrüchte bilden sich nach dem Verblühen. Diese sind bei Nässe weitgeöffnet. Durch das Aufschlagen von Regentropfen werden die Samen verbreitet. Die Samen besitzen einen Schwimmkörper und treiben somit auf der Wasseroberfläche. Die einzelnen Samen haben eine Länge von nur 2,5 mm. Die Fruchtreife erfolgt im Juli. Es handelt sich um Licht- und Kältekeimer.

Frühere Verwendung der Pflanze

Frühere Verwendung: Die Blüten wurden früher aufgrund des hohen Karotingehalts zum Färben von Butter verwendet. Nach der Signaturenlehre galt die Pflanze im Mittelalter als angebliches Mittel gegen Gelbsucht. Die Blütenknospen wurden zudem als Kapernersatz gegessen. Alle diese Verwendungen gelten heutzutage als gefährlich da sie durch das enthaltene Protoanemonin leicht giftig ist!

Giftigkeit der Pflanze

Hinweise zum Umgang: Beim Umgang mit der Pflanze sollten Handschuhe getragen werden. Vor allem der Pflanzensaft kann zum Teil Hautreizungen auslösen. Es sollte daher vermieden werden mit dem Saft in Kontakt zu kommen.

Giftigkeit der Pflanze: Die gesamte Sumpfdotterblume ist in allen Pflanzenteilen giftig. Sie wird aber von Ziegen und anderen Weidetieren für gewöhnlich gemieden. Bei der Entfernung von Pflanzenteilen sollten Handschuhe getragen werden. Die Toxine sind im Dürrfutter inaktiv und in den meisten Fällen ungefährlich. Die Pflanze wird zum Teil in der Homöopathie verwendet. Ich rate aber von der Selbstmedikation bzw. Benutzung der Pflanze ab. Aufgrund der enthaltenen Gifte ist sie für Menschen giftig! Das Gift kann sich bei Tieren vor allem in der Leber anreichern.

Inhaltsstoffe: Protoanemonin (0.26 µg/g Feuchtgewicht), Pyrrolizidin- und Aporphin-Alkaloide, Flavonglykoside, Magnoflorin, Saponine – Quelle: Clinitox Datenbank

Wirkung der Gifte: Bei einer Vergiftung mit der Pflanze kommt es zu einer lokalen Reizwirkung der betroffenen Hautstellen bzw. im Mundraum. Nach Resorption der Giftstoffe kommt es zunächst zu einer Erregung und später Lähmung des Zentralnervensystems. Zudem kann es ei einer Vergiftung mit „Protoanemonin“ zu Krämpfen und Lähmungserscheinungen kommen.

LD50: Die letale Dosis bei Hunden liegt bei ca. 20 mg/kg Körpergewicht an Protoanemonin. Bei Rindern liegt die Dosis bei 120 bis 200 mg/kg Körpergewicht an Protoanemonin.

Volkstümliche Namen & Namensherkunft

Volkstümliche Namen: Im Volksmund wird sie auch als „Butterblume“ bezeichnet – hierbei wird auf die frühere Verwendung als „Färbemittel“ für Butter verwendet. Aufgrund ihrer gelben Färbung wird die Pflanze unter anderem auch als „Dotterblume, Wiesengold oder Goldrose“. All diese Namen beziehen sich auf die gelbe Blütenfarbe. Bereits Hieronymus Bock hat in seinem „New Kreütter Buch“ aus dem Jahr 1546 die Pflanze unter dem Namen „Dotterblüme, Wißblümen, Mattenblümen“ bezeichnet. Im Englischen ist sie unter dem Namen „Marsh Marigold“ bekannt.

Namensherkunft: Der Gattungsname „Caltha“ gilt als lateinischer Name für die „Ringelblume“ (Calendula), der später von dem Botaniker „LINNÉ“ auf die Dotterblume übertragen wurde. Noch im 17. Jahrhundert galten die zwei nicht miteinander verwandten Gattungen als gleichbedeutend. Hierauf weist auch die ähnliche Verwendung beider Pflanzen hin. Der lateinische Name „palustris“ lässt sich mit „Sumpf“ übersetzen. Der Wortteil „Dotterblume“ bezieht sich auf die Blütenfarbe.

Gefährdung der Pflanze

Gefährdung der Pflanze: Die Sumpfdotterblume wird auf der Roten Liste von Deutschland bereits mit der Vorwarnstufe eingestuft. Durch die Entwässerung von nassen Wiesen, Bachläufen und Gräben wird die Pflanze deutlich zurückgedrängt. Vor allem die Bäche und Gräben werden zur Vereinfachung der Madh oft planiert. So wird der Sumpfdotterblume der Lebensraum entzogen. Sie gilt daher bereits als potentiell in den Beständen gefährdet. In den einzelnen Bundesländern sind die Gefährdungsgrade wie folgt:

  • Deutschland: ungefährdet (Status: *)
  • Baden-Württemberg: ungefährdet (Status: *)
  • Bayern: ungefährdet (Status: *)
  • Berlin: gefährdet (Status: 3)
  • Brandenburg: gefährdet (Status: 3)
  • Bremen: gefährdet (Status: 3)
  • Hamburg: ungefährdet (Status: *)
  • Hessen: ungefährdet (Status: *)
  • Mecklenburg-Vorpommern: ungefährdet (Status: *)
  • Niedersachsen: gefährdet (Status: 3)
  • Nordrhein-Westfalen: Vorwarnstufe (Status: V)
  • Rheinland-Pfalz: ungefährdet (Status: *)
  • Saarland: ungefährdet (Status: *)
  • Sachsen-Anhalt: ungefährdet (Status: *)
  • Sachsen: ungefährdet (Status: *)
  • Schleswig-Holstein: Vorwarnstufe (Status: V)
  • Thüringen: ungefährdet (Status: *)

Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2, F, K

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert