Der Tulpenbaum (Liriodendron tulipifera) ist sehr leicht an seinen Blättern und Blüten – die wie Tulpen aussehen – zu erkennen.
Vorkommen und Verbreitung: Die eigentliche Heimat des Tulpenbaum liegt in Nordamerika. Dort ist der Baum im nördlichen Florida, über die Appalachen bis zu den großen Seen anzutreffen. Er ist vor allem in Tälern und Flussauen zu finden. Heutzutage wird die Pflanze vor allem in unseren Gärten als Zierpflanze verwendet.
Wuchsform: Der Baum kann eine Höhe von 25 bis zu 35 Metern erreichen. Diese Höhen werden in Deutschland aber nur sehr selten erreicht. Einer der höchsten Bäume Deutschlands mit 40 Metern steht im Schlosspark Heltorf (Düsseldorf-Angermund). Der Baum bildet eine pyramidenartige Krone. Der Baum kann in Amerika eine Höhe von bis zu 60 Metern erreichen und bis zu 500 Jahren alt werden.
Blätter: Die Blätter sitzen wechselständig an den Ästen. Sie haben eine fast unverwechselbare Blattform. Links und rechts bilden sich jeweils zwei Spitzen aus. In der Mitte ist diese fehlend. Die Blattrispen sind etwas heller gefärbt als der Rest des Blattes und somit deutlich erkennbar.
Blüten: Die Blüten haben eine grüngelbe bis schwefelgelbe Grundfarbe. Im unteren Teil der Kronblätter besitzen diese auf der Innen- als auch Außenseite eine orangen Halbkreis. Am oberen Rand sind die Blütenblätter oft zurückgerollt. Die Kelchblätter an der Basis der Blüte sind deutlich nach unten gebogen.
Da es sich um zwittrige Blüten handelt, bilden sich sowohl die weiblichen Fruchtblätter als auch die männlichen Staubblätter. So kann sich die Pflanze zum Teil auch selbst bestäuben. Sie bildet aber für viele Insekten auch einen wichtigen Nektar- und Pollenlieferant dar. Je nach Größe des Baums können so durch Honigbienen mehrere Kilogramm Honig hergestellt werden. Erst nach 15 Jahren blüht der Baum zum ersten Mal. Die Blüten öffnen sich von Mai bis in den Juni.
Früchte: Ab August bilden sich bereits die Samen. Die Früchte haben eine längliche Form und erreichen eine Länge von sechs bis sieben Zentimetern. Sie erinnern dabei etwas an Tannenzapfen. Da auch sie Schuppen besitzen. (Dies ist in Bild 2 deutlich zu erkennen). Die Samen besitzen kleine Flügel.
Besonderheiten
Namensherkunft: Der Name stammt von der Form der Blüten. Diese erinnern sehr deutlich an eine Tulpenblüte. Auch der lateinische Name „tulipifera“ spiegelt den deutschen Namen wieder.
Leichte Giftigkeit: Besonders die Rinde und das Holz des Tulpenbaum sind aufgrund des Saftes leicht giftig. Der Saft kann zudem eine allergische Reaktion hervorrufen.
Berühmte Bäume: Zu den wohl berühmtesten Tulpenbäumen gehören die zwei überlebenden Exemplare im „Mount Vernon Park“ (Virginia, USA). Diese wurden zur Zeit von George Washington gepflanzt. In alten Zeitungsartikeln und Fachzeitschriften ist sogar die Rede davon, dass einer der Bäume am 28. Februar 1785 gepflanzt wurde. Sie können im öffentlichen Park besichtigt werden.
Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2, F, K (synth.)