Wasser-Greiskraut

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Beim Wasser-Greiskraut ist Vorsicht geboten, denn es handelt sich um eine Giftpflanze auf extensiv bewirtschafteten Flächen! Lokal können sich größere Ansammlungen der Pflanze bilden, welche sich zum Problem für Landwirte entwickeln. Dennoch steht die Pflanze zum Teil bereits auf der „Vorwarnliste“.
Das Wasser-Greiskraut - die Blütenrispe mit gelben Blüten
~ Giftpflanze ~

Vorkommen und Verbreitung: Das Wasser-Greiskraut wächst vor allem auf Nass- und Feuchtwiesen sowie an Gräben und teiweise auch Quellen. Sie ist auf sicker- bis staunassen Tonböden anzutreffen. Die Pflanze bevorzugt dabei kalkarme, humose Standorte. In Mitteleuropa ist sie von den Ebenen bis in die Mittelgebirge anzutreffen. In den Alpen nur selten (in Südeuropa nur sehr zerstreut zu finden).

Pflanzenbeschreibung

Wuchsform: Das Wasser-Greiskraut erreicht eine Wuchshöhe zwischen 30 bis 80 cm. Die Pflanze bildet eine blattreiche Grundblattrosette aus. Die grün gefärbten Stängel sind längs gerippt. Im Herbst färben sich diese rötlich. Die Stängel besitzen im oberen Teil eine leicht ausgeprägte Verzweigung. Der Stängel ist nur wenig / selten behaart. Es handelt sich um eine ein- bis zweijährige Pflanze.

Blätter: Die Grundblätter sind länglich-eiförmig aufgebaut und besitzen zunächst einen glatten später gelappten Rand. Die Stängelblätter sind hingegen stark gefiedert und haben einen größeren Endlappen. Die weiteren Teile der Stängelblätter laufen spitz zusammen.

Blüten: Die Blüten bestehen aus gelb gefärbten Zungenblüten und ebenfalls gelb gefärbten Röhrenblüten in der Mitte. Hierbei ist besonders, dass die Zungenblüten sich erst entwicklen, wenn die Blütenkörbchen sich öffnen. Die Knospen sitzen zunächst in engen Rispen zusammen. Die Hüllblätter unter den Blütenköpfen sind grün gefärbt und laufen am Ende spitz zusammen. Es können sich pro Einzelblüte bis zu 13 Zungenblüten und Hüllblüten ausbilden. Die Blüten werden vor allem durch Insekten bestäubt. Die einzelnen Blütenköpfchen erreichen einen Durchmesser von bis zu 3 Zentimeter. Die Blütezeit reicht von Juli bis in den September / seltener Oktober.

Früchte / Samen: Nach dem Verblühen bildet sich der für Korbblütler typische Samen- / Fruchtstand. Hierbei handelt es sich um einen Pappus mit einer Vielzahl an kleinen Samen mit Schwebehärchen an deren Ende. Die Achänen besitzen eine kurze Behaarung. Die Verbreitung erfolgt durch den Wind oder auch zum Teil Tiere. Pro Pflanze können sich mehrere tausend Samen bilden.

Giftpflanze – Hinweise zum Umgang

Giftigkeit der Pflanze: Alle Teile des Wasser-Greiskrauts sind sehr giftig. Sie sollte daher weder gepflückt noch gegessen werden. Durch Kühe werden diese Pflanzen gemieden, da sie einen bitter schmecken Giftstoff enthalten. Bei sehr hohen Dosen führen die aufgenommenen Giftstoffe zu einer sofortigen Vergiftung. Diese können besonders bei Pferden, Rindern und Kleinsäugern tödlich verlaufen. Die Vergiftungen bei Tieren können durch Vorhandensein der Pflanze im Futterheu hervorgerufen werden. 

Inhaltsstoffe der Pflanze: Dieses Greiskraut / Kreuzkraut enthält, wie auch alle weiteren Greiskräuter, Pyrrolizidinalkaloide. Diese wirken leberschädigend und krebsauslösend. Der Gehalt der Giftstoffe ist in den Blüten bis zu doppelt so hoch wie im Rest des Krauts. ‼️ Vorsicht ‼️ Vergiftungssymptome mit kleinen Mengen der Alkaloide treten häufig sehr spät auf, d.h. teilweise nach Wochen oder Monaten. 

Inhaltsstoffe: Die Pflanzen enthalten eine Vielzahl von verschiedenen Pyrrolizidinalkaloiden. Die wichtigsten hierunter sind: Jacobin (und die Derivate) Retrorsin und Senecionin sowie Erucifolin. Bei den Pyrrolizidinalkaloiden handelt es sich um hoch giftige Stoffe, die unter anderem leberschädigend wirken. 

Namensherkunft

Namensherkunft: Der botanische Gattungsname „Senecio“ leitet sich von dem lateinischen Wort „senex“ oder „senis“ – zu Deutsch „Greis“ – ab. Dabei wird auf das Aussehen der Fruchtstände hingeweisen. Auch der deutsche Name „Greiskraut“ soll aus dem wuscheligen Aussehen der Fruchtstände, dem Pappus, entstanden sein. Durch die weiße Färbung der Samenstände wurden die Menschen dabei an das „Haupt eines Greis“ – einen sehr alten Menschens – erinnert. Daher wird der Samenstand zum Teil auch als „Greisenhaupt“ bezeichnet.

Der botanische Artname „aquaticus“ lässt sich mit “im / am Wasser lebend oder wachsend“ übersetzen. Hierbei wird auf den Lebensraum der Pflanze hingewiesen, da das Wasser-Greiskraut auf Nass- und Feuchtwiesen vorkommt.

Gefährdung der Pflanze

Gefährdung der Pflanze: Auf der Roten Liste von Deutschland ist die Pflanze bereits mit der Vorwarnstufe aufgeführt. Lokal können sich vor allem im Alpenvorland größere Ansammlungen der Pflanze bilden, welche sich zum Problem für Landwirte entwickeln.

Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2, F, K

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