Weiße Seerose

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Im Volksmund ist die weiße Seerose als „Wasserlilie“ bekannt. Auch wer an das Wort „Seerose“ denkt, sieht oft die weiße Variante.
~ leichte Giftpflanze ~

Vorkommen und Verbreitung: Die weiße Seerose ist in mäßig nährstoffreichen, stehenden bis langsam fließenden Gewässern anzutreffen. Sie ist somit eine typische Wasserpflanze in Teichen und Seen. Sie ist in der Ebene und im Gebirge auf einer Höhe von bis zu 1.000 Metern zu finden. Die weiße Seerose ist in fast gesamt Europa (bis auf die nördlichen Gebiete) verbreitet.

Pflanzenbeschreibung

Wuchsform: Bei der Seerose handelt es sich um eine ausdauernd wachsende Wasserpflanze. Sie wird dabei als „Schwimmblattpflanze“ angesehen, da die Blätter auf der Wasseroberfläche schwimmen. Am unteren Ende der Pflanze bildet sich ein stärkehaltiges Rhizom – diese kann eine Dicke von bis zu 10 cm erreichen. Die Pflanze besitzt eine Wuchshöhe von bis zu 3 Metern. Sie wurzelt vor allem im Schlamm am Grund von Gewässern. Es handelt sich um eine mehrjährige Pflanze.

Blätter: Die Pflanze bildet auf der Wasseroberfläche eine Vielzahl von rundlich bis herzförmig aufgebauten Schwimmblättern. Die Schwimmblätter sitzen wechselständig am Rhizom. Die Oberseite ist dunkelgrün gefärbt und mit einer glänzenden „Wachsschicht“ besetzt. Auf der Unterseite der Blätter besitzt die Pflanze eine rötliche Färbung. Unter der Wasseroberfläche können sich zudem glatte kurzstielige Blätter bilden.

Blüten: Die Blüte der Seerose schwimmt auf der Wasseroberfläche. Sie besteht aus einer Vielzahl von weißen Kronblättern. Die Blüte kann einen Duchmesser von bis zu 9 cm erreichen. Äußere Kronblätter haben eine längliche Spatelform und sind auf der Außenseite hellgrün gefärbt. In der Mitte der Blüte befindet sich eine Innenblüte welche aus gelben Staubblättern besteht. Zum Ende der Blüte zieht sich der Stiel in einer Spirale zusammen. So wird die Blüte unter die Wasseroberfläche gezogen. Die Blütezeit reicht von Juni bis in den August.

Früchte: Die Frucht besteht aus einer Kapsel. Diese bildet sich am Ende der Stängel. In der Kapsel bilden sich bis zu 200 Samen. Die einzelnen Kapseln sind mit zwischen 10 bis 20 gelb gefärbten Narbenstrahlen besetzt. Die Samen besitzen einen kleinen Schwimmkörper und treiben somit an die Wasseroberfläche. Die Verbreitung erfolgt durch Tiere und das Wasser. Nach einiger Zeit sinken die Samen auf den Grund der Gewässer ab und keimen dort zu einer neuen Pflanze.

Giftigkeit der Pflanze – Hinweise zum Umgang

Giftigkeit der Pflanze: Die gesamte Pflanze ist in allen Teilen leicht giftig. Bei einer Vergiftung mit der Pflanze kommt es durch das enthaltene Alkaloid zu Erregungszuständen des Zentralen Nervensystems sowie einer veränderten Herzaktivität durch die enthaltenen Glykoside. Eine Vergiftung tritt nur nach Aufnahme einer großen Menge an Pflanzenteilen. Es wird daher von der Verwendung der Pflanze als Wildgemüse abgeraten! Beim Umgang mit der Pflanze ist die Verwendung von Handschuhen empfehlenswert.

Inhaltsstoffe: In allen Pflanzeteilen ist Nupharin (Alkaloid) und Nymphalin (Glykosid) enthalten. Die weiteren Wirkstoffe sind nicht genauer bestimmt. Im Rhizom ist u.a. Ellagsäure enthalten.

LD50: Keine Dosis bekannt.

Volkstümliche Namen

Volkstümliche Namen: Die weiße Seerose ist unter verschiedenen volkstümlichen Namen bekannt. Der wohl beliebteste Name ist hierbei „Wasserlilie“. Woher der volkstümliche Name stammt ist aber unbekannt. Er wird aber auch für weitere Pflanzen verwendet – u.a. auch für die Sumpf-Schwertlilie. Es wird vermutet, dass die meisten schönen Wasserpflanzen als „Wasserlilien“ bezeichnet wurden.

Namensherkunft

Namensherkunft: Der botanische Gattungsname „Nymphaea“ leitet sich aus dem griechischen Namen für Seerosen ab. Im griechischen wird sie als „νούφαρο“ (Νούφαρο) bezeichnet. Dies leitet sich von dem Wort „νύμφη“ – zu deutsch „Nymphe – Braut, junge Frau“ ab. Nach der griechischen Mythologie handelt es sich um einen weiblichen Naturgeist.

Sagen rund um die Seerose

Griechische Sage um die Seerose: Plinius berichtet von einem Mythos, nachdem sich eine Nymphe in den Orakel- und Heilgott „Herakles“ verliebt hat. Da dieser aber die Liebe nicht erwiderte, starb sie aus Eifersucht. Die Götter hatten aber Mitleid mit ihr und erweckten sie wieder als eine weiße Seerose zum Leben. Die Griechen nannten die Pflanze daher auch „Herakleios“.

Gefährdung der Pflanze

Gefährdung der Pflanze: Die weiße Seerose gilt durch die Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) als besonders geschützte Art. Sie ist bisher in gesamt Deutschland als ungefährdet eingestuft. Dennoch ist die Pflanze in einzelnen Bundesländern andere Gefährdungsgrade wie folgt definiert,

– Baden-Württemberg: gefährdet (Status: 3)

– Bayern: gefährdet (Status: 3)

– Berlin: Vorwarnstufe (Status: V)

– Brandenburg: Vorwarnstufe (Status: V)

Bremen: n/a

– Hamburg: stark gefährdet (Status: 2) 

– Hessen: gefährdet (Status: 3)

– Mecklenburg-Vorpommern: n/a

– Nordrhein-Westfalen: gefährdet (Status: 3)

Saarland: gefährdet (Status: 3)

Sachsen-Anhalt: ungefährdet (Status: *)

– Sachsen: ungefährdet (Status: *)

– Schleswig-Holstein: ungefährdet (Status: *)

Thüringen: ungefährdet (Status: *)

Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2, F, K

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