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Im Winter sind nur die Blätter dieser Pflanze zu finden. „Kleines Wintergrün“ (Pyrola minor) ist eine meist übersehene Zwergpflanze des Waldes.
Vorkommen und Verbreitung: Das kleine Wintergrün wächst sowohl in Laub- als auch Nadelwäldern sowie in Birkenmooren (zum Teil in torfhaltigen Bruchwäldern). Die Pflanze bevorzugt dabei nährstoffarme, saure Böden. Durch die Kiefer-Monokulturen in Norddeutschland ist die Pflanze dort häufiger vertreten. In den Alpen ist die Pflanze auf einer Höhe von bis zu 2.300 Metern zu finden. Es handelt sich um einen Säurezeiger, der auf stickstoffarmen Standorten zu finden ist.
Pflanzenbeschreibung
Wuchsform: Die Pflanze wird 10 bis 30 cm hoch und besitzt eine grundständige Blattrosette. Es handelt sich um eine mehrjährige, krautige Pflanze. Sie steht meist in Gruppen von zwei bis drei Pflanzen. Pro Rosette bildet sich ein Stängel. Die Stängel haben eine grünliche Färbung und können selten auch rötlich überlaufen sein. Unter der Erde bildet sich ein dichtes Wurzelgeflecht aus, welches von einem Pilz überzogen ist. Das kleine Wintergrün wird durch die Pilze weitergehend versorgt.
Blätter: Die Blätter sind eiförmig bis rundlich aufgebaut und haben eine Länge von zwei bis fünf Zentimetern. Sie besitzen einen kleinen Stiel am Ende. Die Blätter des Blütenstiels sind schuppenartig aufgebaut und deutlich kleiner als die Grundblätter. Die Oberseite ist hellgrün gefärbt und glänzt. Die Ränder der Blätter sind wellig und zum Teil leicht eingekerbt.
Blüten: Die Blüten sitzen in einer Traube am oberen Ende des Stängels. Pro Pflanze bilden sich zwischen 5 bis 20 Blüten. Die Blütenblätter sind weiß bis leicht rosa gefärbt und zu einer Kugel zusammengerollt. Sie sitzen nickend an den Stängeln. Die Blüten bestehen aus fünf Blütenblättern. Im Inneren der Blüte sitzt eine fünfteilige Blattnarbe und ist von 8 bis 10 Staubblättern umgeben. Die Blütezeit reicht von Juni bis in den Juli. Die Bestäubung der Blüten erfolgt fast ausschließlich durch Selbstbestäubung.
Früchte: Nach der Blütezeit bilden sich die Samenkapseln aus. Diese bestehen aus fünf einzelnen Fächern und platzen bei vollständiger Reife auf. Die einzelnen Samen sind in einer aufgeblasenen Samenschale enthalten. Hierdurch können die Samen durch den Wind verteilt werden.
Gefährdung der Pflanze
Gefährdung der Pflanze: In Deutschland steht die Pflanze bereits als gefährdet (Gefährdungsgrad 3) auf der Roten Liste. Die weiteren Gefährdungsgrade in den einzelnen Bundesländern sind wie folgt,
– Baden-Württemberg: 3 (gefährdet)
– Bayern: 3 (gefährdet)
– Berlin: 1 (vom Aussterben bedroht)
– Brandenburg: 3 (gefährdet)
– Bremen: 3 (gefährdet)
– Hamburg: 1 (vom Aussterben bedroht)
– Hessen: V (Vorwarnstufe)
– Mecklenburg-Vorpommern: * (ungefährdet)
– Niedersachsen: 3 (gefährdet)
– Nordrhein-Westfalen: 3 (gefährdet)
– Saarland: * (ungefährdet)
– Sachsen-Anhalt: 3 (gefährdet)
– Sachsen: V (Vorwarnstufe)
– Schleswig-Holstein: 3 (gefährdet)
– Thüringen: 3 (gefährdet)
Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2, F, K
und wie ist die Situation im Saarland?
Da die Pflanze nicht auf der Roten Liste von Saarland vertreten ist, gehe ich davon aus, das sie als „ungefährdet“ eingestuft wird.