Acker-Kratzdistel

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Sie wird oft als Ackerunkraut verschrien, dabei handelt es sich für viele Insekten um eine wichtige Nektarquelle, die „Acker-Kratzdistel“ (Cirsium arvense). Bis spät in den Herbst sind noch einzelne Blüten der Pflanze zu finden.

Vorkommen und Verbreitung: Die Acker-Kratzdistel wächst sowohl an Bächen und kleinen Flüssen, in Schlehengebüschen als auch auf halbruderalen Quecken-Trockenfluren, in Acker-Beikrautfluren, kalkarme Lehmäcker und an unbefestigten Verkehrswegen. Sie ist in fast ganz Europa und Teilen von Asien natürlich vor. In Nord- und Südamerika, Südafrika und Australien gilt die Pflanze als Neophyt. In den Alpen wächst die Pflanze in Höhenlagen von bis zu 2.100 Metern.

Pflanzenbeschreibung

Wuchsform: Die Wuchshöhe der Pflanze beträgt ca. 30 cm bis 150 cm. Die Stängel sind sehr verästelt und besitzen viele Blüten an deren Enden. Unterirdisch können sich bis zu 1 Meter lange Rhizome bilden. Der Stängel hat eine dunkelbraun bis rötliche Färbung.

Blätter: Die Stängel sind besitzen eine Vielzahl von Blättern. Die einzelnen Laubblätter sind buchtig gezähnt und haben eine dornige Bewimperung. Die Dornen sind etwa 5 mm lang und spitz. Je weiter oben die Blätter am Stängel sitzen, desto kleiner und weniger behaart sind sie. Die Ränder sind stachelig aufgebaut.

Blüten: Die Blütenkörbchen haben einen Durchmesser von ein bis zwei Zentimeter. Im Inneren bestehen diese aus 100 zwittrigen Blütenteilen. Die rein weiblichen Blüten sind in kleineren Blütenköpfchen angeordnet. Diese Kronzipfel sind nur zwei bis drei mm lang. Die Blütenstände sind rötlich bis violett gefärbt (seltener gibt es auch Exemplare mit weißen Blüten). Die Blütezeit reicht von Juli bis in den Oktober.

Früchte: Die Samenstände entstehen nach dem Verblühen im Juli bis Oktober. Sie bestehen aus hunderten von Einzelsamen mit einem kleinen Schirm. Der Pappus ist weiß bis beige gefärbt. Die Samen können im Boden bis zu 25 Jahre keimfähig bleiben.

Wichtige Pflanze für Insekten

Wichtige Pflanze für Insekten: Sie wird oft als Ackerunkraut verschrien, dabei handelt es sich für viele Insekten um eine wichtige Nektarquelle. Zu den Besuchern unter den Schmetterlingen gehören unter anderem der „Braunkolbige Braundickkopffalter“, der „Braune Waldvogel“, das „Große Ochsenauge“ sowie der „Hauhechel-Bläuling“. Die Blätter der Pflanze gelten zudem als Futterpflanze für Raupen von Tagfaltern – wie dem „Distelfalter“ (Vanessa cardui).

Namensherkunft

Namensherkunft: Der botanische Gattungsname „Cirsium“ leitet sich von dem griechischen Wort „κιρσός / kirsos“ ab. Dieses Wort lässt sich mit „Krampfader“ übersetzen. Eine mögliche Erklärung hierfür ist, dass die Kratzdisteln bereits im Mittelalter gegen Krampfadern eingesetzt wurden. Der deutsche Name „Kratzdistel“ soll als Abgrenzung zur „Distel“ (Carduus) dienen. Der botanische Artname „arvense“ deutet auf den Wuchsort der Pflanze, die „Felder“, hin.

Gefährdung der Pflanze

Gefährdung der Pflanze: Die Acker-Kratzdistel wird auf der Roten Liste von Deutschland als „ungefährdet“ eingestuft.

Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2, F, K

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