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Früher wurde der „Alpen-Milchlattich“ (Cicerbita alpina) als Zusatz im Viehfutter verwendet um die Milchleistung, vor allem bei Kühen, zu steigern. Dieser Glaube wurde durch Bergbauern vor allem in den volkstümlichen Namen festgehalten.
Vorkommen und Verbreitung: Der Alpen-Milchlattich wächst vor allem auf Hochstaudenfluren und in den Bergmischwäldern der Alpen und Mittelgebirge. Die Pflanze bevorzugt dabei einen nährstoffreichen, kalkhaltigen Boden und gilt zugleich als Charakterart der sogenannten “Alpendost-Alpenmilchlattich-Hochstaudengesellschaft“.
Pflanzenbeschreibung
Wuchsform: Der Alpen-Milchlattich erreicht eine Höhe von bis zu 150 cm. Es handelt sich um eine mehrjährige Pflanze mit einer krautigen Wuchsform. Pro Pflanze bildet sich nur ein Stängel aus. Unter der Erde sitzt ein Rhizom (Wurzel) welches auch gleichzeitig als Überwinterungsorgan dient. In allen Teilen des Milchlattich ist ein Milchsaft enthalten.
Stängel & Blätter: Der Stängel ist grün bis violett gefärbt und weist eine starke Behaarung auf. Am Ende der Stängel bilden sich die Blütenstände aus. Die Blätter sind nahezu dreieckig aufgebaut und besitzen ein spießförmiges Ende. Die Ränder sind mit kleinen Spitzen besetzt. Die Blätter sind im oberen Teil deutlich mit Drüsenhaaren besetzt. Im mittleren und unteren Teil sind sie hingegen nicht behaart. Die einzelnen Blätter können eine Größe von bis zu 10 cm erreichen.
Blüten: Die Krone der Blüten ist blau-violett gefärbt. Die einzelnen Blüten sind in schmalen, rispenförmigen Trauben angeordnet. Es handelt sich dabei um eine Aneinanderreihung von Zungenblüten, welche zygomorph aufgebaut sind. Die Kelchblätter sind grünlich gefärbt und sind deutlich behaart. In der Mitte bildet sich die Blütennarbe und die violetten Staubblätter aus. Die Blütezeit reicht von Juli bis September.
Früchte: Die Fruchtstände bilden sich nach der Blütezeit aus. Es handelt sich hierbei um eine Archäne mit einem weißen Pappus. Der Pappus besteht dabei aus zwei Reihen von Haaren. Im Inneren sind dies länger als die äußeren. Die Achäne haben eine bis drei längs verlaufende Ader auf der Außenseite und sind braun gefärbt.
Frühere Verwendung als Heilpflanze
Frühere Verwendung als Heilpflanze: Der Saft der Pflanze wurde früher äußerlich gegen Hautentzündungen eingesetzt. Hierzu wurde vor allem der Saft der zerquetschten Blätter eingesetzt. Die Pflanze hat zudem eine adstringierende und entzündungshemmende Wirkung. Durch die enthaltenen Bitterstoffe und Gerbsäuren ist die Pflanze aber nicht für den innerlichen Gebrauch verwendbar. Heute hat die Pflanze nur noch wenig Bedeutung in der Volksheilkunde.
Gefährdung der Pflanze
Gefährdung der Pflanze: In Deutschland gilt die Pflanze bisher noch nicht als gefährdet. Dennoch steht der Alpen-Milchlattich auf einzelnen Roten Listen. Die einzelnen Gefährdungsgrade sind wie folgt,
– Deutschland: ungefährdet (Status: *)
– Baden-Württemberg: ungefährdet (Status: *)
– Bayern: ungefährdet (Status: *)
– Hessen: Vorwarnstufe (Status: V)
– Niedersachsen: Vorwarnstufe (Status: V)
– Nordrhein-Westfalen: stark gefährdet (Status: 2)
– Sachsen: gefährdet (Status: 3)
– Sachsen-Anhalt: Vorwarnstufe (Status: V)
– Thüringen: ungefährdet (Status: *)
Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2